Taiye Selasi

 4,1 Sterne bei 69 Bewertungen
Autor*in von Diese Dinge geschehen nicht einfach so, Ghana Must Go und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Taiye Selasi ist Schriftstellerin und Fotografin. Sie erfand den Begriff »Afropolitan«. »Afropolitan« bezeichnet eine neue Generation von Weltbürgern mit afrikanischen Wurzeln. Toni Morrison, die Selasi während ihres Studiums in Oxford kennenlernte, inspirierte sie zum Schreiben. Ihre erste Erzählung ›The Sex Lives of African Girls‹ erschien in der Literaturzeitschrift »Granta«. ›Diese Dinge geschehen nicht einfach so‹ ist ihr erster Roman. Selasi ist in London geboren und wuchs in Massachusetts auf. Ihre Eltern, beide Ärzte und Bürgerrechtler, stammen aus Ghana und Nigeria.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Taiye Selasi

Cover des Buches Diese Dinge geschehen nicht einfach so (ISBN: 9783596520404)

Diese Dinge geschehen nicht einfach so

 (65)
Erschienen am 25.09.2014
Cover des Buches Ghana Must Go (ISBN: 9780670919888)

Ghana Must Go

 (3)
Erschienen am 02.01.2014
Cover des Buches Ghana Must Go (ISBN: B00C6SZSCO)

Ghana Must Go

 (1)
Erschienen am 04.04.2013

Neue Rezensionen zu Taiye Selasi

Cover des Buches Diese Dinge geschehen nicht einfach so (ISBN: 9783596193332)
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Rezension zu "Diese Dinge geschehen nicht einfach so" von Taiye Selasi

Großartige Familiengeschichte
Martinchenvor 2 Jahren

Taiye Selasis Debütroman erzählt die Geschichte der Familie Sai, die nach einem angeblichen Kunstfehler des angesehenen Chirurgen Kweku auseinanderbricht. Die Mutter kehrt nach Ghana zurück, die vier Kinder leben ihre eigenen Leben. Als der Vater stirbt, treffen sie sich erst in New York, um gemeinsam zur Mutter zu fliegen. Die Autorin unterteilt ihren Roman in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt, mit „Abschied“ überschrieben, wird der Tod des Vaters erzählt, der während der nach seinem Herzinfakt verbleibenden Zeit sein Leben reflektiert. Es entsteht ein erster Eindruck der Familie, der neugierig macht, was genau geschehen ist. Im zweiten Teil, „Aufruhr“, stehen die vier Kinder im Mittelpunkt. Aus wechselnden Perspektiven entsteht ganz langsam ein Bild. Die entscheidenden Teile kommen im letzten Abschnitt „Aufbruch“ hinzu, in dem nicht nur die Kapitel, sondern auch die Unterkapitel die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden.  Selasi versteht es ausgezeichnet, das Seelenleben der Protagonisten wieder zu geben, so dass die Probleme und Konflikt jedes einzelnen und zu anderen sehr gut nachvollziehbar sind.

Der Sprachstil der Autorin ist besonders, außergewöhnlich. Sie beobachtet genau und klug. Es enthält viel Lebensphilosophie und die Erkenntnis, dass die Dinge eben nicht einfach so geschehen. 

Taiye Selasi, Schriftstellerin und Fotografin, ist in London geboren und in Massachusetts aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus Ghana. Selasi erfand den Begriff „Afropolitan“, der eine neue Generation von Weltbürgern mit afrikanischen Wurzeln bezeichnet. (Quelle: Klappentext)

Fazit: ein wunderbarer Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte

Cover des Buches Diese Dinge geschehen nicht einfach so (ISBN: 9783596193332)
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Rezension zu "Diese Dinge geschehen nicht einfach so" von Taiye Selasi

Was bedeutet Familie?
Gruenentevor 8 Jahren

Meine Rezension befindet sich auf meinem Blog!
http://leckerekekse.de/wordpress/diese-dinge-geschehen-nicht-einfach-so/

Cover des Buches Diese Dinge geschehen nicht einfach so (ISBN: 9783596193332)
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Rezension zu "Diese Dinge geschehen nicht einfach so" von Taiye Selasi

Eine kosmopolitische Familiengeschichte mit Wurzeln in Afrika
Corsicanavor 10 Jahren

Ein ehemals erfolgreicher Chirurg stirbt frühmorgens im Garten seines  Hauses in seiner Heimat Ghana. Dorthin ist er nach einem dramatischen Karriereknick als Arzt in den USA zurückgekehrt und hat dafür seine Frau Fola, eine gebürtige Nigerianerin und seine vier Kinder verlassen.

Sein Sterben wird - stilistisch sehr gelungen - für Erinnerungen an seine Kinder und an seine Frau genutzt, alleine diese Schilderungen lohnen die Lektüre.  Dies nimmt den langen ersten Teil des Buches ein, der zweite Teil handelt dann von den Kindern, die sich in Amerika treffen um gemeinsam zur Beerdigung ihres Vaters zu reisen. In diesem Teil wird auch das aktuelle Leben der Kinder erläutert - alles in wechselnden Perspektiven und in einem weiterhin eher assoziativen Stil.

Im letzten Teil trifft sich dann die gesamte Familie in Ghana, wo die Mutter der Kinder kürzlich hingezogen ist. In diesem Teil ist die Erzählweise etwas chronologischer und trotz des Trauerfalls gibt es schöne und positive Szenen und Beschreibungen.

In Afrika werden die Wurzeln der Familie aber auch die Gründe für die seltsame, gefühlte Heimatlosigkeit der Familie sichtbar. Und indem Geheimnisse und Wurzeln sichtbar und Thema werden, können die einzelnen Familienmitglieder ihre Situation verstehen und akzeptieren und versuchen, ihr Leben aufzubauen.

Es gibt einiges im Hintergrund, das nie richtig angesprochen wurde: Die Flucht er Eltern aus politischen Gründen (Mutter), aus der Armut (Vater) und der Versuch, in Amerika ein klassisches Familienidyll zu gestalten. Dafür wird erfolgreich studiert, viel gearbeitet, an der Karriere als Chirurg gebastelt, die Kinder werden auf gute Schulen geschickt, irgendwann ist auch genügend Geld da für ein eigenes schönes Haus in einer guten Gegend. Aber es ist alles ein Bild, an dem gearbeitet wird, die Basis fehlt - denn bei der ersten größeren Erschütterung (der Vater verliert aufgrund eines Kunstfehlers seine Stelle) zerfällt die Familie und wird auseinandergerissen. Der älteste Sohn darf weiter auf seine teure Schule gehen, das jüngste Kind ist noch klein und darf Zuhause bleiben - nur für die beiden mittleren Kinder, Zwillinge, ist kein Geld und kein Platz, sie werden zurück nach Afrika zu Verwandten geschickt und kommen traumatisiert zurück.

Alle Kinder versuchen, den Weg der Eltern zu vervollständigen, alle sind begabt, erfolgreich im Studium und im Beruf - und doch seltsam verloren. Erst in Ghana lernen sie mehr über sich und ihre Familie.

Dieses Buch zeigt, wie es Menschen geht, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen und wie dies sich auf die nächsten Generationen auswirkt. Es wird deutlich, dass die Geschichte und die Wurzeln einer Familie wichtig sind - und dass Familiengeheimnisse geklärt werden müssen. Und, dass es nicht möglich ist  Wurzeln und Herkunft einfach hinter sich zu lassen.

Weltweit leben und lebten immer Menschen im "Exil" - lediglich bei Deutschen ist dies in den letzten Jahrzehnten eher selten so gewesen, daher ist uns Deutschen dieses Thema recht fremd - unser Umgang mit dem "Fremden" daher unsicher.

Dieses Buch zeigt die Problematik aber auch die Möglichkeiten der Emigration.

Für mich war sehr interessant, dass im Buch das Kernproblem Afrikas so definiert wurde, dass dort die Väter die Familien verlassen - und auch hier verlässt der Vater die Familie - und sein Sohn wird am Ende des Buches sagen, dass er es besser machen will. Die Familie wird von den Frauen zusammengehalten - soweit es eben geht, wie auch hier in dieser Geschichte  Eine durchaus weltweit zu beobachtende Realität.

 

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