Cover des Buches Das Herz der verlorenen Dinge (ISBN: 9783608961447)
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Rezension zu Das Herz der verlorenen Dinge von Tad Williams

High Fantasy „für den Übergang“

von M.Lehmann-Pape vor 7 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 7 Jahren
High Fantasy „für den Übergang“

Osten-Ard, das Fantasy Reich, in dem Tad Williams seine erste Tetralogie, ganz im Gefolge und Zeichen des „Herr der Ringe“ Epos, angesiedelt hatte, liegt nun schon einige Jahre zurück.

Wobei der Autor angekündigt hat, die Reihe mit einem Neuansatz in nächster Zeit wieder zu beleben.

„Das Herz der verlorenen Dinge“ leitet somit die „Rückkehr nach Osten Ard“ ein und darf einerseits als ein nachgeholtes Zusammenbinden letzter offener Fäden der „alten Geschichte“ verstanden werden und zugleich als eine Art Übergang und Einführung in die demnächst zu erwartende neue Literatur über Osten Ard.

So werden „alte Feinde“ (die Nornen) nun näher beleuchtet, ebenso, wie alte Bekannte und alte Orte (Simon und Mariamel, Isgrimnur, Binabrik, die Sithi) neu auftreten, zumindest auf diese hingewiesen wird oder auch Informationen zur Geschichte Osten Ards aus der Zeit vor dem Beginn der Ereignisse der ersten Reihe gegeben werden.

Wobei schon bei diesem übersichtlichen Band deutlich sein muss, dass es eher keine Fortsetzung der Geschichte der alten, vertrauten Gestalten und Charaktere geben wird, sondern Williams neu anzusetzen gedenkt.

Wie ein „Einschwingen“ nicht nur des Lesers, sondern auch Tad Williams selbst auf diesen ihm so vertrauten und doch ein wenig fern gerückten Ort.

Wie der Autor selbst im Vorwort schreibt: „Also kehre ich jetzt……in jene Lande zurück, die ich für immer hinter mir gelassen zu haben glaubte“.

So also folgt Williams den Menschen an jenem Punkt, an dem die Tetralogie endete, hier von Beginn an anknüpfend, nach ihrem Sieg über die Nornen bei der Verfolgung der sich zurückziehenden, geschlagenen einstigen Bedrohung. Rache, Ausmerzen, nicht nachgeben ist die Devise, die zunächst herrscht.

Doch Entwicklungen werden stattfinden, der Leser wird sich näher in die Hintergründe und Geschichte von Land und Völkern einlesen können, Neueinsteiger werden (nicht ohne Mühe allerdings), sich Osten Ard auch ohne Vorkenntnis der „Schwerter“ zumindest soweit annähern können, dass für die nächste Lektüre eine gute Grundlage geschaffen wird.

Das Tad Williams locker, leger, ironisch, durchaus aber auch mit einem gewissen Pathos, so nötig und, vor allem, überaus bildkräftig zu schreiben versteht, davon künden alle seine Werke, zuletzt die „Bobby-Dollar“ Reihe, die eine vergnügliche und dennoch nicht unernste Lektüre abgegeben hat.

Wobei bereits in diesem Band nun die Ironie in den Hintergrund tritt, dafür aber auf die komplexe Welt Osten Ards und die kommenden, wohl ebenso dann wieder komplexen und breiten Geschichte einer am Horizont drohenden, neuen (oder auch alten, wie man es nimmt) Gefahr ahnen lässt.

Auch wenn nicht alle der Beteiligten auf beiden Seiten wohl den „neuen Anfang“ miterleben werden,

Eine anregende Lektüre, die zeigt, dass Williams einerseits durchaus „einfach und stringent“ zu schreiben versteht und andererseits noch genügend zu erzählen sein wird aus Osten Ard.
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