So zwiegespalten ich bei bei Teil 1 der Reihe ‚Die weiße Magierin‘ war, so eindeutig ist mein Gefühl beim zweiten Band: ‚Kampf um Prelon‘ ruft bei mir pure Begeisterung hervor! Hochkomplex, mit vielschichtigen, undurchschaubaren und unberechenbaren Charakteren, unvorhersehbaren Wendungen und einem Schreibstil, der es schafft, die Geschichte schier verschlingen zu wollen.
Band 1 hat es mir damals, vor ein paar Monaten, nicht leicht gemacht. Das lag aber nicht am Schreibstil der Autorin, der so einnehmend und flüssig ist, dass man kaum merkt, wie die Seiten dahinfliegen. Die Handlung ist mir im ersten Teil anfangs zu schnell vorangeschritten, das Schicksal von Protagonistin Rael war mir egal. Und dann hat es auf einmal Klick gemacht und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Und so ging das nun beim zweiten Teil nahtlos weiter.
Ich hatte ja ein bisschen Bammel, da ich mich zwar grob an den ersten Teil erinnern konnte, aber aufgrund der Komplexität der Welt viele Details nicht mehr präsent hatte. Und es ist, wie ich finde, eine Kunst, die Geschehnisse des Vorgängerbandes so geschickt in die Handlung des zweiten Teils einzufügen, dass man bzw. ich mich nach und nach wieder daran erinnern konnte, was denn nun eigentlich passiert ist. Und so war ich tatsächlich und erstaunlicherweise relativ schnell wieder up-to-date und konnte die Geschichte in vollen Zügen genießen. Und was hat sie mich begeistert!
Ich liebe ja komplexe Geschichten, viele Fäden, die irgendwann zusammengeführt werden, mit Irreführungen und undurchschaubaren Charakteren gespikt, die sich durch Vielschichtigkeit auszeichnen und einem mit ihren Handlungen das letzte bißchen Durchblick rauben. Und das hat diese Reihe ja sowas von perfektioniert. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, den Entwicklungen in Prelon zu folgen, den Intrigen und Bündnissen, den Verrätern und Rebellen, den Strategien und Schachzügen der Fürsten und ihren Häusern, der Könige und Königinnen, der Magier. Hach, ich freue mich jetzt schon, irgendwann weiterlesen zu können.
Zur Handlung möchte ich nicht viel sagen, es ist schließlich ein zweiter Band. Nur so viel: Die Story ist spannend und unvorhersehbar, mit irren und überraschenden Wendungen, sehr einnehmend und kurzweilig. Also perfekt, um richtig darin einzutauchen und sich von der Geschichte gefangen nehmen zu lassen.
Und, siehe da: Kaum hat man ein bißchen Abstand zueinander, kann man neu starten und schwupps, mag man sogar die Protagonistin. Keine Ahnung, wie Rael das angestellt hat, aber sie ist mir auf einmal sympathisch. Und das macht es natürlich für mich als Leserin viel einfacher. Bei den anderen Charakteren halte ich es wie mit der Handlung und schweige. Denn eigentlich ist jedes Wort zu viel und man läuft Gefahr, etwas zu verraten. Und das will ich nicht. Aber ich will, dass du die Reihe liest. Es lohnt sich! 5 Sterne.