Definitiv mal eine ganz andere Art von Roman für zwischendurch. Wenn hier allerdings Spannung erwartet, wird enttäuscht sein. Wichtige Thematik und ganz besondere Themen Darstellung. Ein Roman zum nachdenken, Familien,drama und ernste Themen.
Therese Anne Fowler
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Therese Anne Fowler
Gute Nachbarn
Z: A Novel of Zelda Fitzgerald
A Good Neighborhood (International Edition)
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Rezension zu "Gute Nachbarn" von Therese Anne Fowler
Oak Hill erscheint wie der perfekte Vorort einer amerikanischen Stadt in den Südstaaten. Hier lebt die gut situierte Mittelschicht in ihren Einfamilienhäusern mit Garten, die Nachbarn organisieren sich in Buchclubs und kümmern sich umeinander. In diesem Vorort zieht die Professorin Valerie ihren Sohn Xavier auf, ein Musiktalent, der für den Herbst ein Stipendium an einer guten Universität an der Westküste zugesprochen bekommen hat. Die beiden sind gut integriert in die Nachbarschaft, aber auch auch der Hut, da Valerie schwarz ist und ihr Sohn halb-schwarz. Eines Tages ziehen die Whitmans mit ihren beiden Töchtern in das Haus nebenan: Brad Whitman ist mit seiner eigenen Firma zu Reichtum gekommen und genießt es, diesen mit seinem luxuriös renovierten Haus mit Pool und Gärtner zur Schau zu stellen. Doch hinter der perfekten Fassaden einer weißen Aufsteigerfamilie verbergen sich manche Geheimnisse, die irgendwann in eine Katastrophe münden.
Das Buch ist für mich eine Mischung aus "Desperate Housewives" und Celeste Ngs "Kleine Feuer Überall". Zu Beginn wir der perfekte Vorort beschrieben, in welchem die Katastrophen der Welt keinen Einzug finden. Im Gegenteil, man legt in Oak Hills sehr viel Wert auf gute Nachbarschaft und ein gutes Miteinander. Doch die Stimmung ändert sich, als die Whitmans ihr Anwesen beziehen. Denn die Whitmans sind "zu weiß". Gerade das Familienoberhaupt pocht auf seine Privilegien, spricht unbedacht rassistische Gedanken aus und legt Wert auf die Keuschheit der Töchter. So mündet die Geschichte schleichend, aber zielstrebig in eine Katastrophe, die niemand hat so kommen sehen.
Der Gesellschaftsroman "Gute Nachbarn" ist ein empfehlenswerter Roman, welcher auch für die heutige Zeit relevant und aktuell ist.
Rezension zu "Gute Nachbarn" von Therese Anne Fowler
Inhalt:
„In Oak Knoll, einem Vorort in North Carolina, ist das Leben noch in Ordnung: Die Nachbarschaft ist grün und der Zusammenhalt zwischen den Nachbarn eng. Hier zieht die alleinerziehende Forstwirtschaftlerin Valerie Alston-Holt ihren Sohn Xavier groß. Er ist ein Musiktalent und das College-Stipendium ist ihm so gut wie sicher. Dennoch hat er zu kämpfen, denn Valerie ist schwarz, Xaviers Vater weiß, und er selbst passt nirgends so richtig hin.
Als auf dem Grundstück nebenan die Whitmans mit ihren Töchtern einziehen, verändert sich langsam, aber stetig die Gemengelage in dem kleinen Vorort. Sie sind die scheinbar perfekte weiße Familie, die den amerikanischen Traum lebt. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn hinter der Fassade verbirgt sich manches Geheimnis. Manchmal braucht es nur noch eine sterbende Eiche und eine Teenager-Liebe, um eine hübsche Nachbarschaft von einer Katastrophe erschüttern zu lassen.“
Schreibstil/Art:
Zunächst wirkt alles so ruhig und friedlich. Unaufgeregt stellt die Autorin die neuen Nachbarn vor, beschreibt die schöne Gegend und den starken Zusammenhalt untereinander. Doch das Unheil nimmt langsam seinen Lauf und ist irgendwann gar nicht mehr aufzuhalten. Diese Wucht hat mein Leseerlebnis komplett verändert, denn diese Spannung ist früher oder einige Seiten später einfach nicht mehr auszuhalten.
Im Rahmen einiger Konflikte weitet die Autorin aber noch ganz andere Themen aus, z.B.: Rassismus, Sexismus, Umweltschutz und Vorverurteilungen. Diese Vielfalt ist völlig geschickt und meisterhaft eingebunden.
Was ich außerdem hervorheben möchte, ist die Besonderheit, dass eine Art allwissende „Wir“ Perspektive mit eingebaut ist. Mich hat es dazu bewegt einige Aspekte zwischendurch mal aus einer ganz anderen Sicht betrachten zu dürfen.
Fazit:
Das Ende der Geschichte lässt mich unglaublich traurig und ausweglos zurück. Die Ereignisse haben mich erschüttert und schockiert. Die Ungerechtigkeit, die Anfeindungen und Verzweiflung sind einfach unbegreiflich. Ich habe trotz der schwierigen Thematik, das Lesen dennoch genossen und mit Juniper und Xavier einige romantische Stunden verbracht.
Ein Geselschafftsroman, der leider nach wie vor die Gegenwärtigkeit nur zu gut widerspiegelt. Unbedingt lesen!
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