Rezension zu Wer sein Herz riskiert von Tamera Alexander
sich nicht von den Ängsten beherrschen lassen
von Susanne_Degenhardt
Rezension
Susanne_Degenhardtvor 6 Jahren
»Gesang. Irgendwo in der Ferne. [...]
Sie schloss die Augen und ließ die Schönheit der Harmonien ihren immer noch schwelenden Schmerz lindern.« (S. 21)
1871: Ein Jahr nach dem tragischen Zugunglück, bei dem Alexandra ihren Verlobten David verlor, fasst die 26jährige sich ein Herz. Sie verlässt ihre Eltern, um den Traum, den sie und David hegten, zu verwirklichen: freigelassenen Sklaven das Lesen und Schreiben beizubringen. So landet sie an der Fisk Universität in Nashville, zu der auch ein höchst begabter Chor gehört.
Sie begegnet Sylas Rutledge, einem ungehobelten Eisenbahnbesitzer aus Colorado. Er kämpft um den Zuschlag von General Harding, eine Eisenbahnlinie nach Belle Meade bauen zu dürfen. Schon bald merken Sy und Alexandra, dass sie etwas verbindet: Das Zugunglück... Beide kämpfen darum, die Ursache zu klären, die hinter dem Unglück steckte, um besser damit abschließen zu können.
Aber nicht nur das Zugunglück und Eisenbahnen stehen in diesem Roman im Vordergrund. Auch die Jubilee Singers - wie sich der Chor der Fisk Universität nannte - kämpft um den Erhalt der Schule. Gerade im Süden Amerikas stand man den freigelassenen Sklaven negativ gegenüber, was Alexandra ebenfalls zu spüren bekommt.
Belle Meade war bereits in »Wie ein Flüstern im Wind« und »Wer um Liebe ringt« Schauplatz, doch die Zusammenhänge sind nur lose und die Handlung baut so gut wie gar nicht aufeinander auf. General Harding und Onkel Bob begegnen einem ab und zu. Das Gestüt an sich ist diesmal nur Nebenschauplatz.
Die Handlung kam anfangs etwas schwer in Gang. Die Dialoge und Ausführungen zur Vergangenheit waren mir teilweise zu lang, dadurch baute sich kaum Spannung auf. Mit der Zeit besserte sich das und es wurde fesselnder und romantischer. Schade fand ich außerdem, dass manche Geschehnisse, die mich interessiert hätten, nur in wenigen Sätzen rückblickend erzählt wurden.
Ich mochte die Szenen und lockeren Gespräche zwischen Alexandra und Sy. Zumal Alexandra kein Fettnäpfchen auszulassen scheint, wodurch sich ein feiner Humor einschleicht. Unabhängig voneinander werden die beiden von Gottes Wirken überrascht und getragen. In ihrer Trauer dürfen sie erfahren, dass es nicht unbedingt ein Happy End braucht, um glücklich zu sein. Hier hat Tamera Alexander viel Feingefühl bewiesen, indem sie einprägsam Gottes Liebe durch sein Handeln geschildert hat.
Im Nachwort erläutert die Autorin, dass einige Roman-Eckpunkte auf Tatsachen beruhen. So etwas wertet für mich einen historischen Roman noch mal auf.
Sie schloss die Augen und ließ die Schönheit der Harmonien ihren immer noch schwelenden Schmerz lindern.« (S. 21)
1871: Ein Jahr nach dem tragischen Zugunglück, bei dem Alexandra ihren Verlobten David verlor, fasst die 26jährige sich ein Herz. Sie verlässt ihre Eltern, um den Traum, den sie und David hegten, zu verwirklichen: freigelassenen Sklaven das Lesen und Schreiben beizubringen. So landet sie an der Fisk Universität in Nashville, zu der auch ein höchst begabter Chor gehört.
Sie begegnet Sylas Rutledge, einem ungehobelten Eisenbahnbesitzer aus Colorado. Er kämpft um den Zuschlag von General Harding, eine Eisenbahnlinie nach Belle Meade bauen zu dürfen. Schon bald merken Sy und Alexandra, dass sie etwas verbindet: Das Zugunglück... Beide kämpfen darum, die Ursache zu klären, die hinter dem Unglück steckte, um besser damit abschließen zu können.
Aber nicht nur das Zugunglück und Eisenbahnen stehen in diesem Roman im Vordergrund. Auch die Jubilee Singers - wie sich der Chor der Fisk Universität nannte - kämpft um den Erhalt der Schule. Gerade im Süden Amerikas stand man den freigelassenen Sklaven negativ gegenüber, was Alexandra ebenfalls zu spüren bekommt.
Belle Meade war bereits in »Wie ein Flüstern im Wind« und »Wer um Liebe ringt« Schauplatz, doch die Zusammenhänge sind nur lose und die Handlung baut so gut wie gar nicht aufeinander auf. General Harding und Onkel Bob begegnen einem ab und zu. Das Gestüt an sich ist diesmal nur Nebenschauplatz.
Die Handlung kam anfangs etwas schwer in Gang. Die Dialoge und Ausführungen zur Vergangenheit waren mir teilweise zu lang, dadurch baute sich kaum Spannung auf. Mit der Zeit besserte sich das und es wurde fesselnder und romantischer. Schade fand ich außerdem, dass manche Geschehnisse, die mich interessiert hätten, nur in wenigen Sätzen rückblickend erzählt wurden.
Ich mochte die Szenen und lockeren Gespräche zwischen Alexandra und Sy. Zumal Alexandra kein Fettnäpfchen auszulassen scheint, wodurch sich ein feiner Humor einschleicht. Unabhängig voneinander werden die beiden von Gottes Wirken überrascht und getragen. In ihrer Trauer dürfen sie erfahren, dass es nicht unbedingt ein Happy End braucht, um glücklich zu sein. Hier hat Tamera Alexander viel Feingefühl bewiesen, indem sie einprägsam Gottes Liebe durch sein Handeln geschildert hat.
Im Nachwort erläutert die Autorin, dass einige Roman-Eckpunkte auf Tatsachen beruhen. So etwas wertet für mich einen historischen Roman noch mal auf.