Rezension zu "Der lachende Tote" von Tarquin Hall
Ausgerechnet der Guru-Knacker Dr. Jha, der bekannt für seinen Rationalismus und seine Leugnung alles Magischen ist, wird mitten in seiner Lachtherapiegruppe von der Göttin Kali getötet. Das göttliche Eingreifen in menschliche Geschicke führt dazu, dass die gläubigen Inder den Tatort zertrampeln und die Polizei, die sowieso nicht für ihren Diensteifer bekannt ist, den Mord nicht so verfolgt wie es angebracht wäre. Nur dem Privatdetektiv Vish Puri kommen einige Dinge verdächtig vor. Die Spur führt an den Hof des derzeitig mächtigsten indischen Mannes: dem Swami-ji.
Ich werde mit den indischen Krimis irgendwie nicht richtig warm. Die Namen sind blumig-verschnörkelt und dabei so alltäglich, dass ich mir nicht viel unter „Handbremse“, „Spüler“ und „Gesichtscreme“ vorstellen kann. Wären es einzelne Charaktere wäre das Element witzig, aber da es für fast jede Figur verwendet wird, blieb mir die Welt fremd – auch wenn es bestimmt mit indischer Mentalität und Kultur zu tun hat.
Der Fall selbst ist spannend und gut erzählt. Vish Puri ist ein interessanter Protagonist, der durchaus originell ist. Das man viel über das heutige Indien erfährt ist ein nettes weiteres Element.
Trotz allem konnte mich das Buch nicht für sich gewinnen. Eine nette Krimi-Reihe, die mich aber nicht so zu fesseln versteht wie ich es erhofft habe.