Rezension
„Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich es getan habe. Das weißt Du auch, sonst würdest Du nicht fragen. Du willst also wirklich wissen, warum? Du hast meinen Vater auf dem Gewissen. Darum. Das ist der Grund. Kapierst du das nicht? Wer etwas kaputt macht, muss dafür bezahlen. Und Du hast mich kaputt gemacht. Deshalb hast Du bekommen, was Du verdienst. Lass mich von jetzt an in Ruhe.
Emily.“
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Inhalt: Emily sitzt in einer Jugendstraf-Anstalt, weil sie Rache nehmen musste. An Juliet, das Mädchen, das auf Emilys Vater eingestochen hat. Emily weiß, sie ist vielleicht irre, aber trotzdem- Juliet hat verdient, was sie bekommen hat. In der Anstalt schreibt Emily nun auf, was passiert ist. Und das ist eine ganze Menge böses Blut, das da auf Papier kommt…
Zum Buch: Protagonistin Emily schreibt für die Leserin, als wäre sie (, weil in der Anstalt natürlich nur Mädels sind) selbst dort und würde irgendwann das Heft mit den Einträgen finden, die Emily für sie hinterlegt hat. Das ist eine interessante Erzählweise und auch ganz gut geglückt. Man erfährt so von den Gedanken Emilys, ihren Gesprächen mit der Psychologin sowie darüber, was damals passiert ist, bevor sie zur Täterin wurde.
Emily schreibt dazu, dass sie sich langsam in Juliets Leben schleichen wollte und dies als Rose tut. Rose, die sich mit dem Mädchen anfreundet, das sie dafür hasst, ihr Leben zerstört zu haben.
Die ganze Spannung der Geschichte wird hier zusammengeführt durch die Tatsache, dass man als Leser natürlich wissen will was Emily nun getan hat. Leider dauert die Auflösung viel zu lange und das, was nun war, hat mich weniger von den Socken gehauen als ich gehofft habe.
Dennoch bietet „Von ganzem Herzen Emily“ ein paar wirklich gute Szenen, eine dramatische Liebesstory und eine nicht perfekte Hauptfigur mit tausend sympathischen Macken. Die Story liest sich auf eine Art ruhig, auf andere Art flatterig. Im Großen und Ganzen machte mir die Geschichte wirklich Spaß, auch, wenn das große WOW am Ende doch fehlte.