Cover des Buches Mit Hanna nach Havanna (ISBN: 9783734104404)
E
Rezension zu Mit Hanna nach Havanna von Theresia Graw

Mit Hanna nach Havanna- schöne Idee für mich in der Umsetzung aber leider nicht gelungen

von Elizzie vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Die Geschichte hat mich in ihrer Umsetzung leider nicht überzeugt.

Rezension

E
Elizzievor 6 Jahren

Kürzlich machte ich mich auf den Weg in den Urlaub und war auf der Suche nach einem schönen, spannenden, bunten Roman zum Weglesen bei Sonnenschein. Als ich die vielen positiven Bewerungen über Theresia Graws "Mit Hanna nach Havanna" gelesen habe, habe ich mich kurzerhand entschieden das Buch als E-Book Format mit ins Gepäck zu nehmen.

Handlung

Laut Inhaltsangane eine junge Frau in einer mäßigen Lebenslage, eine ältere Frau auf der Suche nach ihrer großen Liebe und einer jungen Begleiterin ins ferne Kuba. Abenteuer pur in schillerndem Karibik Flair mit Romanze klang für mich perfekt als Urlaubslektüre. Leider haben sich meine Erwartungen absolut nicht erfüllt, aber von vorne:

Katrin erzählt das Buch in der Ich Perspektive. Gestartet wird, wie auch die Inhaltsangabe verrät, zum Zeitpunkt in der Katrins hart erarbeitete Karriere eine rasante Wendung bergab nimmt. Man teilt der Anfang dreißig jährigen Reporterin mit, dass sie ihre eigene Fernsehsendung aufgrund mäßiger Quoten nicht weiterführen darf, dafür aber das Rentnermagazin Kaleidoskop des Senders zukünftig täglich moderieren wird. Katrin ist am Boden zerstört, übernimmt die neue Sendung aber. Kurz nach Beginn der Neuerung erhält Katrin einen Brief von einer der Zuschauerinnen, die Katrins Moderation verfolgt hat und sie schriftlich um eine Unterhaltung bittet. Wiederstrebend willigt Katrin ein sich mit der reichen älteren Dame zusammen zu setzen und hört sich das Anliegen der Zuschauerin an. Hanna (die reiche ältere Dame) bittet Katrin sie nach Kuba zu begleiten, wo sie ihre große Liebe Julius vermutet.

Eigentlich sieht Katrin sich als ernst zu nehmende Reporterin und hat vor ihrer Karriere als solche ein Physik Studium hinter sich gebracht. Sie ist insgesamt eher nüchtern und glaubt nicht an Dinge wie die große Liebe. Andererseits träumt Katrin aber schon lange davon einen großen Fernsehpreis zu erhalten und wittert ihre Chance durch eine ausführliche Reportage über Hannas große Liebe in Kuba und willigt vor diesem Hintergrund letztlich ein die Reise mit Hanna anzutreten.

Meine Meinung (Vorsicht eventuell Spoiler)

Beim Lesen des Buches ist mir recht schnell aufgefallen, dass ich Katrin nicht besonders leiden kann. In meinen Augen ist sie eine frustrierte Langweilerin, die außer ihrer Karriere und ihrem Fernsehpreis nicht allzu viel im Kopf hat. Daher freute ich mich schon auf die kleine Reise der Selbstfindung die Katrin während des Buches, meinen Erwartungen zufolge, während der Kuba Reise hinter sich bringt. Leider lässt die Veränderung, die Katrins Persönlichkeit während des Buches macht, viel zu lange auf sich warten. Das genörgle und die simple Art Katrins alles was bunt und schillernd beschrieben wurde negativ zu sehen oder ernüchternd klein zu machen, hat mich die vollen Dreiviertel des Buches, in denen Katrin aus meiner Sicht unverändert war, furchtbar gestört. Auch die Wandlung die Katrin schlussendlich dann doch noch macht konnte mich nicht überzeugen. Innerhalb einer gefühlten halben Seite ändern sich Katrins Gedankengänge und Ansichten dann plötzlich um 180 Grad und (Achtung Spoiler) nichts was die ersten Dreiviertel des Buches so wichtig war hat noch wirkliche Bedeutung. Einen wirklichen Auslöser für diese rasante Wandlung gab es nicht und eigentlich kann Katrin auch gar nicht erklären wie sie zu diesem plötzlich veränderten Weltbild kommt. Das erschien mir insgesamt etwas zu einfach und hat mich nicht überzeugt. Ich hätte mir wesentlich mehr Tiefgang gewünscht und hatte den Eindruck (insbesondere in den letzten 10% des Buches) die Autorin wollte zum Schluss der Geschichte kommen.

Auch Hanna erlebte seit dem Zeitpunkt in Kuba eine Wendung, die mir auch etwas spanisch vorkam. Noch in Deutschland hatte Hanna es furchtbar eilig ihren Julius zu finden. Die gesamte Kuba Reise über hat Hanna allerdings alles andere zu tun als aufs Gas zu steigen um ihrem Julius zu begegnen. Stattdessen folgt Hanna jeder Ablenkung und lässt sich dahin treiben. Eine wirkliche Erklärung dafür bekommt der Leser nicht, nur die nörgelnde Katrin schimpft und wütet vor sich hin und stellt Vermutungen über Hanna und deren Verhalten an. Insgesamt fand ich das sehr unbefriedigend und ehrlich gesagt hat auch Hanna ansonsten keine Entwicklung im Buch gehabt.

Fazit

Ich persönlich war von dem Buch etwas enttäuscht. Mir fehlte der zwischenmenschliche Tiefgang und jeder Spannungsbogen für die Geschichte. Zwei von fünf Sternen vergebe ich dafür, dass die Autorin das bunte karibische Flair beschrieben hat und sich mit Land und Leuten offenbar gut auskannte und beschäftigt hat.

Fairerweise muss man sagen, dass das Buch einige Schmunzler parat hatte und durchaus abenteurliche Kapitel bereithielt.

Ich fand es (auch vor dem preislichen Hintergrund) alles etwas zu flach. Die Idee der Geschichte gefiel mir gut, die Umsetzung hat in meinen Augen nicht funktioniert. Die menschlichen Beziehungen zum Beispiel zwischen Hanna und Katrin waren mir etwas zu simpel und erlebten kaum Veränderungen. Auch die Protagonisten selbst hatten teilweise eher unverständliche plötzliche neue Charaktereigenschaften und schienen mir nicht wirklich durchdacht. Am Ende klärt sich die Geschichte gefühlt binnen eines halben Kapitels, was mir für die lange Vorgeschichte wesentlich zu einfach erschien. Schade aber ich kann es nicht empfehlen.

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