Rezension zu "Die Begnadete" von Tessa May
Lilja ist das beliebteste Mädchen der Schule, die immer alles bekommt was sie will. Doch mit auftauchen der Neuen (Tara) ändert sich das plötzlich. Das hinter all dem magische Fähigkeiten stecken und Lilja dringend lernen muss ihre zu kontrollieren, stellt sie vor eine Menge Herausforderungen.
Der Schreibstill hat sich schnell und flüssig gelesen. Bei manchen Zeitsprüngen, hätte ich mir gewünscht noch ein wenig länger in der Szene zu bleiben und mehr zu erfahren.
Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Und vorallem die beiden starken weiblichen Hauptcharaktere.
Lilja war mir am Anfang unsympathisch und sie hat im Laufe der Geschichte auch immer wieder Äußerungen/Gedanken, die das bestätigt haben. Doch es gab auch Momente, wo man eine andere Seite von ihr entdecken konnte. Sie hat eine sehr starke Charakterentwicklung, die ich auch sehr authentisch fand.
Tara ist nicht sonderlich begeistert mit Lilja zusammen arbeiten zu müssen, was sie am Anfang deutlich zeigt. Aber mit der Zeit bekommt man immer mehr Einblicke, die auch ihr Verhalten nachvollziehbar machen.
Mein persönliches Highlight in dem Buch war die Queere-Lovestory. Ich mochte sie vorallem, weil sie so realistisch und dezent war. Sich zu verlieben und sich das selbst einzugestehen kann Zeit brauchen, vorallem wenn die Charaktere sich am Anfang nicht mal leiden können. Ich fand es perfekt. Kann mir aber vorstellen, dass Fans von großen Lovestorys hier enttäuscht werden.
Das Thema Outing wurde hier ganz natürlich mit eingeflochten, was ich sehr erfrischend fand.
Das Thema Freundschaft hat für mich auch eine große Rolle in dem Buch eingenommen. Wie neue Freundschaften aufgebaut werden. Was wahre Freunde sind. Von welchen Freunden man sich trennen sollte. In dem Bereich gab es viele wichtige Botschaften und Denkanstöße.