Rezension zu Der Mörder weinte von Thierry Murat
Rezension zu "Der Mörder weinte" von Thierry Murat
von elane_eodain
Kurzmeinung: Eine Atmosphäre voller Einsamkeit & Lieblosigkeit. Und dann kommt Angel, Mörder wie Begleiter - eine sehr gute Umsetzung als GraphicNovel!
Rezension
elane_eodainvor 9 Jahren
>> Hierher kam niemand per Zufall. Denn dies ist das Ende der Welt, der äußerste Süden von Chile, wo die Berge ihre Zehen ins kalte Wasser des Pazifiks halten. In diesem Windgepeitschten Land sehen sogar die Steine aus, als ginge es ihnen schlecht ... <<
(die ersten Sätze aus "Der Mörder weinte" von T. Murat)
INHALT: Paolo, ein kleiner Junge, wächst lieblos mit seinen Eltern in der Einsamkeit Patagoniens auf. Selten kommen Fremde vorbei, und wenn doch, dann bleiben sie nicht lang. Aber dann kommt Angel Allegria und mit ihm einschneidende Veränderungen in Paolos Leben.
GEDANKEN: Die Graphic Novel von Thierry Murat bassiert auf dem gleichnamigen (Jugend-)Roman von Anne-Laure Bondoux. Die Texte sind teilweise eins zu eins übernommen, aber sie werden auf besondere Weise von den Bildern untermalt. Großflächig und düster, sanft gezeichnet, mit viel Schatten, meist in Grau- oder Gelbtönen gehalten. Die Zeichnungen fangen die Atmosphäre der Einsamkeit, des kargen Landes, der Lieb- und Trostlosigkeit wie sie in den ersten Sätzen beschrieben werden knallhart ein. Man sieht den Wind über die Ebene wehen, Regenwolken heraufziehen und den kleinen Jungen, der den ganzen Tag Schlangen nachjagt ...
Das Ansehen der Bilder verlangsamt die Geschichte, das Lesen des Textes ist nur noch Begleitung beim Betrachten und Wirkenlassen der Bilder.
Über den Fortgang der Geschichte möchte ich nicht mehr viele Worte verlieren, denn ich möchte nichts vorweg nehmen. Nur so viel noch: Paolo erzählt seine Geschichte und seine Beziehung zu Angel Allegria selbst, so wie er die Ereignisse als kleiner Junge wahrgenommen hat. Dadurch rücken die Motive anderer beteiligten Personen in den Hintergrund und lassen Interpretationsspielraum, der manchen unzufrieden zurücklassen könnte, andererseits regt genau das aber zum Interpretieren an und zum Lesen der Mimik durch nochmaliges und noch genaueres Betrachten der Bilder.
Die Buchvorlage ist als Jugendroman deklariert, die Graphic Novel hingegen würde ich nicht mehr dieser Zielgruppe zuordnen, sondern eher dem erwachsenen Leser und "Anschauer" ans Herz legen.
FAZIT: Die Umsetzung dieser Graphic Novel gefällt mir sehr. Die Geschichte ist eigen und Tierry Murats Zeichnungen sind beeindruckend!
(die ersten Sätze aus "Der Mörder weinte" von T. Murat)
INHALT: Paolo, ein kleiner Junge, wächst lieblos mit seinen Eltern in der Einsamkeit Patagoniens auf. Selten kommen Fremde vorbei, und wenn doch, dann bleiben sie nicht lang. Aber dann kommt Angel Allegria und mit ihm einschneidende Veränderungen in Paolos Leben.
GEDANKEN: Die Graphic Novel von Thierry Murat bassiert auf dem gleichnamigen (Jugend-)Roman von Anne-Laure Bondoux. Die Texte sind teilweise eins zu eins übernommen, aber sie werden auf besondere Weise von den Bildern untermalt. Großflächig und düster, sanft gezeichnet, mit viel Schatten, meist in Grau- oder Gelbtönen gehalten. Die Zeichnungen fangen die Atmosphäre der Einsamkeit, des kargen Landes, der Lieb- und Trostlosigkeit wie sie in den ersten Sätzen beschrieben werden knallhart ein. Man sieht den Wind über die Ebene wehen, Regenwolken heraufziehen und den kleinen Jungen, der den ganzen Tag Schlangen nachjagt ...
Das Ansehen der Bilder verlangsamt die Geschichte, das Lesen des Textes ist nur noch Begleitung beim Betrachten und Wirkenlassen der Bilder.
Über den Fortgang der Geschichte möchte ich nicht mehr viele Worte verlieren, denn ich möchte nichts vorweg nehmen. Nur so viel noch: Paolo erzählt seine Geschichte und seine Beziehung zu Angel Allegria selbst, so wie er die Ereignisse als kleiner Junge wahrgenommen hat. Dadurch rücken die Motive anderer beteiligten Personen in den Hintergrund und lassen Interpretationsspielraum, der manchen unzufrieden zurücklassen könnte, andererseits regt genau das aber zum Interpretieren an und zum Lesen der Mimik durch nochmaliges und noch genaueres Betrachten der Bilder.
Die Buchvorlage ist als Jugendroman deklariert, die Graphic Novel hingegen würde ich nicht mehr dieser Zielgruppe zuordnen, sondern eher dem erwachsenen Leser und "Anschauer" ans Herz legen.
FAZIT: Die Umsetzung dieser Graphic Novel gefällt mir sehr. Die Geschichte ist eigen und Tierry Murats Zeichnungen sind beeindruckend!