Rezension zu "Regenbogenblau" von Tamara Leonhard
Das Buch Regenbogenblau von Tamara Leonhard hat mich bereits mit seinem Cover verzaubert. Die Farben harmonieren wunderbar miteinander und man bleibt als Erstes an dem Pärchen in der Mitte hängen. Sie stehen in einer romantischen Pose. Unsere Hauptcharaktere, Rebekka und Fabian. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde der Hintergrund einen Flusslauf zeigen. Den Fluss des Lebens vielleicht. Schaut man aber genauer hin, erkennt man, dass es in Wirklichkeit die Lücke zwischen zwei Gesichtern ist, die kurz davor stehen sich zu küssen. Sehr raffiniert umgesetztes Cover. Am rechten Rand sehen wir noch zwei Personen, diesmal augenscheinlich Männer, die sich näher kommen. Studieren wir dazu den Klappentext, handelt es sich hierbei wo um Fabians Mitbewohner David, der momentan viel Pech in der Liebe hat.
Die Geschichte spielt in Berlin. Hintergrund ist die Musicalszene. Ein interessantes Business, in dem man viel herumkommt. Tamara hat in ihrer Geschichte zwei Liebesgeschichten in den Fokus gerückt. Zum einen die Geschichte um Fabian und Rebekka und das Liebesleben von David.
Während bei Fabian die Vergangenheit eine große Rolle für seine Beziehung spielt, hat David viel Pech in seinen Beziehungen und bisher nicht den Richtigen gefunden.
Die Autorin hat von vielen verschiedenen Möglichkeiten einer Liebesgeschichte die ausgewählt, wo ein Paar bereits während der ersten Hälfte des Romans zueinander findet und die Beziehung dann an Herausforderungen wächst. Ich fand das sehr gut umgesetzt und es hat mir gefallen, wie die beiden zunächst mit der Beziehung haderten, es zu anfänglichen Missverständnissen kam und sie dann ihre Hürden gemeinsam nahmen. Vor allem, diese kleinen, glücklichen Momente haben mir sehr gefallen. Ich sag nur Frühstück. ;) Wer das Buch bereits gelesen hat, weiß, was ich meine und alle andere können es schneller herausfinden.
Der zweite Handlungsstrang mit Fabians Mitbewohner David hat mir ebenfalls gut gefallen. Er enthielt zwei für mich wichtige Aspekte. Zum einen den Fakt, dass Menschen, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften führen, nicht anders sind als andere. Liebe unterscheidet nicht. Egal worin und David ist wirklich eine tolle Person. Lieb, nett, fürsorglich und ein echter Freund, wenn es darauf ankommt. Der andere Aspekt dahinter war, dass man sich nicht aussuchen kann, wann und in wen man sich verliebt. Wie Fabian so passend sagte: Das geht nicht auf Knopfdruck an oder aus. Manchmal hat man eben Pech, aber das hält nicht ewig an. Wichtig ist dabei nur, dass man die Dinge auf sich zukommen und geschehen lässt. Man kann das Glück nicht zwingen, auch wenn man jemanden vor sich hat, der genau das ist, was man sich wünscht. Wenn die Gefühle nicht da sind, kann man eben nicht ändern.
Was zum Schluss noch sehr wichtig war, ist Vertrauen. Man sollte Vertrauen in sich selbst und seine Fähigkeiten haben und auch in seine Freunde. Oft stehen mehr Menschen hinter einem, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Nicht alle glauben automatisch jeden Tratsch, der in den Medien verbreitet wird.
Für mich ein rundherum gelungener Roman, vom Cover über die Story, bis zum selbstgeschriebenen Song: Regenbogenblau.