Tanja Maljartschuk

 4,3 Sterne bei 15 Bewertungen

Lebenslauf

Die Ukrainische Welle: Tanja Maljartschuk, geboren 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine, ist eine Ukrainische Schrifstellerin. Maljartschuk studierte Philologie an der Universität in Vorkarpaten in Iwano-Frankiwsk und arbeitete im Anschluss einige Jahre als Kultur- und investigative Journalistin in Kiew. 2011 zog sie nach Wien. Danach arbeitete einige Jahre als Journalistin bei den verschiedensten Fernsehsendern. 2009 erschien ihr erster Erzählband „Neunprozentiger Haushaltsessig“. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen für die Deutsche Welle und für Zeit Online. Außerdem ist sie die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises. Die Autorin lebt heute in Wien.

Alle Bücher von Tanja Maljartschuk

Cover des Buches Biografie eines zufälligen Wunders (ISBN: 9783701716128)

Biografie eines zufälligen Wunders

 (7)
Erschienen am 01.08.2013
Cover des Buches Blauwal der Erinnerung (ISBN: 9783462004182)

Blauwal der Erinnerung

 (5)
Erschienen am 09.06.2022
Cover des Buches Biografie eines zufälligen Wunders (ISBN: 9783462004236)

Biografie eines zufälligen Wunders

 (1)
Erschienen am 07.07.2022
Cover des Buches Neunprozentiger Haushaltsessig (ISBN: 9783701715121)

Neunprozentiger Haushaltsessig

 (1)
Erschienen am 03.03.2009
Cover des Buches VON HASEN UND ANDEREN EUROPÄERN (ISBN: 9783949262180)

VON HASEN UND ANDEREN EUROPÄERN

 (0)
Erschienen am 29.04.2022

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Neue Rezensionen zu Tanja Maljartschuk

Cover des Buches Biografie eines zufälligen Wunders (ISBN: 9783701716128)
Wolf-Macbeths avatar

Rezension zu "Biografie eines zufälligen Wunders" von Tanja Maljartschuk

Ein Meisterwerk der Grausamen Komik
Wolf-Macbethvor 7 Monaten

Ich muss sagen, dass ich von diesem Roman absolut begeistert bin. Die Art und Weise, wie die Autorin mit ihrer bildhaften, schelmischen und leicht verständlichen Sprache spielt, hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Sie setzt sich auf faszinierende Weise mit Themen wie Politik, Religion, Wissenschaft und der Gesellschaft auseinander.

Besonders beeindruckend fand ich, wie der Roman die Situation in der Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion darstellt. Die grassierende Korruption und Ungerechtigkeit in diesem Staat werden auf eindrucksvolle Weise beleuchtet. Es ist eine dieser typischen "David gegen Goliath" Geschichten, die ich so sehr schätze. Die Protagonistin kämpft unermüdlich gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und die Machtstrukturen der ukrainischen Gesellschaft an. Ihr Einsatz ist geprägt von Eigenwilligkeit und einer unglaublichen Vorstellungskraft.

Lena, die Hauptfigur, wächst in einer Welt voller Willkür und Gewalt auf, aber sie setzt sich auf ihre eigene Art zur Wehr. Sie hilft den Schwachen und Benachteiligten, sei es der Erzieherin im Kindergarten oder den herrenlosen Hunden. Auf ihrer Suche nach dem "zufälligen Wunder," einer fliegenden Frau, die dort auftaucht, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird, zeigt Lena, dass man sich trotz aller Widrigkeiten behaupten kann.

Insgesamt ist "Biografie eines zufälligen Wunders" ein Buch von grausamer Komik, das man nicht so schnell vergessen wird. Die Kombination aus literarischem Geschick und sozialer Relevanz macht es zu einem Meisterwerk, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern unterhält auch auf höchstem Niveau.

Cover des Buches Blauwal der Erinnerung (ISBN: 9783462004182)
Wolf-Macbeths avatar

Rezension zu "Blauwal der Erinnerung" von Tanja Maljartschuk

: Ein Meisterwerk der ukrainischen Literatur
Wolf-Macbethvor 7 Monaten

In "Blauwal der Erinnerung" entführt uns Tanja Maljartschuk erneut in die faszinierende Welt der Ukraine. Ähnlich wie in ihrem beeindruckenden Debütroman "Biografie eines zufälligen Wunders" (ein absolutes Muss für Leser), taucht sie tief in die Geschichte ihres Landes ein. Dieses Mal steht der vergessene ukrainische Volksheld Wjatscheslaw Lypynskyj im Mittelpunkt, dessen Schicksal eng mit der Icherzählerin verknüpft ist.

Die Icherzählerin, die unter Panikattacken leidet und ihre Wohnung selten verlässt, stößt auf Lypynskyj, als sie alte ukrainische Zeitungen liest. Dieser Zufallsfund setzt eine fesselnde Recherche in Gang, die nicht nur die Geschichte der Ukraine enthüllt, sondern auch die innere Welt der Protagonistin aufwühlt.

Doch letztendlich geht es in diesem Buch nicht nur darum, über was Tanja Maljartschuk schreibt, sondern dass sie überhaupt schreibt. Ihre Worte und Sprache haben die einzigartige Kraft, den Leser zu begeistern und mitzureißen. Dies ist wahrlich große Literatur. Ich bin ein großer Fan von ihr und hoffe aufrichtig, dass dies nicht ihr letzter Roman ist.

Ich kann jedem nur empfehlen, "Blauwal der Erinnerung" und ihren ersten Roman "Biografie eines zufälligen Wunders" zu lesen, um zu verstehen, welches literarische Juwel Tanja Maljartschuk ist.

Cover des Buches Biografie eines zufälligen Wunders (ISBN: 9783462004236)
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Rezension zu "Biografie eines zufälligen Wunders" von Tanja Maljartschuk

Eine gelungene Mischung aus Gesellschaftskritik, "Coming of Age" und einer Prise Magie
Kiaravor 2 Jahren

In "Biografie eines zufälligen Wunders" von Tanja Maljartschuk lernen wir die junge Lena kennen, die in der ukrainischen Stadt San Francisco lebt. Beginnend mit Episoden aus ihrer Kindergartenzeit begleiten wir sie bis ins Erwachsenenalter hinein. Sie hat von klein auf ihren eigenen Kopf und einen starken Sinn für Gerechtigkeit. Sie spricht aus was sie denkt und macht andere lautstark auf Missstände aufmerksam, was sie für ihr angepasstes Umfeld zu einer eher unangenehmen Zeitgenossin werden lässt. Die Gesellschaft, in der Lena lebt, ist geprägt von Armut, Korruption und Gewalt und bietet so genügend Anlass ihren Unmut zu wecken. Sei es die Jagd auf streunende Hunde oder der verweigerte Rollstuhl für ihre Freundin. Wenn Lena für etwas kämpft, kennt sie keine Furcht. 

Die Art wie die Missstände beschrieben werden, haben mir ein ums andere Mal die Kehle zugeschnürt: Beiläufig und mitunter gleichgültig werden grausame Begebenheiten geschildert, die die Opfer in einer Schicksalsergebenheit erdulden, die mich sehr bewegt hat. Teils wirken die Schilderungen in ihrer Erbarmungslosigkeit fast schon absurd auf die Spitze getrieben, was zusammen mit dem launigen und humorvollen Schreibstil zu einem unwirklichen Leseerlebnis führt. Dieser Effekt wird durch die schräge Handlung und die skurrilen Charaktere in Lenas Umfeld noch verstärkt.

Lena ist unterdessen damit beschäftigt Wunder zu finden, Wunder die aus dieser gnadenlosen Welt etwas besseres erschaffen. Und wenn es keine Wunder gibt, dann ist sie selbst zur Stelle um gegen Bürokratie und Willkür zu kämpfen. Und man wünscht ihr dabei nur das Beste, auch wenn man glaubt, dass es wieder einmal ein eher hoffnungsloses Unterfangen wird. Der Autorin gelingt es dabei außerordentlich gut das politische Klima der Ukraine zu beschreiben. Und trotz der ernsten Themen ist "Biografie eines zufälligen Wunders" immer wieder überraschend witzig, auch wenn einem das Lachen manches Mal im Halse stecken bleibt. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben der Bewohner der Ukraine, ihren Alltag, den Sorgen und Hoffnungen. Und somit ist dieser besondere Roman eine äußerst gelungene Mischung aus Gesellschaftskritik, "Coming of Age" und einer Prise Magie.

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