Terry Eagleton

 3,5 Sterne bei 50 Bewertungen
Autor*in von Der Sinn des Lebens, Das Böse und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Terry Eagleton ist Professor für Englische Literatur an der University of Manchester und Fellow der British Academy. Der international gefeierte Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker hat über 50 Bücher verfasst. Auf Deutsch liegen u.a. vor Der Sinn des Lebens (2008), Das Böse (2011), Warum Marx recht hat (2012) und Hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch (2016).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Terry Eagleton

Cover des Buches Der Sinn des Lebens (ISBN: 9783864974625)

Der Sinn des Lebens

 (20)
Erschienen am 01.09.2018
Cover des Buches Das Böse (ISBN: 9783548610962)

Das Böse

 (7)
Erschienen am 09.03.2012
Cover des Buches Einführung in die Literaturtheorie (ISBN: 9783476152466)

Einführung in die Literaturtheorie

 (5)
Erschienen am 17.08.2012
Cover des Buches Warum Marx recht hat (ISBN: 9783548377704)

Warum Marx recht hat

 (4)
Erschienen am 09.03.2018
Cover des Buches Literatur lesen (ISBN: 9783150109670)

Literatur lesen

 (2)
Erschienen am 11.05.2016
Cover des Buches Ideologie (ISBN: 9783476017833)

Ideologie

 (2)
Erschienen am 08.08.2000
Cover des Buches Was ist Kultur? (ISBN: 9783406592270)

Was ist Kultur?

 (2)
Erschienen am 24.08.2009
Cover des Buches Die Illusionen der Postmoderne (ISBN: 9783476015624)

Die Illusionen der Postmoderne

 (1)
Erschienen am 02.10.1997

Neue Rezensionen zu Terry Eagleton

Cover des Buches Kultur (ISBN: 9783550081705)
frenx1s avatar

Rezension zu "Kultur" von Terry Eagleton

Äußerst schwer lesbar
frenx1vor 6 Jahren

Was ist Kultur? Was soll Kultur sein? Wie entwickelt sie sich? Terry Eagleton geht in seinem Buch „Kultur“ diesen Fragen nach. Ich muss zugeben: ich habe mir etwas anderes von diesem Buch erwartet. Eine Streitschrift, ein Plädoyer. Doch „Kultur“ ist nichts anderes als eine essayistisch verfasste wissenschaftliche Abhandlung, die zudem äußerst schwer lesbar ist.

Bräsig kommt sie an vielen Stellen daher. Die vielen flapsigen Beispiele, die Eagleton, teilweise wohl um zu provozieren, anführt, machen das Buch nur an wenigen Stellen lesenswerter. Was fehlt, ist eine rote Linie, die durch das Buch führt. Es gibt allenfalls Stichwortverknüpfungen an manchen Stellen, eine ausgefuchste Argumentation ist Fehlanzeige. Bei all den Ausführungen, die in die Breite gehen, ist es überhaupt schwer, in „Kultur“ eine Argumentationslinie zu finden.

Da sieht Eagleton kulturpessimistisch den Tod der Geisteswissenschaften am Horizont, unterstellt dem Kapitalismus „Hybridität“, also Vermischung und Pluralität zu forcieren, und kommt zu dem Schluss, dass die Kultur ihre Unschuld verloren habe. Doch was er selbst bei all dem, was er von anderen zitiert und reflektiert dagegensetzt, bleibt verschwommen. Er legt wert darauf, dass es auch eine Notwendigkeit der Einheitlichkeit bzw. Gemeinsamkeit zur Identitätsfindung bedarf, kritisiert die fehlende Diskussion über Solidarität und Gerechtigkeit. In seiner Argumentation gegenüber den romantischen Nationalisten ist Eagleton dann plötzlich die Vielfalt wieder wichtig. Dann hangelt er sich an Edmund Burke, Johann Gottfried Herder und Oscar Wilde entlang, um einen Kulturbegriff des „sozialen Unbewussten“ zu manifestieren, spricht auch von der harmonisierenden Wirkung der Kultur. In den letzten beiden Kapiteln will Eagleton schließlich ein modernes Kulturkonzept beleuchten – doch modern ist daran wenig. Überwiegend geht es um die Industrialisierung und die damit einhergehende Angst vor Kulturverlust.

Als Leser bin ich ratlos zurückgeblieben. Was mir Eagleton sagen will: ich weiß es nicht. So gar nicht.

Sicher, ich bin mehr denn je mir bewusst, dass Kultur ein äußerst vielschichtiger Begriff ist, der kaum fassbar ist. Und ja, dass die Populärkultur zu kritisieren ist, inklusive der Anbindung an kapitalistische Kulturindustrie, ist nichts Neues. Aber was soll nun werden? Mehr Hochkultur will Eagleton nicht. Ein Verzicht auf Massenkultur ebenso wenig. Mehr Werte, ja. Mehr Gerechtigkeit. Vielleicht auch unbewusst im Sinne des „sozial Unbewussten“.

Mag sein, dass Eagletons Buch für Kulturwissenschaftler spannend zu lesen ist mit seiner Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff. Mich hat es nicht angesprochen.

Cover des Buches Kultur (ISBN: 9783550081705)
seschats avatar

Rezension zu "Kultur" von Terry Eagleton

Keine Offenbarung
seschatvor 7 Jahren

Terry Eagletons "kulturelle Gesamtschau" ist ein großer Mischmasch an Fakten und subjektiven Leidenschaften, der recht unsystematisch daherkommt und zudem auf den anglo-irischen Raum zentriert ist.

Der ironisch-britische Erzählstil des Literaturtheoretikers und Professors für Englische Literatur war zwar amüsant, konnte aber keineswegs die inhaltliche Achterbahnfahrt übertreffen. Letztere forderte dem Leser eine Menge Geduld ab. Die Weitschweifigkeit von Eagletons Gedanken und die teilweise ausufernden Ausführungen zu von ihm verehrten Geistesgrößen wie Karl Marx, Oscar Wilde oder Gottfried Herder strengten an und führten nicht nur einmal dazu, dass Passagen nur gestreift bzw. quergelesen wurden. Das Interesse an den stark philosophisch geprägten Beschreibungen und Denkmodellen ebbte spätestens nach der dritten Seite ab. 

Sicherlich lässt sich der Begriff "Kultur" nicht mit einem Satz abtun, da er im Laufe der Zeit immer vielschichtiger geworden ist. D.h., es haben sich unzählige "Kulturen" entwickelt. Dass Eagleton diese nicht alle abbilden kann, ist verständlich. Doch ein kleiner Abriss wäre möglich gewesen. Darüber hinaus habe ich mich gewundert, dass der Autor erst gegen Ende des Buchs auf die lateinischen Wurzeln des Begriffs "Kultur" zu sprechen kam. Letzteres lässt darauf schließen, dass diesen Buch kein wirkliches Konzept, also ein roter Faden, vorausgegangen ist. Wenn Eagleton über die Kultur von gestern und heute berichtet, dann mit Wehmut und Angst vor der Zukunft. Wird man in der heutigen, schnelllebigen Zeit bald noch Literatur- und Geisteswissenschaften studieren können? Dies ist eine berechtigte Frage, die aber m. E. genauso wie die etymologische Herleitung des Wortes Kultur an den Buchanfang gehört. 

FAZIT
Eine unstrukturierte Studie zum Begriff "Kultur", deren Lektüre den Leser einiges abverlangt und aus der man leider nur wenig mitnehmen kann. Schlussendlich hat man den Eindruck, dass der Autor das Buch aus Spaß an der Freude und damit mehr für sich als für den Leser geschrieben hat. 



Cover des Buches Literatur lesen (ISBN: 9783150109670)
thiefladyXmysteriousKathas avatar

Rezension zu "Literatur lesen" von Terry Eagleton

Eine kleine Einführung in die Welt der Literatur
thiefladyXmysteriousKathavor 7 Jahren

Literatur Lesen. Eine Einladung
An dieser Stelle erstmal ein herzliches Danke an das Team von lovelybooks, denn dieses Buch habe ich freundlicherweise geschenkt bekommen (im Zuge der Aktion Bücher raus, Bücher rein). Ich habe mich sehr über den Gewinn gefreut und das Lesen dieses Buches war wirklich eine Bereicherung.

Klappentext

Was macht gute Romane, bedeutende Theaterstücke oder ausgereifte Gedichte aus? Die berühmten ›Bücher, die man gelesen haben muss‹ haben – wenn sie mehr sind als Modeerscheinungen, sondern große Literatur – weit mehr zu bieten als nur eine gute Geschichte. Ihre Kraft liegt ebenso in der kunstvollen Anlage von Handlung und Figuren, ja selbst von einzelnen Sätzen und Wendungen. Der renommierte britische Literatur- und Kulturwissenschaftler Terry Eagleton nutzt das Handwerkszeug der Literaturanalyse in seiner ganzen Vielfalt, er untersucht rhetorische Stilmittel, und erklärt, wie literarische Gattungen funktionieren müssen. Unterhaltsam lässt Eagleton den Leser in die vielfältigen Bedeutungsebenen literarischer Werke von Shakespeare bis J.K. Rowling eintauchen und zeigt, wie die Texte ihre Wirkung entfalten. Theoretisch versiert und scharfsinnig, dabei gewohnt unorthodox, vermittelt Terry Eagleton das Geschäft des Literaturkritikers und lädt zugleich jeden von uns ein, mit neuen Augen zu lesen

Meinung
In dem Buch geht es um die verschiedensten Themen, die mit Literatur zusammenhängen. Einleitend beobachtet der Autor, dass Studenten heutzutage über Bücher und vorkommende Personen sprechen, als handle es sich um Ereignisse und Menschen aus dem alltäglichen Leben. Würde man nicht aus dem Kontext heraus wissen, dass es um einen Roman geht, würde ein Fremder der zuhört denken sie würden von Bekannten sprechen. Genau dies habe ich  schon oft in der Universität beobachtet und mich ebenfalls selbst dabei ertappt so über Figuren und Bücher zu sprechen. Aber ein Text ist doch so viel mehr als seine Figuren und die Handlung. Das eigentlich Literarische ist laut Terry Eagleton nicht was gesagt wird sondern wie es gesagt wird. Und dieses wie versucht er in den verschiedenen Kapiteln aufzuzeigen. Es geht dabei darum, was man bereits aus Eröffnungssätzen eines Werkes herauslesen kann, wie Figuren konztruiert sein Können, welche Erzählweisen es gibt, was eine gute Interpretation ausmacht und die Beantwortung der Frage was Literatur zu guter Literatur macht. In jedem Kapitel gibt er zahlreiche Beispiele von antiken Klassikern über Goethe, Jane Austin bis hin zu J.K. Rowlings  Harry Potter. Dabei lernt man viel über die einzelnen rhetorischen Mittel, die Literaturepochen bzw. verschiedenen Strömungen, die Besonderheit zahlreicher Autoren etc. Ich denke für jemanden der die meisten erwähnten Bücher nicht kennt, also vorher noch nicht viel mit ('hochwertiger') Literatur zutun hatte, ist das Buch nicht gut verständlich, denn man kann meiner Meinung nach den Analysen nur vollkommen folgen, wenn man selbst die meisten Passagen kennt. Für mich sind die Beispielanalysen leider auch der Kritikpunkt, den ich gefunden habe, denn sie nehmen  viel zu viel Platz im Buch ein. Für mich wahren die Allgemeinen Literaturinfos oder literarischen Techniken viel interessanter als zahlreiche Analysen zu lesen. Drei bis vier (oder eine in jedem kapitel) hätten da meiner Meinung nach vollkommen ausgereicht um die gleiche Botschaft zu vermitteln. Was ich ebenfalls nicht mochte, war das Kapitel über Werteinschätzung. Natürlich gibt es gute und schlechte Bücher und natürlich kann man in Trivial- und Gegenwartsliteartur unterscheiden, aber (obwohl ich selbst Literaturwissenschaften studiert habe) bin ich einfach kein Fan von Wertungen, denn nur weil mir persönlich ein Buch mit all seinen (miss- oder gelungenen) Technicken nicht gefallen hat, würde ich mir nie hrausnehmen zu sagen, dass es schlecht ist, Ich hätte von herr Eagleton erwartet, dass er Kriterien der Bewertung aufführt ohne dem Leser zu sagen: das Buch ist schlecht und dieses und jenes. Trotzdem ist das Buch eine Bereicherung gewesen und ich kann es jedem empfehlen, der sich über Literatur informieren möchte oder das Germanistikstudium anstrebt.
Mit kleinem abzug durch meine Kritik vergebe ich 4 Sterne für "Literatur Lesen."

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