Cover des Buches Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb (ISBN: 9783596854264)
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Rezension zu Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb von Tanya Stewner

Wie schön die Zukunft doch sein kann

von Reebock82 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ich war so enttäuscht von diesem Buch! Als Leser fühle ich mich alles andere als ernstgenommen.

Rezension

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Reebock82vor 8 Jahren
Selten war ich so enttäuscht von einem Buch. Ich hatte so viele gute Rezensionen gelesen und das Buch auch mehrmals empfohlen bekommen, sodass ich relativ hohe Erwartungen an die Geschichte hatte, die nicht einmal ansatzweise erfüllt worden sind.

Dabei fängt die Handlung wirklich gut an. Der Schreibstil packt einen und lässt einen sehr viel schmunzeln. Er ist locker und flüssig und lässt sich leicht lesen. Sobald jedoch Anjano auftaucht ist es mit den guten Gefühlen vorbei. Erst einmal ist er als Person sehr oberflächlich und charakterlos. Dazu noch extrem merkwürdig. Und Juli, die sich vorher ach so hässlich fand (aber eigentlich stört uns das ja gar nicht, denn wir sind Nerd aus Überzeugung, oder?) wird auf einmal von einem Jungen umschwärmt und bewundert, der natürlich auch noch selber supertoll aussieht (was auch sonst). Allein schon dieser Aspekt des Buches hat mich extrem gestört, weil ein so großer Wert auf das Aussehen gelegt wurde, wo Juli doch eigentlich vom Typ her ganz nett ist. Und die arme Juli, ungeliebt von ihren reichen Eltern, verliebt sich in den merkwürdigen Jungen.

Der eröffnet ihr kurz später, dass er ACHTUNG AB HIER SPOILER aus der Zukunft kommt. Aber was das für eine Zukunft ist! Mindestens der Himmel auf Erden. Alle haben sich lieb und sind super empathisch. Jeder arbeitet, ohne Geld dafür zu bekommen (denn Geld ist bekanntlich ja auch die Ursache allen Übels auf er Welt und sobald dieses abgeschafft ist, gibt es keine Machtgierde mehr) und bekommt seinerseits alles, was er braucht, ohne dafür bezahlen zu können. Das ist doch mal eine wirklich positive Sicht auf die Zukunft. Nach Panem und die Bestimmung endlich mal eine Zukunft, in der man leben möchte oder? Klar hat man als Autor alle Freiheiten der Welt und man darf seine Zukunftsvorstellungen gestalten wie man möchte, aber meiner Meinung nach sollten diese wenigstens ansatzweise realistisch und nachvollziehbar sein. Ach so und die Menschen in der Zukunft leben auch viel länger. So ungefähr 400 Jahre und das nur weil die Medizin so gut ist. SPOILER IST HIER ZU ENDE

Als Leser habe ich mich wirklich verschaukelt gefühlt und ich finde, dass die Jugendlichen, an die das Buch gerichtet ist, auch nicht wirklich ernst genommen werden. Als würden diese einfach alles glauben und annehmen, was man ihnen erzählt, ohne es zu hinterfragen.

Also, wie gesagt bin ich wahnsinnig enttäuscht von diesem Buch und würde es auch definitiv nicht weiterempfehlen. Und das, obwohl der Anfang so vielversprechend war und der Stil eigentlich ganz nett zu lesen ist.
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