Was mir sofort auffiel, ohne auch nur tiefer in den Text einzutauchen: Es fehlt durchweg an "Gänsefüßchen". Auf diese wurde komplett verzichtet. Da es in dem Buch aber jede Menge wörtliche Rede gibt, wird das Lesen dadurch sehr beeinträchtigt. Manchmal ist es gar nicht wirklich nachvollziehbar, wer denn da grade was von sich gibt. Ein eindeutiger Minuspunkt! Der Schreibstil ist ansonsten auch eher nüchtern und erinnert mehr an ein Tagebuch. Immerhin entspricht es dem Thema. Es geht um eine 13järige die hier berichtet. Entsprechend des Alters sind auch ihre Formulierungen. Durchaus authentisch.
Ninzo und Ketewan, die beiden Mädchen im Teenageralter, wachsen mitten in einer Konfliktzone auf. Es herrscht Krieg. Die Männer des Dorfes sind längst gefallen. Nur noch Alte und Kranke sind da. Die Frauen müssen um ihr Überleben kämpfen. Für sich und ihre Kinder. Die Autorin zeigt mit "Abzählen" die Seiten des Krieges auf, die nicht an der Front gekämpft werden. Das Leid und Elend des "kleinen Mannes". Hunger ist an der Tagesordnung und das spielen neben Leichen völlig normal.
Auf den wenigen Seiten schafft es Tamta Melaschwili es eine traurige Welt aufzuzeigen und den Leser zum Nachdenken zu bewegen.~°~ Fazit ~°~
Durch das Fehlen der Anführungszeichen wird der Lesefluss leider stark beeinflusst. Das Thema an sich ist zwar spannend, besonders da es nicht um die Soldaten, sondern Kindern mit ihren Problemen geht. Leider ist es kein bisschen spannend. Ein Mädchen bekommt ihre Tage, sie klauen Lebensmittel, flirten mit Soldaten um Zigaretten zu bekommen,... Trotz diesen ganzen Ereignissen passiert einfach nichts.