Cover des Buches Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter (ISBN: 9783903085572)
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Rezension zu Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter von Tanja Wenz

Sehr bewegende und gefühlvolle Briefe einer Sternenkindmutter

von isabellepf vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Sehr bewegende und gefühlvolle Briefe die eine Sternenkindmutter an ihre verstorbene Mutter zur Trauerbewältigung schreibt

Rezension

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isabellepfvor 7 Jahren
Das Buch "Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter", beinhaltet zahlreiche sehr berührende und bewegende Briefe, die eine Sternenkindmutter an ihre verstorbene Mutter schreibt und dadurch Liebe und Geborgenheit findet, geschrieben von Tanja Wenz.

Maya hat eine ganz besondere Art ihre Gefühle und Scherz auszudrücken. Denn sie schreibt zahlreiche Briefe, an ihre verstorbene Mutter um in diesen Liebe, Geborgenheit und Trotz zu finden. Auch als Maya und ihr Mann Torben vor der schwersten Entscheidung überhaupt stehen, nämlich, ihre nicht lebensfähige und ungeborene Tochter abzutreiben oder der Natur freien Lauf zu lassen, nimmt sie sich die Zeit und schreibt ihrer Mutter einen Brief.

Die schriftliche Nähe zu ihrer Mutter hilft Maya dabei sehr mit der speziellen Lebenssituationen und auch mit ihrem Schmerz und ihren Entscheidungen umzugehen. Immer wieder fragt sie sich, was sie falsch gemacht hat, das ausgerechnet sie ein krankes und behindertes Kind bekommen. Zahlreiche Tränen tropfen auf das Blatt und Maya ist hin und her gerissen ob sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch oder für das Austragen des Kindes entscheiden soll. Doch die kleine ist nicht lebensfähig und leidet an einer offene Schädeldecke, eine Anenzepahlie, und könnte schon im Mutterleib sterben oder würde nur wenige Tage auf der Welt überleben.
Da fällt Maya ein sehr schöner und weiser Spruch ihrer Mutter ein, der sehr bewegend und emotional ist, sodass sie sich gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden und für das Kind in ihrem Bauch.
"Gib mir die Kraft Dinge zu ändern, die ich ändern kann, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und die Weisheit zu unterscheiden.

Obwohl sie ihre kleine Tochter schon zwei Tage nach der Geburt wieder gehen lassen müssen, sind sie für die kurze gemeinsame Zeit auf Erden dankbar. Sie haben nicht nur Liebe gegeben, sondern auch Liebe durch ihre Tochter empfangen können. Doch der Schmerz sitzt tief in Maya, sodass sie noch lange um ihre kleine Tochter Mariella trauert. Sie schreibt auch ihr einen herzzerreißenden und liebevollen Brief der mich zu tränen gerührt hat.

Immer wieder kommen tiefe Emotionen und Gefühle hoch, die den Leser beim lesen inne halten lassen um das gelesene selbst verarbeiten zu können. Abermals schreibt Maya Briefe an ihre Mutter bis sie selbst ihren inneren Frieden findet, und lernt, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen und wieder geniessen zu können.

Der Schreibstil der Briefe ist sehr kurz und einfach gehalten, doch die Gefühle die Maya darin beschreibt sind so emotional und berührend, das bei mir einige Tränen beim lesen geflossen sind. Doch Maya teilt nicht nur die schmerzlichen Momente mit ihrer Mutter, sondern berichtet auch von Liebe und Geborgenheit die sie dadurch empfindet, den lang ersehnten Wunsch in ein Haus zu ziehen und die Entwicklung ihres ersten Kindes Fynn. Die Briefe sind meist sehr kurz gehalten und wirken wie ein Tagebucheintrag. Anhand des Datums kann man genau nachvollziehen, in welchem Abstand Maya die Briefe an ihre Mutter schreibt, und man merkt wenn es ihr schlechter geht und sie eine bestimmte Lebenssituation verarbeiten muss, sind die Abstände der Briefe kürzer. Hingegen wenn sie Glücklich ist und Liebe empfängt, vergehen oftmals mehrere Tage oder sogar Wochen bis sie ihrer Mutter die Geschehnisse beschreibt.
Immer wieder verabschiedet sie sich liebevoll mit den Worten "Liebe Grüsse Deine Große“ das den Briefen eine sehr persönliche und besondere Note verleitet.

Tanja Wenz schreibt in erster Linie Kinder und Jugendbücher, hat es jedoch mit dem Buch geschafft, ein sehr bewegendes und trauriges Thema aufzugreifen und es anhand der zahlreichen Briefe sehr emotional und gut umzusetzen. Die gefühlvollen Briefe wirken sehr authentisch und sind angelehnt an eine berührende Lebensgeschichte einer befreundeten Familie. Es ist ein Buch für Erwachsene, die vielleicht ebenfalls einen frühen Kindstod oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mit dem Buch ihre Trauer besser verarbeiten können. Den Verweis auf die Resourcen auf der letzten Seite finde ich sehr hilfreich für Eltern, im Umgang mit der Krankheit und auch um selbst nachschlagen zu können.

Ich bin zutiefst ergriffen von dem heiklen Thema eines Sternenkindes, das mich sehr berührt, aber zugleich auch begeistert, wie die Autorin dieses schwierige Thema umgesetzt hat. Sehr lobenswert finde ich die Zeit, Mühe und Arbeit die die Autorin Tanja Wenz in dieses sehr emotionale und gefühlvolle Buch investiert hat. Das Buch berührt beim Lesen, schenkt neue Hoffnung und zeigt wie wichtig Liebe und Geborgenheit von Freunden, Bekannten und der Familie sein kann. Das Buch bewegt und ist nichts für schwache Nerven.
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