Tadeusz Borowski

 4,7 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Bei uns in Auschwitz, Willkommen in Auschwitz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Tadeusz Borowski, geboren 1922 in Schitomir (Ukraine), studierte Polonistik an der Untergrund-Universität in Warschau. 1943 wurde er verhaftet und nach Auschwitz deportiert, danach in andere Lager, zuletzt nach Dachau. Nach der Befreiung der Konzentrationslager hielt er sich in München auf, wo 1945 ein Gedichtband erschien. 1946 arbeitete er als Redakteur in Warschau, 1949/50 als Korrespondent in Berlin. 1951 nahm sich Tadeusz Borowski in Warschau das Leben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Tadeusz Borowski

Cover des Buches Bei uns in Auschwitz (ISBN: 9783895613319)

Bei uns in Auschwitz

 (13)
Erscheint am 17.09.2024
Cover des Buches Willkommen in Auschwitz (ISBN: 9783949671074)

Willkommen in Auschwitz

 (4)
Erschienen am 13.03.2023
Cover des Buches This Way for the Gas, Ladies and Gentlemen (ISBN: 0140186247)

This Way for the Gas, Ladies and Gentlemen

 (1)
Erschienen am 01.08.1992

Neue Rezensionen zu Tadeusz Borowski

Cover des Buches Willkommen in Auschwitz (ISBN: 9783949671074)
katikatharinenhofs avatar

Rezension zu "Willkommen in Auschwitz" von Tadeusz Borowski

Verstörender Alltag in der Vernichtungsmaschinerie
katikatharinenhofvor 9 Monaten

Tadeusz Borowski überlebt Auschwitz, aber die Schrecken dieses Ortes sitzen tief. So tief, dass er, der dem Tod durch Gas entkommen ist, Jahre später den Freitod durch Gas wählt, um einer Welt zu entfliehen, in der er nie wieder Fuß fassen konnte. In seinem Buch "Willkommen in Auschwitz" berichtet er mit einer unglaublich ruhigen, distanzierten Art vom verstörenden Alltag der Vernichtungsmaschinerie und genau diese Distanz ist es, die den Leser:innen die Hölle auf Erden sehr nahe bringt.

Borowski erzählt vom Hunger, von immer mehr Menschen, die ermordet werden, sodass das Böse übermächtig wird und den Alltag beherrscht. Und doch blitzen immer wieder kleine weiße Punkte in all diesem Morden auf und streuen die Saat des Guten, der Hoffnung. Ein Ort, an dem das Schlimmste seit Menschengedenken grausame Realität ist und an dem Borowski mit einer fast schon stoischen Kälte die Selektion an Rampe beschreibt, die dadurch noch erschreckender wird.

Das Buch gibt in leisen, eindringlichen Worten die Steigerung des Grauens wieder, denn in Auschwitz zählt nicht das Leben eines Einzelnen, sondern nur der Tod, das Vernichten von Vielen. Es sind die Erinnerungen, die zu Dämonen werden, die Borowski nie mehr los lassen - genau so, wie das Gelesene die Leser:innen noch lange beschäftigen wird

Cover des Buches Willkommen in Auschwitz (ISBN: 9783949671074)
SimoneFs avatar

Rezension zu "Willkommen in Auschwitz" von Tadeusz Borowski

Sehr lesenswert
SimoneFvor einem Jahr

In "Willkommen in Ausschwitz" wurde eine Auswahl

an Erzählungen des polnischen Schriftstellers Tadeusz Borowski in neuer Übersetzung herausgegeben.


Ich habe in diesem Buch erstmals etwas von Tadeusz Borowski gelesen und war zunächst verstört von seiner Art zu schreiben. Es dauerte daher eine Weile, bis ich mich in die Erzählungen eingelesen hatte. Dann wurde mir die Wucht und Stärke seines lakonischen, teils zynischen Schreibstils bewusst, mit dem er die Hierarchien der Häftlinge, die Normalität des Lageralltags und die Vernichtungsmaschinerie beschrieb. Die Erzählungen zeigen auf erschreckende Weise, wie dünn die Firnis der Kultur, der Moral und Menschlichkeit ist, unter der die Rohheit des Menschen verborgen ist.


Ein sehr wichtiges und lesenswertes Buch mit einem ausführlichen und hilfreichen Vorwort von Artur Becker. 

Cover des Buches Bei uns in Auschwitz (ISBN: 9783895613296)
TanteGhosts avatar

Rezension zu "Bei uns in Auschwitz" von Tadeusz Borowski

Anekdoten aus erster Hand
TanteGhostvor einem Jahr

Etwas umständliche Sprache und für mich leicht enttäuschend. Aber trotzdem durchaus lohnenswert und lehrreich.

Inhalt: De Autor hat die Hölle von Auschwitz selber durchgemacht und überlebt. In diesem Buch schreibt er das Erlebte nieder, wohl auch, um es zu verarbeiten. Das Ganze ist in 3 Teile gegliedert. Im ersten Teil sind es Briefe eines Häftlings, der aus seinem Lageralltag berichtet. In der Ich-Form wird das Grauen und die Qual fast für den Leser fühlbar.

Teil 2 und 3 sind in Geschichtenform geschrieben und haben mich persönlich weniger berührt.

Fazit: Tadeusz Borowski ist einer der mehr oder weniger glücklichen Überlebenden von Auschwitz. Er hat Jahre nach der Befreiung Selbstmord begangen. Weswegen ich von einem weniger glücklichen Umstand ausgehe.

Das Titelbild des Buches ist schlicht, aber ehrlich. Dieser Stacheldrahtzaun geht gut noch als stummer Zeitzeuge durch. Dazu der wolkenverhangene Himmel ... Ich war total neugierig, auf das Buch.

Was ich dann am Ende gelesen habe, hat mich dann doch wenige begeistert. Man kann den Inhalt in drei Teile einteilen. Wobei der erste Teil für mich noch mit der Interessanteste war. Hier konnte man Briefe lesen, die ein Häftling an eine Geliebte geschrieben hat. Der Betreffende war in dem Kommando, die die ankommenden Wagons lehr geräumt hat. Das Grauen und die Qualen sind sehr gut beschreiben und stellenweise war mir, als hätte ich die Qualen selber durch gemacht.

Teil zwei und drei fand ich dann schon wieder weniger interessant. Wobei ich in Teil zwei noch besser hinterhergekommen bin. Hier werden in Geschichtenform verschiedne Szenen aus dem Lagerleben beschriebne. Und in Teil drei sind es ultrakurze Erzählungen verschiedener Begebenheiten. 

Einen Film vor Augen hatte ich leider nur bei den beiden. Den Rest habe ich nur gelesen, damit ich das Buch halt komplett gelesen hatte.

Von den 325 Seiten entfallen auf das eigentliche Buch, nur 283 Seiten. Der Rest sind Anmerkungen, in denen Begriffe erklärt worden sind, ein Autoren- und ein Übersetzerporträt und eine Leseprobe zu einem weiteren Buch von und über Auschwitz. Dabei bin ich auf das Buch „Ich kann nicht vergeben“ aufmerksam und neugierig geworden. Das werde ich mir auch noch besorgen müssen.

Bücher über den dunklen Teil deutscher Geschichte sind richtig und wichtig. Om Ban das hier jetzt unbedingt empfehlen sollte, ist dann wohl Geschmackssache. Ich persönlich habe die Sprache etwas umständlich empfunden. Sicher war zu damaliger Zeit wohl so üblich, aber ich fand, es schon leicht umständlich zu lesen. – Aber ich kann nur immer wieder betonen, dass es richtig und wichtig ist, dieses Thema allgemein nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Uneingeschränkt kann ich dieses Buch leider nicht empfehlen. Dazu ist der Stoff nicht jedermanns Sache. Es geht mitunter schon ziemlich hart zur Sache und man muss mit dieser Brutalität umgehen können. Aber lehrreich ist das schon irgendwie. Das ist deutsche Gesichte aus der Sicht eines Opfers. Mich wundert es nicht, dass man uns Deutschen noch immer die Pest an den Hals wünscht.

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