Cover des Buches Paulina aus der Kürbisstraße (ISBN: 9783038480167)
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Rezension zu Paulina aus der Kürbisstraße von Tanja Jeschke

Geschichten aus der Sicht Paulinas

von Aki_Dark vor 9 Jahren

Rezension

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Aki_Darkvor 9 Jahren

Paulina ist 8 Jahre und lebt mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester Sonja und ihrem jüngeren Bruder Franz zusammen in der Kürbisstraße. In 12 kleinen Geschichten erzählt uns Tanja Jeschke, die zum Teil für ihre Kinderbücher Auszeichnungen bekommen hat, etwas über das Leben von Paulina. Entlang geschrieben an diversen Kirchenfesten, beginnend bei Silvester bis mit Weihnachten das Buch endet.

Erwartet hatte ich hier realistische Geschichten aus dem Leben einer 8-jährigen und ihren Fragen zu den Begebenheiten des Kirchenjahres, zu den Festen. Fragen, die mir als Mutter einer Tochter auf einer evangelischen Schule in letzter Zeit auch vermehrt begegnen. Dem ist aber leider nicht ganz so.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar leicht zu lesen, aber er erscheint mir an manchen Stellen wie veraltet oder zu steif. Zumindest, wenn das Buch für Kinder geschrieben wurde. Auch die Formulierungen wirken etwas in die Jahre gekommen. Die tatsächliche Spannung der Geschichten bleibt leider das ganze Buch über etwas begrenzt.

Die einzelnen Passagen der Geschichten in denen es um die Kirchenfeste selbst geht (das Verzichten in der Passionszeit z.B.) sind gut erklärt, aber der direkte Bezug zu den einzelnen Festen ist mir persönlich nicht direkt genug. Es ist mehr eine Anlehnung an die Feste. Da dieses Buch allerdings auch nur behauptet hat 12 Geschichten zu den Jahreszeiten und Kirchenfesten zu schreiben, erfüllt es seine Vorgabe natürlich perfekt. Ich hatte mir trotzdem anderes unter einem solchen Buch vorgestellt.

Die Idee die Geschichten aus Paulinas Sicht zu schreiben gefiel mir recht gut, aber manchmal ist Paulina wirklich ziemlich unwissend in Hinsicht auf das wirkliche Leben. Natürlich gibt es vieles was neu ist für ein kleines Kind, wie z.B. eine blinde Frau oder die Passionszeit, aber so manches kennt auch meine Tochter schon und fragt einfach anders. Wie sie die Geschichten erzählt und erlebt ist schön gemacht, aber die einzelnen Erkenntnisse die sie dann letztendlich aus manchen Dingen zieht finde ich manchmal ein bischen groß für ein Kind von acht Jahren.

Die 12 Geschichten selbst sind logisch aufeinander folgend aufgebaut. Auch, wenn für mich nicht immer klar war, dass gerade zwischen den Geschichten auch schonmal ein paar Tage vergangen sind und die letzte Geschichte meist schon hinter uns gelassen wurde. Meine liebste Geschichte ist die letzte. In der es um die Weihnachtszeit geht.
Die Aufmachung des Buches ist ebenso lobenswert zu erwähnen, weil die einzelnen Kapitel immer untermalt sind mit schwarz/weiß Zeichnungen von Paulina und ihrer Familie.

Fazit: Alles in Allem ein schönes Buch mit kleinen Geschichten, die sich sowohl zum selber lesen für etwas leseerfahrenere Kinder, als auch zum Vorlesen eignet. Wer Geschichten lesen möchte in denen es sich im weitesten Sinne um das Kirchenjahr dreht, der ist mit diesem Buch gut beraten. Um wirklich etwas über die Kirchenfeste in Geschichtenform zu erfahren sollte man allerdings eher zu einem anderen Buch greifen.

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