Er kam aus der Dunkelheit und tauchte ganz plötzlich im Scheinwerferkegel auf, ein großer, goldfarbener hechelnder Hund, der mit den Vorderpfoten einen kleinen nervösen Tanz vollführte. Hinter ihm hohe Pappeln in der Blüte des Aprils. Jenseits der Bäume der San Juan, dunkel und durch Schmelzwasser angeschwollen.
Seine dunkelbraunen Augen betrachteten mich wohlwollend und sagten: "Du brauchst einen Hund, und der bin ich."
Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein reines Sachbuch und schon gar nicht um ein Hundeerziehungsbuch, es ist vielmehr eine Mischung aus biografischer Erzählung und der Übersetzung von Hunde- in Menschensprache. Ted Kerasote zeigt hier eine völlig andere Art der Kommunikation mit seinem Hund auf, indem er einfach seinem Hund "zuhört". Anhänger der Behavorismus-Theorie sollten die Finger von diesem Buch lieber weglassen, sie werden damit nicht glücklich werden. Während der Autor Merle beibringt, wie man sich in der Wildnis verhält, korrigiert Merle Teds Auffassung vom Verstand des Hundes, indem er ihm aufzeigt, wie Hunde ihre Intelligenz nutzen können, wenn man ihnen genügend Freiraum für eigene Entscheidungen läßt. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß sowohl Ted als auch Merle damit nicht unbedingt Anhänger der Dominanztheorie sind.
Zugegeben, kaum ein Hundehalter wird seinem Hund solch traumhafte Freiheiten bieten können wie es Ted Kerasote möglich ist, aber dennoch kann auch der in der Stadt lebende Hundehalter einige Anregungen aus dem Buch mitnehmen.
Das Buch ist einem leicht zu lesenden Stil geschrieben, mit einer Prise Humor; zum Schluß sollte man allerdings besser die Taschentücher bereithalten.
Lektionen von einem freidenkenden Hund