Rezension zu Schwarzer Neckar von Thilo Scheurer
Rezension zu "Schwarzer Neckar" von Thilo Scheurer
von kampfsenf
Rezension
kampfsenfvor 11 Jahren
Im schwäbischen Rottweil ermittelt Kommissar Treidler an einem Mordfall an einem 80-jährigen Mann. Ihm wird die Kommissarin Melchior zur Seite gestellt. Davon ist er wenig begeistert, weil er doch eigentlich den Mord an seiner Frau aufklären will, für welchen er verdächtigt wurde, aus Mangel an Beweisen jedoch nach 6 monatiger U-Haft entlassen worden ist. Er übt die Polizeiarbeit nur noch aus, um an die Akte und Beweisstücke seiner Frau heranzukommen. Melchior wiederum ist auch nur zum Schein für die Ermittlungen eingeteilt, ihr primärer Job ist es, Treidler zu bespitzeln , weil es heisst, er hätte Beweismaterial unterschlagen. Der Leser bekommt also 3 Handlungsstränge "serviert", die am Ende geschickt zusammenlaufen. Mit sehr viel Lokalkolorit werden Gegend und Menschen beschrieben die es dem Leser erlauben in ein schwäbisches Dorf einzutauchen in dem teilweise noch der Mief von vor 40 Jahren hängt. Bis zum Ende wird man im Unklaren gelassen, wer der Täter ist. Auch was es mit den Rückblenden eines Jungen auf sich hat, die immer wieder nach einigen Kapiteln auftauchen erfährt man erst ganz am Ende. Das Buch ist durchweg flüssig zu lesen und am Ende wird der Spannungsbogen nocheinmal "angezogen". Dieser hätte für meinen Geschmack sogar noch etwas weiter ausgereizt werden können. Nichtsdestotrotz hat dieser Krimi 5 Sterne verdient.