Reise ins Innere, der Welt der Gefühle und Emotionen
von Taluzi
Kurzmeinung: „Alles, was dazwischen liegt“ von Thilo Corzilius ist eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben und absolut lesenswert.
Rezension
Mira hat ihr Abitur, einen Ausbildungsplatz in Sicht und einen coolen Freund. Da eröffnet ihr Jesper, dass er nach Amerika geht und sie verlässt. Es kommt zwischen beiden zum Streit und Mira wacht im Krankenhaus wieder auf. Hier hat sie Zeit zum Nachdenken. Der Einzige, der sie besucht ist der ruhige und nachdenkliche Valentin. Er bringt Mira noch mehr zum Nachdenken. Ist ihr Leben wirklich so oberflächlich? Valentin und Mira brechen spontan zu einem Roadtrip auf. Ihr erstes Ziel ist der nördlichste Teil von Deutschland, hier lernen sie den blinden Nick kennen. Dann geht es weiter in einen verlassenen Freizeitpark. Mira entdeckt, dass Valentin seiner persönlichen Bucketlist folgt, sein Ziel „alles, was dazwischen liegt“.
Was meint dazwischen? Was ist Valentins Geheimnis?
Der Schreibstil ist locker und jugendlich, obwohl die Thematik des Buches nachdenklich und philosophisch ist.
Die Menschen und Ort sind lebendig und bildhaft dargestellt. Besonders die Beschreibungen des verlassenen Freizeitparks sind gelungen. Der Kontrast - zwischen der Vorstellung des lebendigen Freizeitparks mit fröhlichen Menschen und der Realität der zugewachsenen und rostigen Fahrgeschäften - war eine faszinierende Vorstellung. Beim Lesen bekommt man richtig Lust eine der dort angebotenen Führungen durch diesen vergessenen und verlassenen Spreepark mal mit zu machen.
Auch die Charakter in der Geschichte wirken authentisch und glaubwürdig.
Die Geschichte wird aus Miras Sicht erzählt. Mira ist jung, emotional und oft oberflächlich. Sie bekommt den Rücken gestärkt von ihren Eltern, die offenherzig sind und ihren Weg akzeptieren. Der gleichaltrige Valentin ist dagegen besonnen, sehr nachdenklich und stellt vieles in Frage. Beide Teenager profitieren voneinander und müssen sich mit der Einstellung des anderen auseinander setzen. Mira erkennt, wie oberflächlich vieles in ihrem Leben war und Valentin wird lockerer und offener.
Die Liste von Valentin war bodenständig. Sie enthielt keine überspitzten Ziele oder Wünsche, sondern machte neugierig selber sehenswerte Ziele sich zu setzen und sich öfter mal vornehmen den Tag zu genießen.
„Alles, was dazwischen liegt“ von Thilo Corzilius ist eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben und absolut lesenswert.