Cover des Buches Die vergessene Frau (ISBN: 9783442380985)
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Rezension zu Die vergessene Frau von Tara Hyland

Hollywood oder Mutter sein?

von Keksisbaby vor 10 Jahren

Rezension

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Keksisbabyvor 10 Jahren

Aufgewachsen in der ländlichen Idylle von Cork in Irland, will die 17 jährige Franny Healy nur eines, raus aus der dörflichen Enge und ein Weltstar werden. Zunächst hält sie den attraktiven Erntehelfer, für ihre Fahrkarte in die weite Welt, doch der lässt sie ganz schnell sitzen, als er erfährt, dass sie schwanger ist. Sie schlägt sich allein bis nach London durch, wo sie sich und ihr Kind mit Putzen über Wasser hält, aber sie weiß sie ist zu höherem berufen und sie soll tatsächlich ihre Chance bekommen. Als ein Produzent sie singen hört und sie die Besetzungscouch meistert, stellt er sie vor die Wahl entweder Hollywood oder Mutter sein, denn für ihre Tochter ist kein Platz in der glitzernden Filmmetropole. Also opfert sie Cara für ihren Traum und führt schon bald ein Leben in Luxus und Glamour. Doch wohin hat es sie letztendlich gebracht, als Frau eines Milliardärs vergehen ihre Tage nur quälend langsam, bis sie bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, der Hollywood wenigstens für fünf Minuten erschüttert. Cara hingegen führt eine lieblose Kindheit bei ihrer Großmutter, entgeht einer Vergewaltigung und der Härte einer Beziehung zu einem Kleinkriminellen und doch geht sie gestärkt daraus hervor und macht sich dann nach Jahren auf die Suche nach der Frau, die sie zurückgelassen hat.

Nachdem ich „Das Haus der Melvilles“ gelesen hatte und ich den Schreibstil von Tara Hyland bezaubernd fand, konnte ich es kaum erwarten „Die vergessene Frau“ zu lesen. Und zunächst wurde ich auch wieder eingesogen in die Geschichte um die flatterhafte junge Franny und ihren Weg zum Ruhm. Aber nach ungefähr der Hälfte, hatte ich das Gefühl die Autorin hat die Lust an der Story verloren. Alles wurde nur noch episodenhaft erzählt und manchmal so im Schnelldurchlauf, dass mein Gefühl für die Charaktere dabei auf der Strecke blieb. Und trotz der über 600 Seiten las sich das Ganze dann wie eine Zusammenfassung eines anderen Buches. Vielleicht hätte es geholfen, weniger Protagonisten in die Geschichte zu verweben oder vielleicht nicht unbedingt das Leben eines jeden Einzigen beschreiben zu wollen. Ich hätte zum Beispiel gern mehr darüber gelesen, wie Cara mit einer alzheimerkranken Großmutter klar kam, ohne Hilfe. Oder über ihre Zeit bei der Zeitung, als sie sich als junges Mädchen in eine Männerdomäne durchsetzen musste. Das große Geheimnis, dass dann den Spannungsbogen schlagen sollte, hat mich gar nicht mehr so richtig interessiert, denn ich war auf zu vielen Nebenschauplätzen zu Gange, als das ich noch ein großes Ganzes zu erfassen vermochte.

Aber im Großen und Ganzen wird man bei diesem Buch ganz gut unterhalten, da der Schreibstil der Autorin eine Leichtigkeit vermittelt, auch wenn er stroposkoplichtartig die einzelnen Charaktere immer mal kurz beleuchtet. Es hat nur einfach meinen Erwartungen nicht standhalten können.

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