Rezension zu "Gesichter aus Stein" von T.A.M. Lang
Kurz zum Inhalt:
Franzi ist Kommissarin im bayrischen Hammelburg, wo nie wirklich was passiert. Zumindest bis die neue Weinkönigin gewählt wird. Am Ende des Festes ist die junge Vanessa tot und mit einem durch einen Stein zerschmetterten Gesicht. Und ihr Tod soll nicht der Einzige bleiben. Als der Zusammenhang so langsam offensichtlich wird, steckt Franzi bereits mitten in einem kranken Real-Life-Game, dessen Ende nur der Tod ist...
Dies war mein erstes Buch des Autors und hat mich positiv überrascht. Zu Beginn war ich etwas skeptisch, doch nach und nach nahm mich die Geschichte gefangen und ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Was als Krimi begann wurde zu einem spannenden Thriller, der frischen Wind in die Szene bringt. Ein irres Katz - und Maus - Spiel, dass durch die Thematisierung des Internets, speziell des Darknets, kaum aktueller sein könnte. Und ich würde auch nicht ausschließen, dass dieses Real-Life-Game nicht irgendwann tatsächlich real wird, wenn es das nicht schon irgendwo auf der Welt bereits ist.
Der Täter war für mich persönlich zwar schon früh offensichtlich, aber dennoch schafft der Autor den Spannungsbogen hoch zu halten bis zum endgültigen Showdown. Als ich die letzte Seite umblätterte, wollte ich einfach sofort mit dem zweiten Teil weitermachen. Als Fan von Thrillern der härteren Sorte, fühlte ich mich hier sehr gut unterhalten.
Franziska Voigt ist mir tatsächlich ans Herz gewachsen, schon allein, weil sie sich als gebürtiges Nordlicht den bayrischen Dialekt nicht aufzwingen lässt. Das wäre im Grunde auch schon mein einziger Kritikpunkt, der Dialekt. Das ist immer etwas waghalsig und könnte einige Leser abschrecken, auch wenn es meist relativ verständlich war.
Rasant, actiongeladen, spannend und ohne die typischen Klischees ist dieses Buch ein Lichtblick unter den stereotypen Thrillern. Ich freue mich auf die Fortsetzung! Für zartbesaitete Leser könnte die Story allerdings etwas heftig sein.