Diese Neuerzählung des Märchens Dornröschen wird aus Sicht von Krötling geschildert. Sie ist hier die eindeutige Hauptfigur und Sympathieträgerin, alle Nebenfiguren bleiben eher im Hintergrund. Gerade das hat die Autorin für mich gut umgesetzt und hat mir ausgesprochen gut gefallen. Sie ist nicht die strahlende Prinzessin, die unfehlbare Meisterin oder die, die vom starkem Ritter gerettet werden muss - sie ist eine liebenswerte Persönlichkeit mit Ecken und Kanten (naja, etwas anders als man sich das normalerweise vorstellt, dafür unheimlich sympathisch). Für mich war es das erste Buch der Autorin und anfangs war ich mir noch nicht so ganz sicher, ob das wirklich das Richtige für mich ist. Sehr schnell kam allerdings der spezielle Humor durch und schwupp, war das Buch schon ausgelesen. Trotz der bekannten Grundhandlung war ich sehr ans Buch gefesselt und habe es fast an einem Tag durchgelesen. Das ist auch mein einziger Wermutstropfen hier: es hat nur 144 Seiten, ist also eher ein Häppchen - dafür ein sehr Köstliches. Das Ende habe ich so nicht vorhergesehen und ist recht flott, spiegelt aber für mich auch den Fokus auf Krötling wieder. Ich habe das Buch jedenfalls mit einem wohligem Gefühl im Bauch geschlossen und sehr genossen, vielleicht auch gerade weil es so kurzweilig (und sehr unterhaltsam) war. Ein paar gefühlvolle Sätze hallen immer noch nach und werden mir im Gedächtnis bleiben.
T. Kingfisher
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Alle Bücher von T. Kingfisher
Wie man einen Prinzen tötet
Was die Toten bewegt
The Hollow Places
Was die Nacht verschweigt
Dornenhecke
Dornenhecke
Wie man einen Prinzen tötet
Neue Rezensionen zu T. Kingfisher
„Das Schicksal ist mein Fluch. Die Umstände. Dass ich sein muss, wer ich eben bin…“ S.48
Ich liebe die Bücher von T. Kingsfisher, da sie eine ganz besonders atmosphärische Art zu schreiben hat, wir uns immer halb in der Realität und halb in der Folklore und Mystik oder auch Fantasy bewegen und Kingfisher mit geläufigen Normen und Rollen spielt, diese umkehrt und neu erfindet.
So ist es auch bei diesem Kurzgeschichten-Roman, der vom Märchen „Dornröschen“ inspiriert ist, in dem wir uns aber halb im Feenreich bewegen und die Gut-und-Böse-Rollen, wie wir sie aus dem klassischen Märchen kennen, vertauscht sind.
Ich habe diesen Roman schon vor 2 Jahren auf Englisch und nun nochmal in der wundervollen deutschen Übersetzung von Elena Helfrecht gelesen; ich muss ehrlich sagen, dass es nicht mein liebster Roman von Kingfisher ist und meine Favoriten weiterhin „Wie man einen Prinzen tötet“ oder die Romane um Alex Easton mit „Was die Toten bewegt“ und „Was die Nacht verschweigt“ sind. Dennoch ist DORNENHECKE mit 130 Seiten ein kurzweiliger atmosphärischer Read, ein Ausflug in die (grausame) Feenwelt, und damit die Lesezeit absolut wert!
Krötling ist eigentlich ein Mensch, wurde aber als Neugeborenes in die Feenwelt entführt und von den sogenannten Grünzähnen aufgezogen. Eines Tages ändert sich ihr Schicksal. Und zweihundert Jahre später sitzt sie als Kröte unter einer Dornenhecke und bangt, dass niemals jemand am Horizont erscheint. Doch eines Tages kommt ein Ritter, der dem Geheimnis der Fee gefährlich nah kommt.
„Dornenhecke“ ist eine Novelle von Fantasy-Autorin T. Kingfisher, die fragt, was wäre, wenn? Was, wenn das berühmte Märchen von Dornröschen ganz anders verlaufen wäre? Kingfisher entspinnt in kürzester Zeit eine ehrlich fantasievolle Welt mit einem dichten, gefühlvollen Schreibstil, der mal zu amüsieren, mal zu berührend weiß. Besonders die liebevoll gestalteten Figuren sind ein Highlight des Buchs. Krötling ist eine wundervolle Protagonistin, die naiv und gutherzig, pflichtbewusst und eine Kröte ist – gut, letzteres nur manchmal, wenn es sie gerade überkommt. Kingfisher spielt bewusst mit der typischen Erwartungshaltung schön/gut vs. hässlich/böse. Denn unsere Protagonistin ist nicht die holde, wunderschöne Prinzessin, die gerettet werden muss. Nichtsdestotrotz schließt man umgehend ins Herz. Und mit Halim, dem eher unterdurchschnittlich fähigen, aber äußerst höflichen Ritter, geben die beiden ein herrlich knuffiges Duo ab. Im Wechsel wird die Gegenwartshandlung und Krötlings Vorgeschichte erzählt, so erfahren wir Leser:innen Stück für Stück, was in der Vergangenheit vorgefallen ist und wie es nun mit Krötling und dem schwer abzuwimmelnden Ritter weitergeht. Dadurch wird die Geschichte immer spannender. Ohne natürlich zu viel zu verraten, aber das Ende konnte mich genauso wie alles andere begeistern. Es ist eine Geschichte voller umgekehrter Rollen, Kreativität, Gefühl und Humor. Es fällt so leicht, sich in Krötlings Art wiederzufinden und sie am liebsten in eine wohlig warme Decke zu schließen, sowie man die beiden Hauptfiguren ins Herz schließt. Also „Dornenhecke“ hat alles, was ein Märchen braucht – eine wirklich fiese Antagonistin, einen süßen Ritter, eine verlassene Burgruine – und noch so viel mehr, nämlich krötlingsmehr! Eine absolute Empfehlung an alle Fantasy-Liebhaber:innen.
Gespräche aus der Community
Eine krötige Heldin mit einem Herz aus Gold, ein liebenswerter Ritter und eine Mission, die komplett in die Hose geht …
Es war einmal eine Prinzessin, die in einem Turm festsaß. Diese Geschichte handelt nicht von ihr!
"Was die Toten bewegt" und "Was die Nacht verschweigt" waren die beiden. Hat mich leider gar nicht abgeholt. Von "Wie man einen Prinzen tötet" hab ich nur gutes gehört, damit werde ich es auch mal probieren.
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