Cover des Buches Die Liebeskünstlerin (ISBN: 9783404163359)
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Rezension zu Die Liebeskünstlerin von Tesni Morgan

Rezension zu "Die Liebeskünstlerin" von Tesni Morgan

von SinjeB vor 13 Jahren

Rezension

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SinjeBvor 13 Jahren
Kurzbeschreibung: Kunststudentin Lisa soll ihren Verlobten Paul heiraten. Doch sie hat Zweifel. Neugier treibt sie in die Arme des leidenschaftlichen David Maccabene, der in Lisa Talente weckt, die sie nie für möglich gehalten hätte. Meine Meinung: Fortuna meint es manchmal nicht gut mit mir. Nur selten habe ich bisher bei Gewinnspielen etwas gewonnen. Schon als Kind war ich bei Tombolas vergleichsweise glücklos und durfte, wenn überhaupt, mit Kunststoffspinnen nach Hause traben, während andere Riesenteddys in den Trabi verfrachteten. So hat mir Fortuna im letzten Jahr dann im Rahmen einer Tombola dieses Buch in die Tasche gezaubert. Aufgrund der dürftigen Kurzbeschreibung hätte ich es nämlich keinesfalls gekauft. Eigentlich hätte man als Klappentext auch schreiben können: "Hausfrau Lisa trifft auf dem Markt einen Deckhengst und lernt eine völlig neue Seite der Kartoffel kennen" und damit den Kern des Romans genauso gut getroffen, nämlich gar nicht. Für mich gehört "Die Liebeskünstlerin" zu den Erotikromanen, die die Welt nicht braucht. Gern lese ich erotische Literatur, die auch mit einem Plot zu überzeugen weiß und keine Pseudohandlung präsentiert, deren einziger Zweck darin besteht, erotische Szenen unauffällig aneinander zu reihen. Genau das ist in "Die Liebeskünstlerin" der Fall, es dreht sich in der Tat nur um das Eine. Figuren werden direkt mit einer Sexszene, allein oder zu zweit, vorgestellt und scheinen keinen anderen Daseinszweck als Sexualität zu haben. Die Antiquitätenszene, in der sich das Ganze abspielt, ist lediglich schmückendes Beiwerk, und man kann von Glück reden, dass es sich um reine Fiktion handelt, denn sonst muss man langsam Angst haben, in Antiquitätengeschäften eher der Unterwerfung nahezukommen als einer wertvollen Rarität. Zudem ist der Titel auch nicht wirklich treffend, "Liebesschülerin" wäre vermutlich passender, denn zu einer Künstlerin wird die Protagonistin Lisa nicht, wenngleich es sich auch am Ende andeutet. Zu Beginn ist Lisa nämlich höchst unzufrieden mit ihrem Sexualleben, woran letzten Endes auch ihre Beziehung zerbricht, weil der Verlobte nicht auf sie eingeht und sie sexuell versauern lässt. Das ist natürlich der perfekte Ausgangspunkt für eine Affäre, also landet Lisa flugs im Bett des potenten David und wird dann von potenziellen Geschäftspartnern in verschiedene sexuelle Spielarten eingeführt. Einen Alltag haben die Charaktere scheinbar nicht, und die Heldin hat keine anderen Probleme im Leben als ihre unbefriedigende Partnerschaft. Die Sprache ist weder vulgär noch besonders ausgewählt. Der Roman liest sich "so weg", ohne sich besonders angenehm oder unangenehm einzuprägen. Manchmal ist die Übersetzung etwas einfallslos und übertrieben blumig. Alles in allem ist "Die Liebeskünstlerin" ziemlich überflüssig und sicherlich nur für jene Leser geeignet, die keinen besonderen Wert auf Plot und sprachliche Ausgereiftheit lesen. Leider bin ich nun in Bezug auf Tesni Morgans Romane unschlüssig. Ich habe noch zwei weitere im Regal stehen, allerdings locken die mich nach diesem Ausrutscher nur bedingt. Ich bin gnädig und vergebe: 2 von 5 Punkten
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