Wir befinden uns auf Cape Refuge, eine kleine Insel vor der Küste Georgias. Der Name der Insel ist Programm, denn dort steht das "Hannover House" von Thelma und Wayne Owen, eine Zuflucht für gestrandete Menschen jeder Art und die Owens sind beliebt in ihrer kleinen Stadt, sie helfen wo sie können, haben eine kleine Kirche gegründet und stehen fest in ihrem Glauben. Umso erschütternder und unbegreiflicher ist der brutale Doppelmord an ihnen und nun kommen Geheimnisse ans Licht, mit denen ihre Töchter Morgan und Blair niemals gerechnet hätten.
Alles ist in Aufruhr, besonders nachdem Cade, der Polizeichef von Cape Refuge, einen Verdächtigen in kurzer Zeit festnimmt, bei dem alle Indizien gegen ihn sprechen. Es ist sein bester Freund Jonathan, verheiratet mit Morgan, und bekannt für sein hitzköpfiges Temperament, dass ihn schon einige Male mit seinen Schwiegereltern zusammenstoßen ließ. Doch Cade ist nicht so ganz überzeugt, denn im "Hannover House" wohnen ehemalige Strafgefangene mit sehr fragwürdigem Ruf. Cade befindet sich in einem ernsten Gewissenskonflikt...
Auch die Töchter von Thelma und Wayne, Morgan und Blair, geben nicht auf nach der Wahrheit zu suchen und das auf ganz unterschiedlichem Weg. Morgan kämpft darum, dass ihr Mann Jonathan wieder frei kommt, und will unbedingt das Glaubenserbe ihrer Eltern weiterführen und weiter im "Hannover House" leben, was aufgrund der akuten Gefahrenlage gerade nicht möglich ist und das auch von der Stadtverwaltung unter allen Umständen geschlossen werden will. Die mysteriösen Vorgänge häufen sich...
Am hartnäckigsten ist jedoch Blair. Sie ist die Leiterin der Stadtbibliothek, verweigert sich aufs Äußerste dem tiefen Glauben ihrer verstorbenen Eltern und ihrer Schwester Morgen und lässt sich nicht mit einfachen Antworten abspeisen. Blair ist es gewohnt den Dingen auf den Grund zu gehen, ihre Lasten selbst zu tragen und sich nicht auf einen Gott zu verlassen, der einem doch nicht beschützen kann, wenn es ernst und gefährlich wird. Dadurch gerät sie immer wieder in Lebensgefahr, denn der Mörder verfolgt ein ganz bestimmtes Ziel und dabei ist ihm jedes Mittel recht.
"Gefährliche Zuflucht" von Terri Blackstock hat mich von der ersten Seite in den Bann genommen. In kurzen, spannenden und tiefgehenden Kapiteln, in denen immer wieder die Fragen nach dem Lebenssinn, nach dem Glauben auch in schweren Zeiten in denen Dinge geschehen, mit denen man nicht rechnet und lernen muss, mit ihnen umzugehen, sich trotz allem Schweren an Gott zu halten, hat mich fasziniert. Die Autorin versteht es den Leser nicht nur mit in die spannende Story zu nehmen, sondern hat auch die Charaktere so bildhaft und glaubwürdig geschildert, dass ich ihre inneren Kämpfe sehr gut nachvollziehen konnte und bei allem Schweren glimmt doch am Ende ein Funken Hoffnung auf.