Tanja Raich

 3,9 Sterne bei 90 Bewertungen
Autor*in von Jesolo, Schwerer als das Licht und weiteren Büchern.
Autorenbild von Tanja Raich (©Minitta Kandlbauer)

Lebenslauf

Tanja Raich, 1986 in Meran (Italien) geboren, lebt als Lektorin und Autorin in Wien. Verschiedene Preise und Stipendien, u. a.: Literaturpreis Frontiere –Grenzen, Finalistin beim 20. MDR-Literaturwettbewerb, Exil-Literaturpreis. Ihr Debütroman "Jesolo" (Blessing 2019) wurde für den Österreichischen Buchpreis Debüt sowie für den Alpha Literaturpreis nominiert. Zuletzt erschien die von ihr herausgegebene Anthologie "Das Paradies ist weiblich. 20 Einladungen in eine Welt, in der Frauen das Sagen haben" (Kein & Aber 2022). "Schwerer als das Licht" ist ihr zweiter Roman, für einen Auszug daraus gewann sie 2017 den Ö1-Literaturwettbewerb.

Alle Bücher von Tanja Raich

Cover des Buches Jesolo (ISBN: 9783453424142)

Jesolo

 (54)
Erschienen am 13.04.2021
Cover des Buches Schwerer als das Licht (ISBN: 9783896677358)

Schwerer als das Licht

 (28)
Erschienen am 24.08.2022
Cover des Buches Das Paradies ist weiblich (ISBN: 9783036958705)

Das Paradies ist weiblich

 (7)
Erschienen am 22.02.2022
Cover des Buches Frei sein (ISBN: 9783036950280)

Frei sein

 (1)
Erschienen am 15.03.2024
Cover des Buches Gleichgültigkeit (ISBN: 9783990391921)

Gleichgültigkeit

 (0)
Erschienen am 25.11.2020
Cover des Buches Jesolo (ISBN: 9788872234266)

Jesolo

 (0)
Erscheint am 01.11.2024

Neue Rezensionen zu Tanja Raich

Cover des Buches Schwerer als das Licht (ISBN: 9783896677358)
LuiseLottes avatar

Rezension zu "Schwerer als das Licht" von Tanja Raich

Albtraum ohne Ende
LuiseLottevor 2 Monaten

Als 'düster-schönes Märchen' hat Alexander Solloch von NDR-Kultur den zweiten Roman der gebürtigen Meranerin und Wahlwienerin Tanja Raich bezeichnet, Maria Motter von radio FM4 spricht von einer 'wunderlichen Robinsonade', Gerlinde Tamerl, ALBUM, von einer 'nachhaltigen Erschütterung' und Walter Pobaschnig von Literatur outdoors nennt „Schwerer als das Licht“ 'eine packende wie raffiniert hintergründige Parabel über Mensch, Natur, Zeit […] in expressionistischer Sprachschönheit'. So könnte man weitermachen, ist man denn allenthalben des Lobes voll für dieses Buch, mit dem ich mich außerordentlich schwer getan habe, das mich abgestoßen hat ob der blutig-makabren Düsternis, die nur kurz einmal aufreißt, immer dann nämlich, wenn die Autorin sich die wie Bleigewichte über der Geschichte liegenden Schatten für einen Moment heben lässt, um mit ausufernden Worten eine Natur zu beschreiben, die meiner Vorstellung vom Garten Eden vor dem Sündenfall entspricht. Letzterer ist in der fragmentarischen Erzählung ohne erkennbare Handlung wohl gleichzusetzen mit dem gnaden- und hemmungslosen Raubbau an der Natur und allem, was da kreucht und fleucht. Die Folgen sind – hier wie da – fürchterlich! Der Klimawandel, der längst nicht mehr zu stoppen ist, bringt den Weltuntergang, ist in apokalyptischer Breite mit gar schauerlichen Szenen der Inhalt von Tanja Raichs eigenartigem Werk, auf dessen nicht vorhandene Handlung ich in meiner Besprechung nicht weiter eingehen möchte, und das in Aufbau und Dramaturgie ganz gewiss nicht das ist, was mich anspricht, was mich auf irgendeine Weise berührt und was ich lesen möchte.

Was habe ich da überhaupt gelesen? Tatsächlich eine Parabel auf den Klimawandel mit seinen unvermeidbaren Folgen, im Zeitraffer freilich? Das habe ich schon eindrucksvoller gelesen! Oder das Psychogramm einer geistig Verwirrten, die allmählich und dann ganz und gar in den Wahnsinn abdriftet, die Geister und Gespenster sieht, die überall Feinde wittert, sich verbarrikadiert, Fallen stellt und schließlich in einem nicht enden wollenden, sie selbst zerstörendem Blutrausch versinkt? Die aber auf handwerklichem Gebiet so außerordentlich beschlagen ist, dass sie mühelos und auch in ihrer desolaten Verfassung zimmert und konstruiert, mit Werkzeugen, von denen ich keine Ahnung habe, wo sie die auf ihrer Südseeinsel (anhand der Naturbeschreibungen muss es sich um eine solche handeln) findet. Nein, so etwas möchte ich entschieden nicht und nach der Lektüre des gefeierten Buches erst recht niemals mehr lesen! Kann ja auch sein, dass hier ein Albtraum erzählt wird, in dem das Unberührte, Unschuldige, Schöne von einem hässlichen schwarzen Ungeheuer verschlungen wird, das alles Leben auslöscht und schließlich sogar die Sterne vom Firmament purzeln lässt. Ja, wenn ich es recht bedenke, habe ich wohl wahrhaftig ein Albtraum-Märchen gelesen, denn nur in solchen können physikalische Gesetze umgekehrt, außer Kraft gesetzt, ausgehebelt werden. Und das wiederum entspricht meinem Lesegeschmack schon überhaupt nicht!

Nun, die Autorin, in deren Biographie man liest, dass sie gern gesellschaftliche Missstände anprangert und neue Lebensentwürfe fordert, bringt bei mir keine Saite zum klingen. Die 'faszinierende, aufwühlende' Sprache, die in den überwiegend sehr positiven Kritiken bejubelt wird, geht an mir vorüber, ebenso wie die angeblich 'großartigen, bildhaften Passagen', von denen mir schon wesentlich eindrucksvollere, auch besser be- und geschriebene untergekommen sind, solche, die mich wirklich berührten und zum Nachdenken brachten. Soll ich, wie ich das auch in einer Besprechung gelesen habe, das Buch, das auf Sri Lanka, in Italien und Mexiko entstanden ist, inspiriert mit Sicherheit von einer wunderschönen Natur, nicht aber von einer sterbenden, verrottenden, in der die Tiere sich gegenseitig auffressen und alles nach Fäulnis stinkt, noch einmal lesen, um dann vielleicht das zu sehen, was die Autorin uns mitteilen möchte und das außer mir, wie mir scheint, alle Kritiker und Rezensenten verstanden haben? Nein, diese Chance lasse ich mir gerne entgehen, es gibt so vieles, das darauf wartet, gefunden und gelesen zu werden!

Belassen wir es doch einfach dabei, dass Bücher, wie so viele Dinge im Leben, eine Frage des Geschmacks und der Neigung sind, obschon ich nach der Lektüre der Inhaltsbeschreibung glaubte, hier etwas vor mir zu haben, das mich fesseln, das mir ein besonderes Leseerlebnis bescheren könnte. Dass genau das Gegenteil der Fall war, ist niemandem anzulasten, schon gar nicht der mit Lob überhäuften Autorin, die ihre, ihren Stil und ihr Buch bewundernden, Leser hat. Da kann sie die wenigen, die dem Werk ablehnend und, wie ich, völlig unverständig gegenüberstehen, leicht verschmerzen....

Cover des Buches Jesolo (ISBN: 9783453424142)
bookish_autumns avatar

Rezension zu "Jesolo" von Tanja Raich

Rezension zu "Jesolo" von Tanja Raich
bookish_autumnvor 2 Monaten

"Ständig versuchst du, mich zu verbiegen, bis ich nicht mehr weiterkann, bis ich zusammenbreche und liegen bleibe. Bis da nichts mehr bleibt von mir." - Seite 50

Andrea ist 35 Jahre alt und möchte sich, was ihre Zukunft betrifft, nicht festlegen. Im Gegenzug zu ihren langjährigen Freund Georg. Er möchte heiraten und eine Familie gründen - für sie jedoch ausgeschlossen. Als die Beiden aus ihren gemeinsamen Urlaub zurückkommen, stellt Andrea fest, dass sie schwanger ist. Dies verändert alles - sie wird in ein Leben gedrängt, dass sie gar nicht möchte...

Das Buch "Jesolo" stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste - die Thematik ist äußerst interessant und wird viel zu selten behandelt. Nachdem ich den Roman beendet hatte, fragte ich mich, wie man solch' eine geniale Idee vergeigen kann? Die Geschichte hatte definitiv Potenzial, allerdings hat mir die Umsetzung nur bedingt gefallen. Der Anfang (der gemeinsame Urlaub in Jesolo) ist Tanja Raich äußerst gut gelungen. Man hat einen guten Einblick in Andreas Gefühlswelt und ihre Beziehung erhalten. Danach verliert sich die Geschichte immer mehr - es gibt zu viele Handlungs- und Zeitsprünge. Auch die Schwangerschaft steht nicht im Fokus.

Am Anfang konnte ich Andrea gut verstehen - ich kann durchaus nachvollziehen, wie es ist, an einer Beziehung festzuhalten, die auf Dauer nicht funktionieren kann, weil sich beide in ganz andere Richtungen entwickelt haben. Später wurde sie mir mit jeder Seite unsympathischer. Sie entscheidet sich bewusst für ein Kind und somit für ein Leben, das sie gar nicht möchte. Warum? In einer Zeit, in der Abtreibung möglich ist, muss sich niemand in die Mutterrolle drängen lassen. Doch diese Möglichkeit ist für Andrea nur kurz ein Thema. Außerdem hat sie mich mehrmals sehr wütend gemacht - in der Schwangerschaft rauchen und Alkohol trinken geht gar nicht! 

Ich musste das Buch öfters auf die Seite legen um über das Gelesene nachzudenken. Es bleiben viele Fragen offen und das Ende der Geschichte leistet dazu seinen erheblichen Beitrag. Wer ist Andrea? Hat sie überhaupt eine Persönlichkeit? Wie kann eine Frau, die derart auf ihre persönliche Freiheit pocht ihre Stimme verlieren und andere über ihr Leben entscheiden lassen? Wieso entscheidet sie sich bewusst für ein Kind, obwohl sie ihr/ihm niemals gerecht werden kann bzw. es niemals lieben kann, weil sie/er sie selbst immer an das erinnern wird, dass sie aufgegeben hat? Fragen über Fragen...

Eine Geschichte, die zum Denken anregt.

Cover des Buches Schwerer als das Licht (ISBN: 9783896677358)
G

Rezension zu "Schwerer als das Licht" von Tanja Raich

Gefangen in einem Traum?
GBMvor 2 Monaten

Ist es ein Traum? Gedanken was aus der Welt irgendwann wird? Anfang einer Realität?


Es ist eine Geschichte über alles auf Sterben auf einer Insel. Die Ängste der Protagonistin, die bis zum Schluss ausharrt.....


Interresant geschrieben, trotz vieler Wiederholungen. Es besteht die Frage, ob so teile der Welt / irgendwann due Welt untergeht oder reine Phantasie ist. Ob durch Umweltkatastrophen, Klimawandel langsam, sehr langsam beginnt....?

 ....

Gespräche aus der Community

Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne fallen vom Himmel. Und in ihr wächst die Angst vor denen, die im Norden der Insel leben. Sie baut ihr Haus zu einer Festung aus, ständig gefasst auf den Angriff ihrer Feinde.

192 BeiträgeVerlosung beendet
F
Letzter Beitrag von  Fevervor 2 Jahren

So, hier kommt endlich auch meine Rezension. Ich hatte ja schon in den Leseabschnitten anklingen lassen, dass das Buch mich leider nicht überzeugen konnte. Trotzdem bedanke ich mich natürlich ganz herzlich für das Leseexemplar und die Möglichkeit, diese Eindrücke sammeln zu können. Ich hoffe, der Roman findet seine Leserschaft!

Hier gibt es meine Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Tanja-Raich/Schwerer-als-das-Licht-4938571978-w/rezension/8153389640/

Zusätzliche Informationen

Tanja Raich im Netz:

Community-Statistik

in 142 Bibliotheken

auf 35 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 5 Leser*innen gefolgt

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