Ihr werdet es vielleicht erahnt haben, der Titel ist eine Anspielung an eins der bekanntesten Werke von Virginia Woolf „Ein Zimmer für sich allein“.
In dessen Anlehnung finden wir hier zwölf Interviews mit herausragenden Schriftstellerinnen unserer Zeit und große Köpfe/Stimmen der Literatur.
Alle Interviews wurden bereits in der „Paris Reviews“ veröffentlicht – ein Blatt, welches ich gerne abonnieren würde, wenn dort so exzellente Texte erscheinen.
Dieses Buch verdeutliche für mich noch einmal, dass Interviews zu verschriftlichen – zumindest auf diesem Niveau – selbst eine Literaturform ist – ich war von der Qualität wirklich sehr begeistert.
(auch wenn diese natürlich etwas schwankt, aber ein gewissen Niveau nie unterschreitet)
Anscheinend ist es üblich zu Beginn des Interviews einen Kurzabriss zu geben über die zu interviewende Person und/oder der Kulisse und Umstände in der das Interview stattfand.
Was absolut sinnvoll und bereichernd war, insbesondere natürlich für die Stimmung.
Nicht zuletzt leben diese Texte natürlich auch von dem, was diese Frauen der Literatur zu sagen haben und auch das empfand ich sehr bereichernd.
Selbst wenn mir die Autorin nichts gesagt hat bzw. ich kein Werk von ihr gelesen hatte, stehen ihre Gedanken, Meinungen, Ansichten, ihre Liebe zum Handwerk für sich selbst.
Wirklich in jedem einzelnen Interview findet man inspirierende Gedanken, neue Anschauungen, Geschichten, Anekdoten und so viel Verständnis und Können für das Handwerk Schreiben.
Ich fand es auch interessant zu sehen, was alle Rednerinnen vermeintlich eint, aber auch wie unterschiedlich zum Teil an die Sache herangehen – auf wie viele unterschiedliche Wegen man zu einem Literarischen Werk gelangt, wie unterschiedlich gerade die Techniken sein können.
Gerade aber auch, bei den Autorinnen, dessen Werke ich kannte, merkte man, was für eine Person hinter diesen Werken steckt und das das keineswegs irrelevant ist.
Das erinnerte mich wieder daran, dass diese Diskussion von „Man muss das Werk vom Autor trennen“ so häufig scheinheilig ist (insbesondere dann, wenn das Werk Verwerflichkeiten beinhaltet, die nicht haltbar sind, ein Teil der Leserschaft aber trotzdem die Werke weiter abfeiern will).
Nach dem Lesen wollte ich gleichermaßen sofort selbst beginnen zu schreiben und zeitgleich wirft man diesen Wunsch aus Ehrfurcht vor diesen Autorinnen gleich wieder über Bord.
Den Wunsch aber von allen dieser Schriftstellerinnen mindestens ein Werk gelesen zu haben, blieb beständig.