Text-Atelier Leipzig

In diesem Buch wechseln sich einfallsreich Geschichten und Gedichte ab, die mit viel Hingabe und manchmal auch mit Schwermut aufwarten. Jedes Stück für sich hat seinen Reiz, wenn man sich gedanklich vom vorhergehenden Text lösen kann. "April" von Claudia Thoß  ist ein sehr gelungenes Beispiel für diese Anthologie, das mich sehr berührt hat. Der absolut stimmige rote Faden wird über das Thema Do-It-Yourself-Schneidern abgerollt und ist nicht zwingend ein Frauenthema, nein, ganz und gar nicht. Das, für mich, wundervoll gestaltete Cover lädt die geneigten LeserInnen herzlich ein zu einem fantastischen Lesevergnügen, für das es höchtes Zeit war, aus dem Kleiderschrank zu fallen!

"Die Zeit fällt aus dem Kleiderschrank" vom Text-Atelier Leipzig ist eine Anthologie, in der mehrere  Autoren ihre Gedanken zum Thema Kleidung teilen. Das geschieht mittels Gedichte oder Kurzgeschichten. 

Die Vielfalt der Werke hat gemein, dass sie die Wirkung von Mode bzw. Kleidung auf sowohl den Träger wie auch Dritte behandelt. Ernst wie auch humoristisch, realistisch wie auch fiktional - die Anthologie bietet ein breitgefächertes Repertoire an Texten für jedermann.

Auch wenn die ein oder andere für mich passende Stelle dabei war, kann ich mit dem Großteil der Texte leider nichts anfangen. Die Gedichte im modernen Stil treffen nicht meinen Geschmack. Bei den Kurzgeschichten gab es sehr gute Ansätze, doch wurden sie oftmals zum Ende hin platt. 

In dieser Anthologie haben verschiedene Autoren Geschichten und Gedichte über Kleidung zusammen getragen.

Jede der Geschichten hat einen anderen Ansatz, aber im Grunde geht es in allen darum, was Kleidung für Wirkung auf den Menschen selbst , die anderen und die Geschichte hat.

Gut gefallen hat mir die Vielfalt, denn jeder der Beteiligten geht anders an die Sache heran.

Mancher versucht es mit Humor, das waren die Geschichten, die mir am besten gefallen haben, besonders, die mit dem hintergründigen Humor.

Oder auch die, bei der die Schilderung aus der Sicht von Kleidungsstücken oder Nähmaschinen erfolgte, konnten mich begeistern

Andere wiederum lassen eher Schwermut walten, was nicht ganz auf meiner Wellenlänge liegt.  

Auch zu dem Teil mit den Gedichten habe ich nicht wirklich Zugang gefunden. 

Alles in allem eine tolle Mischung, die viele Themen in Bezug auf Kleidung und deren Wirkung aufgreift.

Ausgrenzung, Essstörung, stehen zum eigenen Körper, Erinnerungen an bestimmte Begegenheiten, politische Ereignisse und vieles mehr wurden beleuchtet.

Ich habe diese Anthologie gerne gelesen und bin der Meinung, das für jeden Geschmack etwas dabei ist.