HANDLUNG
Tara wĂ€chst mit ihren Geschwistern im lĂ€ndlichen Amerika auf. Ihr Vater ist ein fundamentalistischer Mormone und verfolgt stoisch seine Ăberzeugungen. Dazu gehört auch das baldige Ende der Welt sowie das Misstrauen gegenĂŒber dem Staat.
Das ist auch der Grund, warum Tara und ihre Geschwister nicht auf die Schule gehen, keine Geburtsurkunden haben und nicht zum Arzt gehen. Um ĂŒber die Runden zu kommen, muss Tara, genau wie ihre BrĂŒder, auf dem Schrottplatz ihres Vaters helfen. Ihre Mutter ist weit und breit die einzige Hebamme und hilft mit KrĂ€utern zu heilen.
Die so nahe liegende westliche Welt könnte Tara nicht fremder sein. Sie weiĂ, dass andere Kinder zur Schule gehen, versucht immer wieder ihren Weg in die andere Welt zu finden. Sie versucht zu verstehen, wie die Welt, wie sie sie zu Hause kennenlernt mit der zusammenpasst, die sie auĂerhalb sieht.
Es vergehen Jahre. Jahre voller Weltbilder, die ihr eingetrichtert werden. Jahre voller Gewalt, voller Verletzungen, voller Bevormundungen. Und doch schafft es Tara die AufnahmeprĂŒfung fĂŒr das College zu machen, ohne jemals auf der Schule gewesen zu sein.
Es vergehen weitere Jahre, in denen sie immer wieder von ihrer Vergangenheit mitgenommen wird. Versucht sich zurechtzufinden, zurĂŒck geht, wieder geht. Ein schmerzhafter Abnabelungsprozess beginnt, bei dem sie nicht nur sich selbst kennen lernt.
MEINUNG
Wow! Was fĂŒr eine Geschichte. Es ist die Biografie von Tara Westover, von ihr selbst geschrieben. Und es ist in vielen Punkten wirklich erschreckend zu lesen. Ich war und bin sehr betroffen und ziehe wirklich den Hut vor Menschen wie ihr, die solche Schicksale erleben, aushalten und trotzdem die Hoffnung nicht verlieren. Und dann auch noch davon erzĂ€hlen.
Ich liebe ausgedachte Schicksale, finde es aber immer wieder umso erschreckender sowas wie das hier zu lesen und festzustellen, dass so vieles leider RealitĂ€t ist. Auch wenn ich das weiĂ, fĂŒhrt es einem sowas nochmal ganz anders vor Augen. Und auch wenn viele realitĂ€tsgetreue ausgedachte Geschichten toll erzĂ€hlt sind, ist es fĂŒr mich immer nochmal was anderes, sowas âerzĂ€hltâ zu bekommen. Von jemandem, der selbst betroffen ist.
Es geht um so viel, dass ich gar keine Stichpunkte von Themen nennen möchte, denn das wĂŒrde Tara Westovers Leben nicht gerecht werden.
Auch wenn das Buch viele schreckliche Dinge erzĂ€hlt, finde ich, dass es trotzdem auch zeigt, dass geholfen wird. Dass Hilfe annehmen aber auch gar nicht immer so leicht ist. Es zeigt, wie anders die Welt fĂŒr manche aussieht, obwohl man meint von der westlichen Welt ein so genaues Bild zu haben.
Insgesamt ein wirklihc eindrucksvolles und tolles Buch. Ich fand es gut geschrieben und ich glaube meine Begeisterung trotz der unschönen Geschichte ist herausgekommen. Von mir wirklich eine ganz klare Empfehlung das Buch zu lesen. Ich habe selber glaube ich vorher auch noch nie wirklich eine Biografie gelesen und war sehr positiv ĂŒberrascht. Schaut es euch gerne an und lest von Tara Westovers Leben.
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