Cover des Buches Blutroter Tod (ISBN: 9783596036660)
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Rezension zu Blutroter Tod von Tetsuya Honda

Spannende Mordserie mit Mängeln

von Fiordilatte vor 7 Jahren

Kurzmeinung: verwirrende Namen, aber eine coole Mordstory, die leider erst am Ende spannend wird

Rezension

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Fiordilattevor 7 Jahren

Tetsuya Honda hat mit "Blutroter Tod" den ersten Band einer Reihe von Fällen geschrieben, in denen die Kommissarin Reiko Himekawa ermittelt. Sowohl der Thriller als auch der Autor feierten in Japan große Erfolge, sodass das Buch nun auch ins Deutsche übersetzt wurde.

Reiko ist eine junge Ermittlerin in der Mordkommission in Tokyo und noch dazu eine Frau - in der Männerdomäne der Polizei hat sie es nicht immer leicht. Dazu kommt ein traumatisches Ereignis in ihrer Vergangenheit, das auch die Gegenwart überschattet. Mit Ehrgeiz und ihrer präzisen Intuition ist sie trotz allem sehr erfolgreich. In "Blutroter Tod" hat sie es mit einem Serienmörder und einer besonders spektakulären Todesserie zu tun.

Ich bin der Meinung, dass man Bücher - wenn möglich - immer in der Originalsprache lesen sollte. Wenn man kein Japanisch kann, muss man auf diese an manchen Stellen recht holprige Übersetzung zurückgreifen. Bereits zu Beginn wartet auf den Leser die erste Herausforderung: ein langes Register mit verwirrenden japanischen Namen. Beim Lesen des Romans kann dies eine Hilfe sein, wenn man die Geduld hat, immer wieder nachzuschlagen. Ansonsten sind die Vielzahl der Charaktere und die für Europäer fremdklingenden Namen sehr verwirrend.

Die Handlung wirkt sehr konstruiert und die Figuren typisiert: Das zerbrechliche Mädchen muss ihre Stärke beweisen und natürlich ein schreckliches Ereignis aus ihrer Vergangenheit überwinden. Selbstverständlich sieht sie total sexy aus. Dagegen steht der männliche Widersacher, der ihr weder den Erfolg, noch ihre Position als weibliche Polizistin zugesteht. Das ist nicht so spannend und gerade der Anfang des Buchs zieht sich. Interessanter hingegen ist die Seite des Mörders, über den man lange nichts Konkretes erfährt, auch wenn er bereits in einzelnen Kapiteln in Ansätzen vorgestellt wird.

Der Autor legt dem Thriller die Frage zugrunde, warum wir - Menschen allgemein, aber auch der Leser selbst - es unterhaltend finden, Tod und Leid mit anzusehen, bzw. darüber zu lesen. Daraus entwickelt sich eine wirklich spannende Mordserie und die angedeutete Metaebene ist sehr interessant.

Alles in allem wird die spannende Handlung leider durch einen langsamen Einstieg, die verwirrenden Namen und den konstruierten Inhalten geschmälert. Das Buch ist einem entschlossenen Leser zu empfehlen, der sich davon nicht abschrecken lässt.

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