Der Theorieteil des Buches ist vielversprechend - hier befinden sich viele Infos zur Histaminintoleranz: was ist das, woher kommt es, worauf muss man achten? Aber dann kommt der Rezeptteil, der einige Betroffene schnell mal ins Krankenhaus bringen kann. Wer sich noch nicht gut auskennt und seine Grenzen noch nicht kennt, sollte diesem Rezeptteil auf keinen Fall blind vertrauen! Leider ist das bisher bei jedem HIT-Kochbuch so, allerdings ist es auch wahrscheinlich unmöglich, ein allgemeingültiges zu schreiben, da die HIT doch sehr individuell ist. Was mich hier allerdings wirklich wundert: Schleip zählt im Theorieteil einige Lebensmittel auf, bei denen man vorsichtig sein muss, verwendet sie dann aber ohne Hinweis in den Rezepten! Einige Beispiele:
- Nüsse: Auf S. 25 steht, dass man NACH der Karenzphase testen sollte, ob man ein paar Nüsse verträgt. Im Rezeptteil (z. B. S. 45) haben die Haselnussrezepte aber einen grünen Ampelpunkt, der besagt, dass man diese Rezepte in der Karenzzeit problemlos essen kann.
- Gorgonzola: Auf S. 26 steht, dass lang gereifte Käsesorten und Schimmelkäse weniger geeignet sind. Auf S. 70 steht dann im Rezept mit grüner Ampel "Tilsiter oder Gorgonzola" - sorry, aber danach würde ich ne Zeit im Bad bzw. Bett verbringen!
Da frage ich mich schon, ob Herr Schleip den Theorieteil überhaupt selbst geschrieben oder wenigstens gelesen hat!
Zudem werden viele Lebensmittel mit grüner Ampel verwendet, die viele Leute nicht vertragen - ebenfalls ohne Hinweis! Zum Beispiel Eier, Zitronensaft und Champignons. Und selbst wenn man schon etwas geübter ist, sind die Rezepte teilweise wirklich sinnlos - warum macht man eines mit Orangen in das Buch, wenn Orangen im Allgemeinen nicht vertragen werden? Kann man solche kritischen Lebensmittel nicht weglassen? Das verunsichert doch nur und kann u. U. für manche wirklich gefährlich werden!
Des Weiteren wird überhaupt nicht darauf eingegangen, dass viele Histaminpatienten einen empflindlichen Magen-Darm-Trakt haben und dadurch auch einige Lebensmittel wie Zwiebeln, Erbsen und Kohlsorten nicht vertragen - mögen sie auch histaminarm sein.
Ich persönlich habe ein paar Rezepte in dem Buch angestrichen, kann aber den Großteil davon nicht nachkochen, da ich die Lebensmittel nicht vertrage ...
Drei Sterne gibt's nur, weil ich selbst weiß, was ich vertrage und was nicht, und somit schon mal die "bösen" Rezepte für mich ausschließen kann. Die geeigneten Rezepte sind gut. Das Konzept des Buches ebenso, nur die Umsetzung ist wirklich schlecht. Schleip glänzt nicht gerade mit Fachwissen und er ist bestimmt nicht selbst betroffen ...
Thilo Schleip
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Quelle: Verlag / vlb
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Für einen Einsteiger mit Histamin-Intoleranz ist das Kochbuch ausgezeichnet geeignet, da es sehr viele Hintergrundinformationen über diese Nahrungsmittelintoleranz und den Umgang damit liefert. Die Rezepte sind absolut alltagstauglich, gutbürgerlich und schmecken gut aber mit köstlich essen und raffinierten Kreationen zum Festtag, wie es der Titel verspricht, haben die beschriebenen Gerichte gar nichts zu tun.
Wer mit dem Reizdarmsyndrom zu kämpfen hat, dem kann ich nur wärmstens dieses Buch ans Herz legen. Hier erfährt jeder Patient alles wichtige, was es oft von den Ärzten nicht zu hören gibt, da viele selber nicht Bescheid wissen.
Es wird genau aufgeschlüsselt, was RDS ist, woher es kommen kann und was man dagegen tun kann. Der am Schluss vorhandene Rezepteteil gibt Anregungen für neue Ernährungsgewohnheiten!
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