Cover des Buches Die Söhne der Wölfin (ISBN: 9783955208394)
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Rezension zu Die Söhne der Wölfin von Tanja Kinkel

Entstehung Roms in dramatischen Bildern

von Gela_HK vor 9 Jahren

Rezension

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Gela_HKvor 9 Jahren
Ilian, die Tochter des etruskischen Königs Numitor, wächst in Italien des 7. Jahrhunderts vor Christi Geburt auf. Von ihrem Onkel Arnth wird sie zur Priesterin bestimmt, um die Fortführung der Blutlinie zu verhindern. Als sie behauptet, von einem Gott geschwängert worden zu sein, wird sie vom Volk verstossen und in die Verbannung geschickt. Bei den Latinern bringt sie ihre Zwillinge Romulus und Remus zur Welt. Ihr von den Göttern bestimmtes Ziel, einen ihrer Söhne auf dem Thron zu sehen, verfolgt sie bedingungslos über Jahre hinweg. Lediglich der Barde Ulsna kennt ihre Schwächen und darf sie begleiten.

Tanja Kinkel
hat sich mit der Umsetzung der römischen Mythologie, um die Gründer der Stadt Rom, ein hohes Ziel gesetzt. Der hervorragende Schreibstil mildert die schwere der geschichtlichen Daten. Die gut recherchierten Hintergrundinformatioenn sind für das Handlungsverständnis unverzichtbar. Trotzdem ist es der Autorin nicht gelungen mich durchgend zu fesseln.

Zum einen trifft man auf eine Hauptakteurin, die durch ihre Charaktereigenschaften eher unsympathisch und abweisend wirkt. Ilian bleibt bis zum Schluss undurchschaubar. Eine Figur, die ihre echten Gefühle nicht preisgibt und deren Entscheidungen vermeintlich von den Göttern gesteuert sind.
Zum anderen ist für mich der Götterkult der verschiedenen Völker sehr verwirrend gewesen. Das mag an meiner Unwissenheit zu diesem Thema liegen, aber auch an der Schnelligkeit, in der man zwischen Latinern, Griechen, Etruskern und Ägyptern wechselt.

Ulsna, der Barde leidet als Hermaphrodit. Auch dieser Protagonist ist sehr diffizil einzustufen. Von den Etruskern verfolgt, den Griechen geduldet und den Ägyptern bewundert, führt er ein Leben voller Angst und Zweifel. Obwohl Ilian ihn mehr benutzt als ihn als Freund ansieht, bleibt er an ihrer Seite.

So sehr man sich auch bemüht, man bekommt die Personen dieser Geschichte nicht zu fassen. Romulus und Remus, mit denen kann man etwas anfangen. Weit gefehlt. Von ihrer Mutter verlassen und bei einem latinischen Bauern aufgewachsen, gerät ihre Welt ins Wanken, als Ilian plötzlich wieder auftaucht. Verbissen und hoffnungslos kämpfen beide auf unterschiedliche Weise um die Anerkennung der Mutter, um sich am Ende aneinander aufzureiben.

Eine schicksalhafte dramatische Geschichte, mit charakterstarken Akteuren, die mich leider nicht begeistern konnte.

Fans von antiken Geschichten und Mythologien werden sicherlich mehr Gefallen finden.
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