Terry Moore

Rachel wurde ermordet - zumindestens glaubt sie das - und will wissen, wieso. Denn eigentlich hatte sie sich nichts zu Schulden kommen lassen! Da sie ohnehin wiederauferstanden ist und nun als Untote umherläuft, passt es ihr ganz gut unangenehme Fragen zu stellen. Die Gesamtausgabe von Rachel Rising überzeugt mit einem heftigen Anteil an Plot, Humor und sympathischen Charakteren die einem bis zum Ende des letzten Bandes sehr ans Herz wachsen. Der Comic hat sehr viel mehr biblischen Anteil als ich anfangs dachte und viel weniger mit Klischeezombies zu tun, doch das tut der Sache keinen Abbruch, denn die Stimmung aus mystischen oder biblischen Geschichten, Historie und Kriminalermittlungen sowie blutig brutalen oder teilweise phantastischen Geschehnissen ist unglaublich unterhaltsam und gruselig. (Teilweise ist es echt sehr blutig.) Besonders überzeugt haben mich in RR die authentischen Charaktere und ihre lebensnahe und humorvolle Art. Hier gibt es kaum schwarz und weiß, sie sind schön grau schattiert, teilweise jedoch auch dunkler!
Eine absolute Empfehlung für alle die sich gerne gruseln und mystische Plots lieben die auch magische Anteile haben. Oh und Diversität gibt es (auch wenn der Comic schon älter ist) trotz des amerikanischen Settings, das gab nochmal Pluspunkte!

Rachel ist tot und merkt es erst als jemand ihr unterstellt, etwas anders als sonst auszusehen. Und wo kommt das Würgemal an ihrem Hals her? Sie beginnt sich umzuhören und merkt erst später, was alles mit ihrem Tod in Verbindung steht.

"Rachel Rising" ist ein ganz anderes Zombiecomic als ich sie sonst so gelesen habe. Hier stehen die Untoten zwar im Zentrum, allerdings eher als Identifikationsfigur hinter denen ein Mysterium steht und keine Gefahr - oder doch? Es gibt noch andere Personen die ich als Leserin kennen lerne und mit denen ich mitfiebern kann. Die wirklich detaillierten und schönen Zeichnungen passen sehr zu der phantastischen Geschichte. Es gibt ziemlich fiele grausame Momente in diesem Band und eine Triggerwarnung wäre durchaus angebracht (es wird schon mal blutig) und doch stieg die Spannung von Seite zu Seite an. Allerdings geht es nicht nur um die Grausamkeiten sondern auch um die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Kleinstadt lebt(e) und nach und nach mehr über sich selbst & ihre Vergangenheit heraus findet. Die Comicreihe hat 6 Bände und ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Julie ist zur falschen Zeit am richtigen Ort : und bekommt, gerade als sie fotografieren gehen will, im Nationalpark einen Raketentest des Militärs mit. Und auf einmal regnet es kleine silberne Teilchen die sich mit ihrer Haut verbinden..

Der Comic überraschte mich mit einer sehr emotionalen und wunderbar dramatischen Geschichte - vielleicht etwas vorurteilsbelastet, aber bei dem Zeichenstil hätte ich etwas anderes erwartet. Viel mehr Marvel, weniger Feingefühl. Der Zeichenstil von Terry Moore ist nämlich fast schon etwas altertümlich und detailreich, dafür sehr ruhig und weniger actionbezogen. Die Figuren wirkten auf mich alle durch und durch authentisch, die vorgestellten ProtagonistInnen sympathisch und originell. Und vor allem: Nachvollziehbar! Wo manche amerikanischen Superheldencomics mit abgefahrenen Kräften daherkommen wird in "Echo" alles genau erklärt, Schritt für Schritt erschließt sich mir als Leserin wie diese "Kräfte", wie sie hier vorkommen, wohl zu Stande kommen (könnten) und was sie für die Protagonistin bedeuten.

Besonders gefallen hat mir der Fokus auf die wenigen handelnden Figuren. Es sind genug um der Geschichte Abwechslung durch unterschiedliche Perspektiven zugeben und doch nicht zu viele um es unübersichtlich werden zu lassen. Jede vorgestellte Person ist einzigartig und ich ertappte mich dabei dass ich dachte "hej, kann ich echt nachvollziehen!" . In den nächsten Bänden kommen im Plot immer wieder Wendungen auf die Protagonisten zu die ich so selten erlebt oder gelesen habe. Es gibt Action und Geballere - und dennoch wird hin und wieder auch einfach mal mit Worten gekämpft , obwohl die Leute schon zu ihren Waffen gegriffen haben. Das fand ich echt toll.
Das Ende hätte gerne meiner Meinung nach etwas ausgeschmückt werden dürfen (es gibt keine Erklärung für ein paar der angesprochenen Problematiken) letztendlich ist es aber passend und vielleicht besser als ein absolutes Pudding Ende in dem alle super glücklich sind.

Eine klitzekleine Sache habe ich zu bemängeln: Mir fehlt die Repräsentation von ein paar farbigen handelnden Figuren. Alle Menschen in dem Comic sind ausschließlich weiß, das ist etwas schade, gerade weil es doch in Amerika spielt. Nicht wichtig für die Story, aber etwas das mir auffiel.

Große Empfehlung wer auf geheimnisvolle Superheldenplots steht die keine wirklichen Helden sind.