Theodor Strom

 3,4 Sterne bei 66 Bewertungen
Autor*in von Pole Poppenspäler.

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Cover des Buches Pole Poppenspäler (ISBN: 9783872910004)

Pole Poppenspäler

 (66)
Erschienen am 01.01.2022

Neue Rezensionen zu Theodor Strom

Cover des Buches Pole Poppenspäler (ISBN: 9783880426177)
Runenmädchens avatar

Rezension zu "Pole Poppenspäler" von Theodor Strom

Über reisende Künstler, die keine Anerkennung bekamen
Runenmädchenvor 3 Jahren

Theodor Storm hat mit dieser Novelle wieder eine etwas melancholische Geschichte erschaffen.
Die Geschichte wurde wieder mit einer Rahmenhandlung konstruiert, und soweit ich das beurteilen kann, war genau dies‘ sein Stil, Geschichten zu erzählen.

Der Protagonist hat als Kind ein Puppenspiel gesehen, was ihn sehr geprägt hat, insbesondere hinsichtlich seiner Einstellung ggü. den Künstlern, zumal er sich in die Tochter des Puppenspielers verliebt. Die reisenden Künstler an sich wurden eher belächelt und das Handwerk wurde nicht als solches anerkannt, was mich sehr überrascht hat.

Die Novelle hat mich insbesondere zum Ende hin sehr berührt, ich konnte so mit dem Puppenspieler fühlen. Ich kann die Novelle empfehlen, sie ist ja auch schnell zu lesen!

Cover des Buches Pole Poppenspäler (ISBN: 9783880426177)
Farbwirbels avatar

Rezension zu "Pole Poppenspäler" von Theodor Strom

Kunstmärchen des Realismus
Farbwirbelvor 8 Jahren

Pole Poppenspäler – so wird der nette Herr Paulsen genannt, der einem Jungen dazu verhilft, das Handwerk des Kunstschnitzers zu erlernen. Als der Junge von diesem Namen hört, besucht er das Ehepaar Paulsen und erfragt bei Paul Paulsen, weshalb er im Dorf so genannt werden würde.

So beginnt die Geschichte, in der Paulsen von seiner Kindheit und Jugend berichtet:

Eines Tages erscheinen Puppenspieler in dem Dorf, in dem er auch heute noch lebt. Eine alte Frau, ein älterer Mann und ein kleines Mädchen, welches Liesel genannt wird. Von Beginn an ist Paul Paulsen ganz begeistert von dem Puppenzauber, der das fahrende Volk umgibt und kann sich besonders vom Kasperle nicht loseisen und vergisst dabei bald seine Schularbeiten.

Reizvoll ist die Kontrastierung in dieser kunstmärchenhaft anmutenden Novelle Storms. Der Friese aus dem Norden, dessen Bildung den Eltern das wichtigste ist und der ein bildungsbürgerliches Leben als Handwerker führen soll. Auf der anderen Seite Liesel, die durch ihr Vagabundieren keinem Stand zu zuordnen ist, mit ihrem Dialekt deutlich in süddeutsche Regionen einzuordnen ist und dessen Professur die Kunst des Puppenspiels ist. Der Autor zeichnet hier eine Art Gesellschafts- bzw. Ständekritik und findet dabei eine – für jene Zeit – untypische Lösung, die ich aber nicht verraten möchte.

Der Erzähler schwieg, und in seinem schönen männlichen Antlitz sah ich einen Ausdruck stillen Glückes, als sei das alles, was er mir erzählte, zwar vergangen, aber keineswegs verloren. - S. 142

Die Geschichte geschieht auf verschiedenen Erzähl- und Zeitebenen, weshalb der Leser aufmerksam sein muss, um einen Sprung nicht zu verpassen. Da ich die Novelle in Sütterlin gelesen habe, kam mir die Erzählung etwas träge vor, das kann aber auch mit dem ungewohnten Lesen zu tun haben.

Überrascht hat mich der deutliche Bezug zur Romantik. Es ist nicht zu verhehlen, dass die Novelle stark an ein Kunstmärchen erinnert und gerade auch der Bildungsbürger der sich zur Kunst hingezogen fühlt, denkt man z.B. an den Goldenen Topf von E.T.A. Hoffmann, ist ein romantisches Motiv.

Es handelt sich um eine warme Erzählung, die viel Zuneigung und Mut zum Umdenken aufzeigt, der in damaliger Zeit nicht Voraussetzung war. Tatsächlich kannte ich bisher nur den Schimmelreiter und war aufgrund der konträren Stimmung positiv überrascht von dieser Novelle.

Cover des Buches Pole Poppenspäler (ISBN: 9783880426177)
R

Rezension zu "Pole Poppenspäler" von Theodor Strom

Liebesgeschichte aus alter Zeit
RobinBookvor 9 Jahren

Einem jungen Mann wird von seinem Lehrmeister ein Stück von dessen Lebensgeschichte erzählt...

Zunächst aus der Kindheit, als der kleine Paul ganz Feuer und Flamme für die Aufführung eines umherziehenden Künstlers ist, welcher mit seinen selbstgefertigten Marionettenfiguren klassische Theaterstücke in eigener Regie aufführt. Ein wenig entflammt er dann auch für Lisei, dessen kleine Tochter. Dabei ist die Verständigung zwischen dem norddeutschen Jungen und dem aus dem Bayerischen stammenden Mädchen gar nicht so leicht. Als die Fahrenden weiterziehen, wird das sich anbahnende zarte Pflänzchen Zuneigung jäh ausgerissen...

Jahre später treffen sich die Beiden wieder. Allerdings scheint ihre Zuneigung auch jetzt wenig Chancen zu haben, denn alle Konventionen sprechen dagegen: Paul ist ein ehrbarer Handwerker aus alteingesessener Familie und Lisei die Tochter eines Umherziehenden Theaterspielers, der noch dazu im Gefängnis sitzt...

 

 

 

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