Rezension
**Inhalt**
Als Mila in einem alten Plunderladen die schimmernden Farben entdeckt, kann sie einfach nicht anders, sie muss sie kaufen.
Mit ihnen erscheinen ihre Bilder gleich viel lebendiger und als sie sie berührt, fällt sie in ihre gezeichneten Landschaften. Ein Traum, die eigenen Bilder nicht zur sehen zu können, sondern sie zu betreten, sie zu fühlen! Als sie dann auch noch Cale in ihrer Farbenwelt trifft, scheint alles perfekt. Doch die Farbenwelt ist nicht so malerisch schön, wie es anfangs scheint…
**Meine Meinung**
Schon als ich dieses traumhafte Cover zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte. Die Farben und das Motiv sind ein absoluter Blickfang und machen neugierig auf mehr. Auch der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an.
Wer von uns würde nicht auch gern mal in seine Bilder eintauchen? Obwohl man sich das nach dem Lesen dieses Buches wohl besser zweimal überlegen wird. ;)
Mila ist von Beginn an ein sehr sympathischer Charakter. Sie ist ein eher zurückhaltender Mensch, aber wenn es drauf ankommt, ist sie mutig und kann sich auch mal durchsetzen. Diese Mischung hat mir gut gefallen und man merkt deutlich, wie Mila im Laufe der Geschichte reift und für ihre Prinzipien einsteht.
Mila ist geprägt von ihrer Leidenschaft fürs Malen. Sie kann darüber schon einmal sich selbst und ihre Mitmenschen vergessen. Diese Leidenschaft war auch für mich ansteckend. Obwohl ich kein großer Zeichner bin, hätte ich jetzt durchaus Lust, mal wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen.
Cale zeigt uns hingegen eine ganz andere Seite des Zeichnens, das durchdachte, hochkonzentrierte, aber nicht weniger begeisternde Malen.
Auch so unterscheidet sich Cale stark von Mila. Auf mich wirkte er leider ein klein wenig blass, was aber zum einen bedingt durch die Geschichte war (wenn ihr euch selbst überzeugt, werdet ihr verstehen, was ich meine), zum anderen aber auch dadurch, dass ein Großteil der Geschichte aus Milas Sicht erzählt wird. Nur der Vollständigkeit halber erleben wir einige Kapitel auch aus Cales Sicht. Es war aber sehr schön, die Geschichte von beiden Perspektiven betrachten zu können.
Die Grundidee fand ich sehr faszinierend. Die Möglichkeit seine eigenen Bilder hautnah zu erleben. Wow! Zumal die Erklärung mit der Frage nach dem Warum später gar nicht so weit hergeholt ist. Ein klitzekleines bisschen erinnerte es mich sogar an Harry Potter.
Kurzum: Ich habe mich in dieser Geschichte mehr als wohlgefühlt. Mit viel Fantasie und Liebe zum Detail nimmt uns Tanja Bern mit in ihre Farbenwelt. Die Hauptfiguren harmonieren perfekt miteinander. Ist es ein klein wenig kitschig? Vielleicht ;). Aber auch spannend und mitreißend und insgesamt ein absoluter Pageturner, den ich nicht missen wöllte.