Ich weiß nicht , ob oder wie man dieses Buch bewerten kann, da es in keine mir bekannte Kategorie passt. Leicht verstört habe ich mich nach dem Lesen (englische Ausgabe) mit dem Wikipedia-Artikel beschäftigt, wo es als "Magic realism" beschrieben wird, was es ganz gut zusammen fasst.
Das Buch befasst sich mit der dunkleren Seite Canadas jüngerer Vergangenheit, bei der Inuit innerhalb von zwei Generationen vom nomadischen Leben zur Sesshaftigkeit und in Residential Schools zum "Umerziehen" gezwungen wurden. Hier führen die tatsächlich stattgefundenen sexuellen Missbräuche durch Lehrer, Mobbing und Drogen (was man in einem arktischen Dorf halt findet) schließlich zu einem dramatischen Ende, halb Realität, halb Fiktion.
Dazwischen sind immer wieder kurze Gedichte mit ebenfalls bewegend drastischem Inhalt zu finden.
Definitiv nicht für Kinder, auf der Suche nach einem Verständnis der Kultur und Geschichte der canadischen Arktis aber ein wichtiger Teil.
Für Interessierte gibt es eine Lesung der Autorin auf Youtube, bei der sie auch "throat singing" zwischen den einzelnen Kapiteln einsetzt.


