Inhalt
Physische Intelligenz und Embodiment (Theorie des körperlichen Denkens) sind die zwei Hauptschlagwörter, die man wohl mit diesem Buch verbinden kann. Obwohl immer genau nachdenken und absolut rational entscheiden (wollen), gelingt uns das doch in den wenigsten Fällen. In diesem Buch erfahren wir, inwieweit uns unbewusste Wahrnehmungen beim Denken, Handeln, Entscheiden etc. beeinflussen.
Nach einer Einführung in das Thema nimmt sich Frau Lobel 10 Aspekte vor, anhand derer sie die Verknüpfungen unserer Handlungen mit unbewussten Wahrnehmungen aufzeigt. Da geht es um Wärme, um die Rauheit von Oberflächen, um Sauberkeit, um Flecken, um Farben allgemein, um sexuelle Farben, um Abstand, um Höhe, um Süße, um Kontraste. In jedem der Kapitel stellt uns Frau Lobel die dazu durchgeführten Studien vor und spricht auch über ihre eigenen Erfahrungen. Die Studien werden grob umrissen, manchmal aber auch etwas ausführlicher dargestellt - wie es gerade zur Argumentation nötig ist.
Am Ende des Buches gibt Frau Lobel Hinweise, wie wir diese unbewussten Vorgänge gezielt nutzen können, um es uns wohler gehen zu lassen, um angemessenere Entscheidungen zu fällen oder um uns nicht manipulieren zu lassen.
Im Epilog geht Frau Lobel stärker auf den Forschungszweig des Embodiment und seine Methoden ein. Es folgen 13 Seiten Anmerkungen mit weiterführenden Literaturhinweisen sowie ein Personen- und ein Sachregister zur schnelleren Orientierung im Buch.
Subjektive Eindrücke
Mich hat das Buch fasziniert - einerseits natürlich durch das Thema, aber auch durch die vielen angeführten Studien und die doch leichte und durch die vielen eigenen Beispiele interessante Lesbarkeit. Das Buch enthält so viele Informationen, dass man sie wohl nicht alle sofort verarbeiten kann. Ich denke, ich werde immer mal wieder reinschauen, um mich zu erinnern. Die Gliederung des Buches nach den verschiedenen Aspekten sollte ein Wiederfinden der Infos leicht machen.
Für mich besonders interessant war, dass viele Redewendungen, die wir ganz automatisch verwenden und die manche gern in den Bereich des Aberglaubens oder der banalen Überlieferung stellen, hier einen wissenschaftlichen Beweis erfahren.
Fazit
Ein Buch, das seinem Titel in leicht lesbarer Form gerecht wird.
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