Cover des Buches Pussy (ISBN: 9783849303464)
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Rezension zu Pussy von Tamara Faith Berger

Nicht Shades of Grey, aber auch nicht das Gegenteil

von catangeleyez vor 10 Jahren

Rezension

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catangeleyezvor 10 Jahren
In ihrem Roman Pussy beschreibt die Autorin Tamara F. Berger Myra, einen 16jährigen Teenager, der während eines Familienurlaubs in Florida einen schönen, älterne, schwarzen Mann kennenlernt. Elijah, der aus Afrika kommt, hat es ihr angetan, sie will unbedingt in diesen Ferien ihre Unschuld verlieren und er soll derjenige sein, der sie ihr nimmt. Sie trifft sich heimlich mit ihm, doch er und seine Freundin Gayl wollen (vorerst) nichts von ihr, jedenfalls nicht das, was sich Myra erträumt.

Nach den Ferien, zurück in Kanada, erhält Myra eine Mail von Elijah, dass er sie wiedersehen möchte und dass er nach Kanada kommen wird. Unt tatsächlich, plötzlich steht Elijah vor der Schule und wartet auf sie. Ihre Hoffnungen scheinen sich zu erfüllen, sie macht die Erfahrungen ihres Lebens, so scheint es ihr jedenfalls, sie rebelliert, nachdem die Mutter sie verlassen hat, sie nimmt Drogen, erniedrigt sich und lässt es sogar zu, dass Elijah einen Porno mit ihr in der Hauptrolle dreht.......
Wird sie einen Weg in die Normalität finden ? Oder wird sie untergehen ?

Angekündigt war das Buch als Gegensatz zu Shades of Grey, doch dem ist in keiner Weise so. In Myra erlebt der Leser einen Teenager, der alles, was die Welt zu bieten hat, ausprobieren möchte, Drogen, Sex, Pornos, Widerstand, Rebellion, das Verhältnis zwischen Herr und Knecht, SM, viel mehr als man in diesem Alter erwarten kann oder soll.

Der Schreibstil von Tamara Berger ist gut, flüssig zu lesen, leider merkt man dem Buch, das im Genre Erotik angesiedelt wurde, an, dass sie vorher eher im pornographischen Bereich geschrieben hat. Teilweise recht derb und auch hart werden Szenen beschrieben, gelegentlich kommt beim Lesen auch Widerwille auf, ob man wirklich weiterlesen möchte.

Begleitet man jedoch Myra auf ihrem Weg, so stellt man fest, dass es durch aus Teile gibt, die sich zu lesen lohnt, so zum Beispiel die Ausführungen zur Frage des Sklavenhandels, zur Frage des Verhältnisses von Knecht und Herr in der Vergangenheit und im Jetzt und zur Frage, wie weit ein Teenager gehen kann oder wird. Hier wird sicherlich sehr überzogen dargestellt, jedoch ist die Geschichte, die sich zwischen Gayl, Elijah und Myra abspielt, durchaus denkbar, wenn auch nicht so extrem. Myra ist ein überzeichneter Character, kommt teilweise leider auch obernaiv, dumm und sexbesessen rüber, manchmal denkt man, wer hilft denn den Kind bitte jetzt, die merkt ja nichts mehr.

Insgesamt hatte ich mir nach der Beschreibung des Buches doch etwas anderes darunter vorgestellt, jedenfalls nicht so ein Buch. Die Besetzung im Bereich "Erotik" ist meines Erachtens nicht treffend gewählt, es gleitet leider immer wieder eher in die Pornoschiene ab, bedingt auch durch die vielen vulgären Ausdrücke und Gespräche.

Unter Berücksichtigung der angesprochenen Themen, die im Buch jedoch auch recht gut abgehandelt werden, vergebe ich hier noch vier Sterne
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