Cover des Buches Vom Licht geträumt (ISBN: 9783738634549)
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Rezension zu Vom Licht geträumt von Tamara Haefeli

Schriftstil beeindruckend, aber inhaltlich wäre weniger mehr gewesen

von mabuerele vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Weniger wäre mehr gewesen!

Rezension

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mabuerelevor 7 Jahren

„...Denk immer daran, dass du nicht glücklich sein könntest, wenn du nicht ab und zu unglücklich wärst. Du wüsstest nicht, was dieses Gefühl ausmacht, da wir, um etwas zu erkennen, auch das Gegenteil davon erfahren müssen...“


Die Liebe zwischen Elia und Luisa ist am Erlöschen. Beide entscheiden sich für eine Trennung. In den nächsten Tagen hat Luisa einige unerfreuliche Erlebnisse. Erst wird sie bei einem Hundespaziergang von einem unbekannten Tier gebissen, dann wirft sie die Druckwelle einer Autoexplosion zu Boden.

Die Autorin hat eine abwechslungsreiche und phantasievolle Geschichte geschrieben. Im Handlungsablauf gibt es immer wieder neue Überraschungen, da viele unterschiedliche Themen in die Handlung verpackt wurden.

Der Schriftstil ist sehr unterschiedlich. Gerade zu Beginn gibt es Sätze, die zeigen, wie genau die Autorin das Spiel mit Worten beherrscht. Treffende Metapher und gut formulierte Vergleiche mit ausgesuchten Adjektiven zeugen von einem gehobenen Schriftstil. Der Teil, der im Reich der Fantasy spielt, besticht durch philosophische Gedanken. Die dort kreierte Welt wird ausreichend dargestellt und ist gekonnt ausgearbeitet. Bei der Rückkehr landet Luisa allerdings wieder in den Banalitäten des Alltags. Hier wird der Schriftstil eher sachlich. Bei ihrer Freundin Julie in London findet Luisa ins normale Leben zurück. Obiges Zitat stammt von Julie.

Doch bei allem Positiven möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass dem Buch über weite Strecken der rote Faden fehlt. Es liest sich wie die Aneinanderreihung völlig unterschiedlicher Geschehnisse. Dabei bleiben Fragen offen, die ich als Leser gern beantwortet hätte. Das betrifft insbesondere den Teil, den ich im Reich der Esoterik ansiedeln würde. Hier hätte ich mir vieles genauer gewünscht. Auch die sprachlichen Feinheiten täuschen nicht über die inhaltlichen Schwächen hinweg.

Nach der Rückkehr ist der Handlungsablauf wesentlich logischer nachvollziehbar. Hier liegt der Schwerpunkt auf Luisas Selbstfindung. Sie muss sich entscheiden, wie es weitergehen soll und will gleichzeitig die Geheimnisse ihrer Herkunft ergründen. Dass die Autorin dann eine zusätzliche politische Dimension ins Spiel bringt, sorgt zwar für eine Erhöhung des Spannungsbogens, wirkt für mich aber aufgesetzt. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Das blauen Cover mit der Laterne im Dreieck wirkt geheimnisvoll.

Das Buch hat mir gut gefallen.

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