In der Geschichte geht es um die junge Helena Weston, die nach 3 Jahren Studienzeit in Cambridge zurück in ihre geliebte Heimat New York City kommt. Sie wurde ins Exil geschickt nachdem ihre Schwester Valerie auf ihrer Verlobungsparty starb. Angeblich war die Todesursache eine gefährliche Menge Kokain, die sie zusammen mit ihrem Verlobten Adam Coldwell zu sich genommen hatte. Helena weiß, dass ihre Schwester nichts von Drogen hielt und will deshalb herausfinden, was in jener Nacht wirklich geschah. Noch dazu kannte sie auch Adam und konnte sich nicht vorstellen, dass derartige Umstände die zwei ums Leben gebracht haben sollten. Helena bekommt polizeiliche Unterstützung von Val`s bester Freundin Malie, die zwar nicht gut heißt, dass Helena auf eigene Faust ermittelt, aber die dennoch wissen möchte was mit Valerie wirklich geschah.
Helena lernt nach kurzer Zeit Jessiah Coldwell kennen, Adams jüngerer Bruder. Enemies to lovers heißt es hier. Sie hassen einander anfangs. Denn die Familie Coldwell ist der Erzfeind der Familie Weston. Beide sind in der Bau- o. Immobilienbranche tätig und die meistangesehensten Familien der Upper Class. Beide Familien hassten die Beziehung zwischen Valerie und Adam und würden daher nicht erneut zulassen, dass eine Weston und ein Coldwell sich ineinander verlieben.
Helena und Jessiah leiden unter dem enormen Druck ihrer Familien und können sich trotz aller Willenskraft nicht deren Willen entziehen. Trish Coldwell - Jessiahs Mom - lässt ihn sogar beschatten. Die zwei hatten nie ein gutes Verhältnis, aber auch sie ist strikt gegen die Beziehung zwischen ihm und Helena.
Nachdem Helena und Jess sich öfter begegneten, flaute der einstige Hass ab und sie teilten ihrer Trauer um ihre verlorenen Geschwister miteinander. Sie verstanden einander und es wird immer mehr daraus - darf es aber nicht.
Ich habe Westwell so sehr geliebt und ich bin jetzt Lena Kiefer-Fan. Es war mein erstes Buch der Autorin und für mich persönlich unterscheidet sie sich ganz klar von allen anderen. Ich wollte New Adult schon aufgegeben, weil es mir manchmal zu teeniehaft war oder ich die Geschichte viel zu salopp fand. Die letzten Bücher langweilten mich, hatten keinen Tiefgang, keine Überraschungen und füllten die Seiten mit Vorhersehbarem. Lena Kiefer hat sich nicht an diesem Muster bedient. Jessiah und Helena sind total authentisch. Keiner der beiden lässt sich die Butter vom Brot nehmen. Während Helena ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Schwester hatte, war das Verhältnis zwischen Adam und Jess eher distanziert. Ein Bruder wuchs bei seinem Dad auf, der andere bei seiner Mom. Jess hasst New York und war zwischenzeitlich lange weg. Aber auf seine eigene Art trauert er sehr um den Verlust seines Bruders und blickt bis in die Kindheit zurück. Ich fand, dass das hervorragend umgesetzt wurde. Noch dazu hat man bereits 1 Mio Mal gelesen, dass eine Beziehung zwischen 2 Protagonisten nicht funktionieren kann, weil einer es aus Pflichtgefühl beenden muss, dem gegenüber aber die wahren Beweggründe verschweigt. Das ist hier nicht der Fall. Überhaupt ist es so, dass hier niemand blauäugig ist. Ich war mehrmals so baff darüber, wenn die Protagonisten mit Lügen und Ausreden nicht durchkamen oder so schnell etwas aufgedeckt wurde. Das ist man ja gar nicht gewöhnt. Das war sehr erfrischend. Ich fand, dass Helena eine willkommene Abwechslung war. Sie war stark, direkt, sagte ihre Meinung und war selbstbewusst. Ich mochte sie total. Jess war verantwortungsbewusst, loyal und eine gute Seele. Noch dazu hatten die zwei jeweils noch einen Bruder und auch diese Beziehungen zwischen den Geschwistern fand ich total einmalig und besonders.
Das Knistern zwischen Jess und Helena war heiß, aber alles Zwischenmenschliche in dem Buch toppte das noch. Ich fand es so positiv, wenn jemand nicht mit einer seichten Lüge aus einer Situation kam und sich die Dinge anders entwickelten als man dachte.
Und the biggest Lob geht definitiv an diese zwei fabelhaften Sprecher. Wo kommen denn diese zwei her, die so dermaßen positiv hervorstechen? Die Sprecherin hat Helenas Charakter so gut wiedergegeben und Jess` Sprecher konnte jede Emotion wiedergeben.
Ich bin im Westwell-Fieber. Klare Empfehlung für jeden, der ein NA-Buch lesen möchte, dass sich von der Masse abhebt.




