Klappentext:
„Ich kenne die wahre Identität von Jack the Ripper.“ Das gesteht Kate Rosewood am Ende ihres Lebens. Nach Jahren des Schweigens schildert sie in ihrem Tagebuch, was ihr in jenem schicksalhaften Herbst des Jahres 1888 in Londoner East End widerfahren ist. Hautnah erlebt sie das Grauen mit, das der Serienmörder Jack the Ripper auslöst. Was mit einer seltsamen Faszination beginnt, wird bald zu einem Albtraum. Ihr kommt der schreckliche Verdacht, dass eine ihr nahestehende Person der Täter sein könnte. Von Angst und Zweifeln geplagt, beschließt sie selbst dem Täter auf die Schliche zu kommen. Aber wird es ihr gelingen diese Bestie aufhalten?
Rezension:
Man muss ja dazu sagen, wenn man sich an ein Thema wagt, das im Grund jedes Kind seit Generationen kennt und das fasziniert passiert es mitunter, dass die Erwartungen zu hoch angesetzt werden.
Die Protagonistin Kate ist zwar keine Antiromanheldin, aber ein Charakter mit Schwächen, was ja an sich kein Problem ist, aber hier hatte ich Schwierigkeiten mich in sie hineinzuversetzen. Sie handelte egoistisch und naiv und für mich auch nicht nachvollziehbar impulsiv. Eine alleinstehende Frau entwickelt eine morbide Faszination am Fall Jack the Ripper, die durch teils ein wenig an den Haaren herbeigezogenen Zufällen immer wieder über die Opfer oder den Täter selbst stolpert, um ihn am Ende sogar eigenhändig zur Strecke zu bringen.
Im Kapitel eins geht es auch sehr chaotisch zu, was die Erzählblickwinkel angeht und trägt eigentlich wenig zur Geschichte bei, ausser dass man mit der Erwartungshaltung weiterliest zu erfahren, was mit dem Mann geschieht, der Mary Janes Bett erwerben möchte. Was aber nicht aufgelöst wird. Auch werden Handlungspersonen aufgegriffen, die ohne zur Handlung beizutragen, wieder verschwinden... wie der mysteriöse Mann in der Kutsche. Frustrierend war für mich auch das Ende von Kent, er erobert Kate, zieht mit ihr zusammen und verschwindet aus Angst vor einer Verhaftung und wird nicht mehr weiter erwähnt.
Eingebettet ist die Geschichte in einen Prolog-Epilog mit Kates Tochter, die in Form eines Tagesbuches die Geschichte ihrer Mutter erfährt, was ich gar nicht so schlecht gewählt fand. Offen bleibt jedoch, ob Edith, die Tochter denn aus der Beziehung mit Kent entspringt (der ja in der Geschichte verloren geht und auch nicht wieder aufgegriffen wird?).
Der Schreibstil ist lesbar, aber nicht überragend.
Fazit:
Ganz in Ordnung für Zwischendurch, aber nicht das, was ich mir erhofft hatte.