Rezension zu "Wer war Alice" von T. R. Richmond
Wer war Alice? Tja, das weiß sie selbst nicht. Alice ist eine sehr vielschichtige, undurchsichtige Person welche ich bis zum Schluss nicht recht einzuschätzen weiß. Sie hat ernste Probleme und das schon jahrelang. Warum ihr Tod nicht einfach als Suizid zu den Akten gelegt wurde? Unter anderem mit dieser Frage beschäftigt sich das Buch auf 448 Seiten. Außerdem berichten verschiedene Menschen wie sie Alice kennengelernt haben und was sie für eine Person war.
Der Schreibstil ist nicht einfach für mich. Die Geschichte ist viel zu sehr in die Länge gezogen worden. Mails, Vernehmungen, Briefe etc. haben das Buch aufgelockert aber irgendwann war ich nicht mehr aufnahmefähig dafür. Die verschiedenen Zeitsprünge und Perspektivwechsel haben ihr übriges getan um mich komplett zu verwirren. Der "Alice Fall" ist sehr verstrickt aber mit ein wenig Gespür kommt der Leser hinter die Wahrheit.
Es gibt einige Charaktere, die nicht alle gut wegkommen - eher das Gegenteil ist der Fall. Sonderlich gut kennengelernt habe ich niemanden. Alice hat mich ziemlich irritiert weil ihre Gedanken und Handlungen oft sehr sprunghaft sind und gar nicht zusammenpassen. Luke find ich ganz in Ordnung, für mich die beste Figur auch wenn er ebenfalls seine Schattenseiten hat.