Rezension zu "Mio war da!" von Tanja Székessy
Mio 🐧 war da!
von Tanja Székessy
2019, Klett Kinderbuch
Mio, der Pinguin, ist das Maskottchen der Klasse 1d. Er wohnt in der Schule und spielt mit den Kindern oder tröstet sie auch. Die Kindern sind seine Freunde und er ist ihnen ein verlässlicher Freund. Einmal durfte er nacheinander bei jedem Kind übernachten, das war spannend! Bei jedem Kind war es anders zuhause und in diesem Buch berichtet Mio, was er da so erlebt.
Ich finde, es ist zwar "noch" ein Kinderbuch, aber nicht unbedingt leichte Kost. Es sind wirklich alle Familien dabei, die man sich so vorstellen kann: Kinder, die allein sind; Kinder, die nur die Kinderfrau sehen; Kinder, die ihren Eltern egal sind; Kinder, die nur lernen müssen und vieles mehr. Natürlich auch Kinder, die ein ruhiges, freundliches Zuhause haben bzw. mit ihren Eltern tolle Dinge erleben.
Mir als Pädagogin ist das schon nahe gegangen, denn wie oft habe ich "schwierige " Kinder in der Gruppe, von deren Hintergründen ich quasi nichts weiß. So kann man sich immer wieder bewusst machen, was die Kinder eigentlich leisten müssen und wie vielen eine schöne, entspannte Kindheit leider verwehrt bleibt.
Hier gibt es Alleinerziehende, andere Kulturen, Großeltern oder homosexuelle Elternpaare, die in ihrem Sinne in Normalität ihre Kinder großziehen. Sehr spannend und lehrreich, diese andere Seite des Kinderlebens zu sehen.
Die Illustrationen sind realistisch und zeigen so alles wichtige, geben Gesprächsanlass und beschönigen nichts. Der Stil erinnert mich ein wenig an meine alten Kinderbücher aus DDR-Zeiten, da wird es nostalisch ;)
Für den Kindergarten finde ich es weniger geeignet, für die Grundschule schon. Ich empfehle es also bedingt für Kinder, da ist meines Erachtens nach pädagogisches Geschick gefragt. Ich habe es meiner 4-jährigen Tochter und auch meiner Kindergartengruppe nicht vorgelesen, werde es aber der Grundschule schenken.
⭐⭐⭐⭐