Rezension zu "Der Herr der Laternen" von Thilo Corzilius
von JillSarah
Rezension
Inhalt
Glück im Spiel, Pech in der Liebe. Diese Redewendung beschreibt das Leben von Malcolm Delaware wahrscheinlich perfekt. Ob Gewinnspiele, Kreuzworträtsel, Börsenspekulationen oder Projekte, in die er investiert, bei allem hat er Erfolg. Von Frauen und Freunden wurde er bislang aber immer nur enttäuscht. Als er eines Abends in einer Bar die schöne Eve kennenlernt, ist er deshalb auch zunächst sehr skeptisch. Doch irgendetwas scheint dieses Mal anders zu sein. Sie scheint nicht nur sein Geld und den Erfolg zu sehen. Allerdings trägt sie ein Geheimnis in sich, von dem Malcolm noch nichts ahnt.
Meinung
Die meisten Leser beschreiben den Schreibstil als poetisch und wunderschön. In der Tat stellt der Autor hier sein sprachliches und stilistisches Geschick unter Beweis. Mir war es stellenweise aber einfach zu prätentiös. Das hat bei mir eine gewisse Distanz aufgebaut, sodass ich nicht völlig mit Malcolm und Eve mitfühlen konnte. Beim Lesen eines Satzes hatte ich dann schon wieder vergessen, was im vorherigen Satz eigentlich gesagt wurde. Meiner Meinung nach war es stellenweise vielleicht ein Hauch zu viel, was den Lesefluss etwas bremste. An sich ist die Geschichte aber wirklich bezaubernd. Das erste Kapitel leitet den Leser direkt ins Geschehen und hinterlässt zunächst viele Frage. Mit der Zeit taucht man dann aber völlig in die Geschichte ein, lernt Malcolm und Eve besser kennen und erlebt ein paar erfüllende Lesestunden. Das Ende – so viel sei verraten – war meiner Meinung nach auch passend und bietet viel Stoff zum Nachdenken.
Fazit
Vielleicht habe ich einfach etwas anderes erwartet und bin deshalb etwas zu kritisch. „Der Herr der Laternen“ erzählt aber eine wirklich schöne Geschichte, die es wert ist, gelesen zu werden.