Cover des Buches Der Anruf kam nach Mitternacht (ISBN: 9783959671095)
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Rezension zu Der Anruf kam nach Mitternacht von Tess Gerritsen

Muss nicht sein...

von Dreamworx vor 7 Jahren

Rezension

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Dreamworxvor 7 Jahren
Sarah Fontaine ist mit ihrem Ehemann Geoffrey gerade mal zwei Monate verheiratet, als sie mitten in der Nacht einen Anruf vom Botschafter Nick O‘Hara erhält, ihr Mann wäre bei einem Brand in Berlin ums Leben gekommen. Sarah ist erst völlig aufgelöst, doch dann realisiert sie die Nachricht und wird misstrauisch. Ihr Mann weilte doch in London und nicht in Berlin, also kann er auch nicht tot sein. Sarah hofft darauf, dass alles ein Missverständnis ist und versucht, die Dinge aufzuklären. Kurz nach der Beerdigung reist sie mit Nick O’Hara durch Europa, nachdem sie erfahren hat, dass es Geoffrey Fontaine bis vor einigen Jahren gar nicht gegeben hat, und ist ständig auf der Flucht, denn es gibt anscheinend Menschen, die sie töten wollen. Wird Sarah die Wahrheit über Geoffrey herausfinden und kann sie Nick trauen?

Tess Gerritsen hat mit „Der Anruf kam nach Mitternacht“ 1987 ihren Debütroman vorgelegt. Inzwischen ist sie als Thrillerautorin weltbekannt und ihre Rizzoli & Isles-Romane sind sogar verfilmt worden. Der Schreibstil ist in diesem Roman noch nicht so fein geschliffen wie in ihren neuen Büchern, wirkt fast schon ein wenig einfältig und wenig spannungsgeladen. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und ohne geschickte Winkelzüge. Sie lässt nicht viel Spielraum für eigene Gedanken und Vorstellungen, was wohl als nächstes passieren wird. Auch wirkt das Buch nicht wie ein Thriller, sondern eher wie ein romantisch angehauchter Kriminalroman, dem es neben der Spannung am gewissen Biss fehlt.

Die Charaktere sind hier auch nicht sehr differenziert ausgestaltet, wirken eher simpel, naiv und 08/15. Sie sind in ihren Reaktionen regelrecht vorhersehbar, bleiben dabei blass und wenig interessant. Die merkwürdige On-Off-Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonisten und die ständig wechselnden Gefühle wirken nicht sehr glaubwürdig.

Wie gut, dass Tess Gerritsen inzwischen ihren Stil weiterentwickelt hat und zu einer festen Größe in meinem Bücherregal wurde. Diesen ersten Roman kannte ich noch nicht, werde ihn aber auch nicht wirklich im Gedächtnis behalten, dafür sind die Folgeromane einfach zu genial ausgetüftelt. Als Fan sollte man das Buch vielleicht gelesen haben, als Thrilleranhänger aber die Hände davon lassen.
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