Rezension zu "Being Miss Nobody" von Tamsin Winter
Auch die süßen, kleinen Wölkchen haben etwas zartes und zerbrechliches, doch die große, schwarze Wolke ist ein deutlicher Bruch in diesem Bild und auch das Mädchen, das von dem Regen, der aus dieser kommt, übergossen wird.
Man merkt bei diesem Cover sofort, dass hier hinter ein ernstes Thema auf einen wartet. Dennoch ist auch die Aufmachung von Außen wie Innen wirklich eine wirklich schöne Auflockerung.
Zum Originalinhalt: "Rosalind hates her new secondary school. She's the weird girl who doesn't talk. The Mute-ant. And it's easy to pick on someone who can't fight back. So Rosalind starts a blog - Miss Nobody; a place to speak up, a place where she has a voice. But there's a problem: Is Miss Nobody becoming a bully herself?"
Ins Deutsche übersetzt: Rosalind hasst ihre neue weiterführende Schule. Sie ist das komische Mädchen, das nicht spricht. Die stumme Ameise. Und es ist leicht, jemanden zu finden, der sich nicht wehren kann. Also startet Rosalind einen Blog - Miss Nobody; ein Ort zum Sprechen, ein Ort, wo sie eine Stimme hat. Aber es gibt ein Problem: Wird Miss Nobody selbst zum Tyrann?
Meine Meinung: Zum Einen habe ich mir dieses Buch wieder auf Vorwand gekauft, weil es um das Thema "Selektiven Mutismus" geht und ich mich aufgrund dessen absolut mit Rosalind identifiziere.
Zum Anderen hat es mich daher gehend überhaupt nicht enttäuscht, es hat mich teilweise sogar noch überraschen können, denn es ist weitestgehend tiefgründiger als ich annahm.
Es geht zwar vorweg hauptsächlich um Rosalind und wie sie ihren Alltag mit dem Mutismus bestreitet, in dem sie auf eine neue und weiterführende Schule geht, aber neben dem hat sie noch eine andere Last der Trauer zu tragen.
Denn ihr kleiner Bruder Seb ist an Leukämie erkrankt und was das für ein Ende bereithält, brauche ich gar nicht verraten, oder?
Jedenfalls habe ich schon alleine deshalb einige Male schwer meine Tränden hinunterschlucken müssen und wenn man bedenkt, wie sehr Rosylind in ihrer Schule aufgrund ihres Schweigens gemobbt wird, ist diese Tatsache noch umso trauriger.
Denn Seb ist der einzige Mensch bis dato mit dem sie gelöst und ohne jegliche Furcht sprechen kann. Dass ihr dieser Mensch letztlich entrissen wird, ist wirklich unsagbar traurig.
Jedoch besteht dieses Buch nicht nur aus traurigen Momenten, um wieder etwas sonnigere Gedanken zu bekommen, erwähne ich Ailsa, Rosalinds erste, richtige Schulfreundin. Sie ist so eine gute und so sympathisch.
Glaubt mir, wenn ich es euch sage, Ailsa werdet ihr lieben! Sie hilft Rosalind auf so eine perfekte Weise, die die Freundschaft zu einer der Schönsten macht, die ich bisher in einem Buch gelesen habe.
Und schließlich nach der Zeit des Trauerns findet man dann auch endlich seine Stimme und dieser Weg ist in diesem Buch beschrieben. Es ist Rosalinds Weg, damit zu beginnen, ihre eigene Stimme zu finden.
Dabei finde ich es äußerst wichtig, dass sie dies in kleinen Schritten tut und erst auch nicht von jedem akzeptiert wird oder ihre Meinung auch umstritten ist, die sie auf ihrem Blog teilt, das macht diese ganze Geschichte noch realer.
Vor allem ist diese Message, die am Ende gesagt wird, eine so wichtige, dass ich sie extra deshalb noch einmal über diese Rezension geschrieben habe.
Fazit: Da mir dieses Buch unglaublich viel gegeben hat und mir jetzt schon sehr wichtig ist, hoffe ich, dass es noch viele lesen werden. Besonders diejenigen, die vielleicht noch nie etwas von dem Begriff "Mutismus" gehört haben.
Das Thema liegt mir wahnsinnig am Herzen, weil es einfach ein sehr schwieriges Thema ist, das schwer ist, in Worte zu fassen. Mir fällt es da selbst nicht leicht. Umso wichtiger, dass es doch solche Bücher gibt. Zwar noch sehr selten, aber es gibt sie.
"Being miss nobody" von Tamsin Winter ist für mich eine echte Empfehlung wert, die ich euch nun somit ausspreche, denn es bekommt von mir absolute 5 Sterne. Hoffentlich gibt es euch genauso viel wie es mir gegeben hat.