Hier isst nich der Mensch die Tiere sondern andersrum.
In die Gesellschaft der Tiere ''züchten'' Tierhybride (Tierkopf mit Menschenkörper) Menschen heran um diese wenn sie Alt genug sind um diese zu Verspeisen und zu Essen.
Ein sehr gesellschaftskritisches Thema das zum Denken anregen soll.
Ich werde auf jedenfall Band 2 kaufen.
Takuya Okada
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Die Gesellschaft der Tiere 1
Neue Rezensionen zu Takuya Okada
Drehen wir den Spieß mal um. Und meinen das wortwörtlich. Tiere bzw. Tiermenschen bewirtschaften eine Farm. Das ist zumindest das Szenario, in das ein Vater mit seiner Tochter stolpert, als sie einen Autounfall hatten.
Zuerst wundern sich die beiden und fragen sich, ob das nur Tierkostüme sind, wenn ihnen ein Schwein- oder Hirschmensch gegenüberstehen. Nach einer sehr höflichen Bewirtung merken die beiden spätestens bei der Führung über die Farm, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.
Das Buch wird spätestens an dieser Stelle sehr brutal und zuweilen ekelerregend, denn der Autor scheut nicht davor zurück, die Haltungsbedingungen, die die Menschheit den Tieren heutzutage zugestehen, umzukehren, um deren teils heftige Absurdität vor Augen zu führen. Weil dies sehr eindeutig gezeigt wird, ist dieser Manga zurecht erst für ein erwachsenes Publikum ab 18 Jahren geeignet.
Die Geschichte wird im weiteren Verlauf etwas abstrus, wobei durchaus erklärt wird, weshalb die Tiermenschen überhaupt existieren und weshalb sie teils recht abartigen Gelüsten nacheifern. Die Kritik an der Tierhaltung und dem Respekt gegenüber Schlachtvieh wird dabei mehr als eindeutig.
Fazit
Es ist eine sehr heftige Geschichte, die ihre Gesellschaftskritik unverhohlen darstellt. Den Begriff der »Anti-Fabel« kannte ich bis dato nicht, finde aber, dass er sehr gut zu diesem Buch passt. Eben weil die Darstellungen so explizit sind, finde ich diesen Manga sehr gelungen und ein jeder darf sich selbst fragen, wie es um seine eigene Mensch-Tier-Beziehung steht.
Das Buch ist grundsätzlich in sich abgeschlossen, lässt sich aber die Option offen, fortgesetzt zu werden. Bisher ist ein zweiter Teil jedoch nicht in Sicht.
Stell dir vor, du landest auf einem Hof, auf dem Tiere die Herren des Hauses sind. Menschen werden als "Hausmenschen" gehalten, es gibt Mastmenschen, und sie gehen sogar auf Menschen-Jagd. Wie in der realen Welt … nur umgekehrt.
Die Bilder in dem Manga sind sehr makaber und abschreckend. Wenn man jedoch bedenkt, dass die gesamte Szene, abgesehen vom Rollentausch zwischen Mensch und Tier, gar nicht so surreal ist, beginnt man zu grübeln. Warum empfinden wir einen Menschenstall als so abstossend, während ein Schweinestall in uns keine Emotionen auslöst? Natürlich fällt das Mitfühlen mit der eigenen Spezies leichter. Doch es ist überraschend, einen so starken moralischen Konflikt zu verspüren, obwohl nur die Rollen vertauscht wurden.
Die Tiere in der Geschichte bieten zahlreiche Erklärungen und Rechtfertigungen dafür, warum das Essen von Menschenfleisch gerechtfertigt ist. Diese Aussagen in einer gespiegelten Situation zu lesen, macht unangenehm deutlich, dass sie allesamt Unsinn sind. Ein Beispiel dafür: "Wir müssen die Nahrung, die der Mensch uns schenkt, achten und schätzen und den guten Gaben des Menschen mit Respekt und Dankbarkeit begegnen."
Gegen Ende wird die Geschichte jedoch sehr unrealistisch (na ja, ist sie schon von Anfang an), aber was meine ich damit? Ich finde, dass ein starkes Statement zum Fleischkonsum in unserer Gesellschaft gemacht wurde. Wenn die Handlung jedoch gegen Ende so stark ins Unrealistische abdriftet, wird auch der Hauptpunkt in diese Richtung verschoben. Dadurch geht der Lerneffekt, den man aus der Geschichte ziehen könnte, verloren. Ich hoffe, das ist verständlich.
Insgesamt war es keine leichte Kost, aber unglaublich bereichernd für mich als Fleisch essende Person. Ich glaube, ich muss mir zu diesem Thema noch einige Gedanken machen.
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