Teju Cole

 4 Sterne bei 102 Bewertungen
Autor von Tremor, Open City und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Teju Cole, geboren im Juni 1975 in den USA, verbrache seine Kindheit in Lagos (Nigeria). Nach dem Schulabschluss kehrte er in die USA zurück, um dort sein Studium (Kunstgeschichte und Medizin) zu beginnen. Sein Debüt feierte Cole mit "Every Day is for the Thief", das 2007 veröffentlicht wurde. Neben der Schriftstellerei ist er bei verschiedenen Zeitschriften, unter anderem bei der New York Times, tätig und unterrichtet am New Yorker Bard College. Teju Cole lebt heute in Brooklyn.

Alle Bücher von Teju Cole

Cover des Buches Tremor (ISBN: 9783548073262)

Tremor

 (32)
Erscheint am 31.07.2025
Cover des Buches Open City (ISBN: 9783518467053)

Open City

 (27)
Erschienen am 11.04.2016
Cover des Buches Jeder Tag gehört dem Dieb (ISBN: 9783518466926)

Jeder Tag gehört dem Dieb

 (21)
Erschienen am 08.08.2016
Cover des Buches Open City (ISBN: 9783548069517)

Open City

 (2)
Erschienen am 29.02.2024
Cover des Buches Jeder Tag gehört dem Dieb (ISBN: 9783548069500)

Jeder Tag gehört dem Dieb

 (1)
Erschienen am 29.02.2024
Cover des Buches Vertraute Dinge, fremde Dinge (ISBN: 9783518468746)

Vertraute Dinge, fremde Dinge

 (1)
Erschienen am 09.07.2018
Cover des Buches Black Paper (ISBN: 9783546100649)

Black Paper

 (0)
Erschienen am 27.04.2023
Cover des Buches Blinder Fleck (ISBN: 9783446258501)

Blinder Fleck

 (0)
Erschienen am 04.06.2018

Neue Rezensionen zu Teju Cole

Cover des Buches Tremor (ISBN: 9783546100656)
ancla_books4lifes avatar

Rezension zu "Tremor" von Teju Cole

Anspruchsvoll und anregend!
ancla_books4lifevor 3 Monaten

**** Worum geht es? ****

Ich verweise auf den Klappentext des Buches und möchte nur einen Satz zur Einordnung hervorheben: 

„Eine Anleitung zur Aufmerksamkeit.“


**** Mein Eindruck ****

Der Autor nimmt uns mit auf eine komplexe und tiefgründige Reise in die Gedankenwelt des Protagonisten. Dabei begegnet man immer wieder philosophisch, psychologisch oder auch historisch angehauchten Momenten mitten aus der Situation herausgerissen. Detailreich und nachvollziehbar bewegend entwickeln diese Momente ein Eigenleben und verbinden komplexe Strukturen miteinander. Das Buch stellt das aktuelle Leben und die Gedanken die tiefe Kreise ziehen auf ganz eigene Art dar. Ebenso ansprechend und komplex ist der Schreibstil des Autors. Klassische Perspektiven werden hier aufgebrochen und durch Individualität erläutert. Aufmerksamkeit wird getriggert, auch aufgrund des Schreibstils. Der eigene Blickwinkel zählt und nur wenn wir diesen annehmen können, können wir in größeren Strukturen anfangen zu denken. Auf diese Reise entführt uns der Protagonist und gibt zusätzliche Einblicke in seine besonderen Interessen als Fotograf und Künstler. Ein einmaliges Werk, das ich durchaus genießen konnte. Vorallem die komplexen Gedanken und die Andersartigkeit konnten mich überzeugen und dazu bewegen, das Buch bis zum Ende zu verfolgen. Viele Seiten konnte ich davon trotzdem nicht am Stück lesen. Es war mehr ein Lesen und sacken Lassen. Gedanken schweifen lassen und sich erneut auf den Protagonisten einlassen. Das fiel mir nicht immer leicht. Das Buch ist teilweise ein schwerer Brocken und auch keine leichte Kost. Weswegen ich auf eine allgemeine Empfehlung verzichten möchte und den Literaten unter euch anraten möchte, doch mal einen genaueren Blick hinzuwerfen. 

Cover des Buches Tremor (ISBN: 9783546100656)
herrzetts avatar

Rezension zu "Tremor" von Teju Cole

"Tremor" - intensive Gedankengänge einer anderen Lebensrealität
herrzettvor 6 Monaten

Das Wort Tremor steht für eine Bewegungsstörung, ein unwillkürliches Zittern in den Extremitäten; der Muskulatur. "Tremore unterscheiden sich nach betroffener Körperpartie, Frequenz, Stärke, Ursache und Vorkommen." (siehe Wikipedia) - Ein irgendwie passendes Bild, wenn ich an Teju Coles gleichnamigen Roman "Tremor" [aus dem Englischen von Anna Jäger] denke. In diesem Buch lernen wir Leser*innen zunächst Tunde kennen. Er wuchs in Lagos, Nigeria auf, ging mit siebzehn Jahren in die USA und hält heute Vorträge und lehrt Fotografie an einer amerikanischen Universität. Er nimmt uns mit über den Campus, führt uns in Institutionen und ins Museum, beschreibt seinen Blick auf die Welt, die Kunst und Kultur. Und er nimmt uns mit nach Lagos.

Vielleicht könnte man nun im Entferntesten von einer akademischen Aufstiegsgeschichte sprechen in der Bildung für Tunde einen sehr hohen Stellenwert bekam, wäre da nicht seine Herkunft und die Risse, die sich immer wieder auftun und bis heute sein und das Leben vieler Schwarzer prägen. Kolonialismus, Gewalt, Verlust, Rassismus und Vorurteile... sind Themen, die sich in so viele Dinge der bestehenden, weiß-geprägten Welt eingeschrieben haben, sich hier und da nur in "Frequenz, Stärke, Ursache und Vorkommen" unterscheiden und so immer wieder die unterschiedlichsten Lebensrealitäten bezeugen, ob man es will oder nicht. Ein Blick auf Kunst, Kultur, Geschichtliches und dessen Bedeutung genügt, um zu verstehen, dass dort viel mehr 'erzählt' wird, als nur die EINE Geschichte. Und dass dort noch viel mehr Fragen lauern, als jene, über die wir uns bislang Gedanken machten...

 

"Wie lebt man, ohne andere zu besitzen? Wem gehört diese Welt? Weiße Menschen haben uns beigebracht, dass die Welt mittels Religion und Kriegsführung beherrscht werden kann, dass sie zum Zweck des Vergnügens und der Forschung gesammelt werden kann, dass sie durch Reisen in Besitz genommen werden kann - dass Besitz dem zusteht, der ihn sich nimmt und verteidigt. Wie lebt man, ohne das Leben der anderen zu kannibalisieren, ohne sie zu Maskottchen, Faszinosa, bloßen Begrifflichkeiten in der Logik zu einer dominanten Kultur zu reduzieren?" 


Was nun, bei diesen wenigen Zeilen, schon deutlich wird, ist dass es sich bei "Tremor" um keine leichte, eingängige Lektüre handelt. Cole schreibt einerseits über eine Lebensgeschichte, andererseits durchbricht er diese Erzählung immer wieder mit zahlreichen Gedanken und Themen, die es schwer machen eine eindeutige und chronologische Handlung zu finden. Für mich ist es so auch eher eine Art Ergänzung zu anderen Romanen wie "Weiße Flecken" von Lene Albrecht oder "Issa" von Mirrianne Mahn, die zwar auch an einigen Stellen nur Fragmente enthalten, aber durch ihre Handlung und Geschichte eine viel emotionalere Bindung zu den Leser*innen ermöglichen. "Tremor" ist mehr so eine kluge, intensive Auseinandersetzung mit zahlreichen Themen von Kolonialismus, Rassismus, Korruption, Bildung, deren Einfluss auf die Fotografie, die Kunst und das kulturelle Erbe, bis hin zu Gedanken und Beschreibungen über die Situation in Nigeria - außerhalb, wie innerhalb. Mensch(sein). Mal sind es mehr tiefgründige Gedanken, Gedankenverkettungen, mal mehr Beschreibungen des Gesehenen, Geschehenen oder der Versuch einer Erklärung für die jeweiligen Lebensverhältnisse. Und ich glaube, das mag ich an diesem Buch besonders... das Aufbrechen bekannter Perspektiven, wenn auch Schwarze Stimmen immer mehr Gehör finden und vieles fast schon logisch erscheint, so ist es immer wieder bereichernd noch einmal von einer anderen Lebensrealität, einen anderen Bezug oder mehr Wissen über xy zu erfahren oder wann hat man sich schon mal Gedanken über Hotels gemacht? oder ob ein Land überhaupt für die Herstellung von Produkten gemacht ist? Cole präsentiert dabei, wenn es um Fotografie oder Kunst geht oder um die Bennin-Statuen oder das Gemälde "Sklavenschiff (Sklavenhändler werden Tote und Sterbende über Bord - ein Taifun zieht auf) , keine vorgefertigte Lösung eines Bessergebildeten für den Umgang eben jener Überlieferungen, er zeigt Gedanken auf, hilft als Außenstehender Gegebenheiten besser einzuschätzen und zeigt zeitgleich unseren unempathischen Umgang mit all den mitschwingenden Themen der geschichtlichen Prägung. 


"Jeder Mensch erschließt sich die Welt aus einem persönlichen Blickwinkel, was dieses Wissen nicht schmälert. Jeder Mensch begreift das Leben auf der Grundlage kleiner persönlicher Ereignisse. Die eigene, unmittelbare Erfahrung ist das, was zählt. Nur wenn wir uns auf das stützen, was wir wissen und was wir erlebt haben, können wir uns in größere Zusammenhänge begeben."


...und gerade dabei hilft dieses Buch und diese kluge, intellektuelle Auseinandersetzung ungemein. Da es dennoch ein etwas spezielleres Buch ist und zeitweise intensiv und anstrengend, nur eine vorsichtige Empfehlung.

Cover des Buches Tremor (ISBN: 9783546100656)
J

Rezension zu "Tremor" von Teju Cole

Ungewöhnlich und anspruchsvoll
JaninaElvor 8 Monaten

Das Buch habe ich eben erst fertiggelesen, daher möchte ich unbedingt vorausschicken, dass ich mir sicher bin, dass dies noch nicht meine „finale“ Rezension ist, sondern meine erste Reaktion auf das Gelesene. Von Zeit zu Zeit stößt man auf einen Roman, bei dem man sich sicher ist, dass er einen erstmal nicht loslassen wird und noch einige Zeit beschäftigen wird. Vielleicht wird sich mein Eindruck nochmal verändern, wenn ich mir alles noch eine Weile durch den Kopf gehen lasse und darüber nachdenke.

Was ich sicher sagen kann, ist, dass ich die Sprache von Teju Cole sehr interessant und einzigartig fand. Das hat das Lesen zwar nicht erleichtert, da es auch stilistisch anspruchsvoll ist, aber auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit und mein Interesse geweckt.

Inhaltlich empfand ich die Geschichte als sehr philosophisch und vielschichtig, weshalb ich mir hierfür ein Urteil verkneife, bis ich mir selbst klarer darin bin, was ich davon halte und wie ich dazu stehe.

Diese Rezension mag eher negativ klingen, aber mein Empfinden für „Tremor“ ist ganz im Gegenteil sehr positiv und ich bin sehr froh über die Erfahrung des Lesens.

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Zusätzliche Informationen

Teju Cole wurde am 27. Juni 1975 in Vereinigte Staaten von Amerika geboren.

Community-Statistik

in 147 Bibliotheken

auf 23 Merkzettel

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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