Cover des Buches Pussy (ISBN: 9783849303464)
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Rezension zu Pussy von Tamara Faith Berger

Rezension zu "Pussy" von Tamara F. Berger

von Kleines91 vor 10 Jahren

Rezension

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Kleines91vor 10 Jahren
Klappentext:
In dem verunglückten Familien-Urlaub in einem von Party-Jugendlichen vereinnahmten Badeort in Key West trifft die 17jährige Myra den doppelt so alten Elijah, einen Rastafari aus Tansania. Myras Gefühle schwanken zwischen Faszination, Angst und der alles beherrschenden Sehnsucht, ihre Unschuld an diesen Mann zu verlieren. Bereitwillig folgt sie ihm und wird überrascht von der Tatsache, dass er mit Gayl zusammenlebt, einer gewaltbereiten schwarzen Frau, die eine seltsame Macht über Elijah zu haben scheint. Myra erfährt eine pornographische Sexualität, und ihre ersten Erfahrungen auf unvertrautem Terrain lösen einen schmerzhaften Reifungsprozess aus. Als sie mit ihrer porösen Familie in ihre Heimatstadt Toronto zurückkehrt - kurz darauf verlässt ihre Mutter Mann und Kinder -, bricht sie mit ihren Freunden und schließt sich einer Clique von Anarchisten an, die sie mit Theorie und Philosophie vertraut machen und ihr neue Dimensionen eröffnen. Unvermittelt tauchen Elijah und Gayl in Toronto auf, und Myra liefert sich ihnen aus. Sie begibt sich bereitwillig in eine ihr unbekannte, gleichermaßen faszinierende und grausame Welt, die von Sex, Pornographie, Demütigung, Rassismus und Klassenbewusstsein beherrscht ist.



Meine Meinung:
Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch für einen anderen Leser irgendwie attraktiv darstellen soll. Ja. Das Cover ist ganz ansehnlich und auch die teils philosophischen Aspekte sind interessant und recht gut ausgearbeitet. Aber das war es dann auch schon.
Ich finde, in diesem Buch fehlt es einfach an Tiefe. Ja. Es geht um Sklaverei. Herrscher und Knecht. "Kindesmissbrauch" und Kinderpornographie. Aber das alles in so einer vulgären und derben Sprache, in einer so heruntergekommenen Handlung mit so kaputten Protagonisten, dass man diese Themen weder ernst nehmen noch wirklich aufgreifen kann.
Die Schreibart bzw. die Art, wie die Handlung dargestellt wird ist einfach nur widerwärtig. Man ekelt sich regelrecht davor, was die Autorin die 16jährige Myra erleben lässt.
Der Leser findet sich hier mit einem Mädchen konfrontiert, dass fern jedweder Realität lebt. Ein Mädchen, dass ganz falsche Vorstellungen davon hat, was falsch und was richtig ist und davon, was Sexualität ist und was sie bedeutet.
Was mir jedoch mit am meisten gefehlt hat, war der Sinn dahinter. Eine Lehre. Es ist ein so enorm ernstes Thema (Ja, Hinter all dem vulgären und perversen, widerlichen Zeug steckt tatsächlich der Wille ein schwieriges Thema ernsthaft zu thematisieren) aber die Autorin schafft es weder, dieses Thema rüber zubringen in seiner Schwere und Ernsthaftigkeit, noch gibt es eine Lehre. Eine Moral. Einen Fingerzeig. Im Gegenteil. Die Hauptperson ist in keinster Weise einsichtig und möchte mit Ihren nun 17 Jahren unbedingt in diesem Milieu bleiben und sich eine Existenz als Pronodarstellerin aufbauen! Entschuldigung! Aber meiner Meinung nach geht´s krasser echt nicht mehr.
Was die Autorin jedoch gut macht, ist das Gespräch anzuregen. Man redet darüber. Tauscht sich aus und denkt nach. Allerdings nicht wirklich lange, da man das Buch einfach nur schnell fertig haben, aus der Hand legen und nie mehr sehen oder hören, geschweige denn lesen will... Schade um den Samstag.
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